Kein Durchkommen für Homburgs Strümer Amar Suljic (Mitte) gegen Trierers Maurice Wrusch und dem zweifachen Torschützen der Eintracht Mirko Schuster (rechts). Foto: Hagen
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Wie begossene Pudel standen Spieler und Trainer des FC Homburg am Freitagabend nach der 1:4-Niederlage beim Aufsteiger Eintracht Trier im Eröffnungsspiel der neuen Saison in der Regionalliga Südwest auf und am Rande des Rasenplatzes im Moselstadion.

So hatte man sich den Start in die neue Saison natürlich nicht vorgestellt. Entsetzen bei den gut 500 mitgereisten Homburger Fans, die ihrer Enttäuschung nach dem Abpfiff lautstark Luft verschafften. Wie in der letzten Saison, wieder ein Fehlstart für den FC Homburg.

Erklärungsversuche von Homburgs Trainer Danny Schwarz: “Wir fanden überhaupt nicht ins Spiel. Trier hatte es vorgemacht, wie man in eine solche Partie geht: Intensives Laufspiel, Bereitschaft in den Zweikämpfen alles zu geben, Kampf und die Konsequenz vor dem Tor.”

Mittelfeldspieler Patrick Weihrauch: “Das war überhaupt nichts in der ersten Halbzeit. Es war viel zu wenig, was wir boten. So braucht man sich nicht zu wundern, dass man bereits zur Pause mit 0:2 klar hinten lag.”

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Eintracht Trier spielte zwar nicht großartig auf, setzte aber immerhin den einen oder anderen Nadelstich in der Offensive gegen eine Homburger Dreierkette mit den drei Innenverteidigern Michael Heilig, Manuel Kober und Benjamin Kirchhoff. Vom FC Homburg Offensivspiel war überhaupt nichts zu sehen. Triers Keeper Radomir Novakovic bekam nicht einen einzigen Schuss von den mehr als harmlosen Saarländern auf seinen Kasten! Trotz optischer Überlegenheit fand auch die Eintracht zunächst kein Durchkommen gegen die Homburger Defensive. Torchancen gab es nur wenige im gesamten Spielverlauf. Und wahrscheinlich wäre auch in der ersten Spielhälfte kein Treffer gefallen, wenn Mittelfeldspieler Maximilian Jansen in der 23. Minute nicht zu ungestürm gegen Maurice Wrusch in den Zweikampf im Strafraum gegangen wäre. Foul von Jansen und Strafstoß für Trier, den Mirko Schuster souverän verwandelte. FCH- Keeper Tom Kretzschmar war erstmals geschlagen. Trier hatte weiter optische Vorteile, aber Kretzschmar hatte dennoch wenig zu tun. Eigentlich wurde er nie von den Trierern so richtig gefordert. Auf der Gegenseite blieb der FCH spätestens am Strafraum von Trier hängen. FCH-Offensiv-Außenspieler Markus Mendler musste schon nach 35 Minuten wegen einer Sehnenverletzung durch Neuzugang Leon Petö ersetzt werden. Das zweite Tor für Trier fiel eigentlich auch aus dem Nichts. Nach einem Eckball köpfte Schuster (40.) zum 2:0 ein.

Zu oft liefen die Homburger Spieler, wie hier Lukas Quirin (links) dem Trierer Kevin Heinz, besonders im ersten Spielabschnitt hinterher. Mit 1:4 kassierte der FC Homburg am Freitagabend eine bittere Auftaktniederlage beim Aufsteiger Eintracht Trier. Foto: Hagen

Schwarz brachte zum Seitenwechsel mit Neuzugang Jacob Collmann für den enttäuschen Jermain Nischalke einen neuen Stürmer. Auch für Benjamin Kirchhoff war nun vorzeitig Schluss. Max Dombrowka kam. Während der FCH versuchte, endlich in der Offensive etwas Zählbares zu bringen, es dauerte sage und schreibe bis zur 48. Minute zum ersten Torschuss von Patrick Weihrauch deutlich über das Tor, schlug es in der 58. Minute zum dritten Mal im Homburger Kasten ein. Der eingewechselte Hokon Christian Sossah schloss einen Konter zum 3:0 ab. Schwarz ersetzte Elfmeterverursacher Maximilian Jansen und Stürmer Amar Suljic, der kaum in Erscheinung trat, in der 67. Minute durch Dominic Schmidt und David Hummel. Nun lief es etwas flüssiger im Homburger Angriff. Doch so richtig torgefährlich wurden die in komplett weißem Outfit aufspielenden Homburger nicht. Eher zufällig staubte David Hummel (71.) zum 3:1 die Lederkugel ab. Schwarz: “Ich hatte schon das Gefühl, dass da noch etwas geht.” Aber echte Torchancen zum 3:2-Anschlusstreffer erspielte sich sein Team nicht. Trier stand ganz gut in der Abwehr und konterte gefährlich. So verpasste Wrusch den vierten Trierer Treffer, den dann Soosah (84.) aus 16 Metern zum 4:1-Endstand erzielten sollte.

Erst in der zweiten Halbzeit konnte Mittelfeldspieler Lukas Qurin (vorne in weiß) Impulse in der Offensive für den FC Homburg setzen, aber zu spät und mit 1:4 kassierte er mit dem FC Homburg eine bittere Auftaktniederlage. Foto: Hagen

Frustriert musste Schwarz die Niederlage seiner Mannschaft als verdient anerkennen. “Die Eintracht war im ersten Spielabschnitt klar besser, wir sind viel zu spät zurück ins Spiel gekommen.” Tempo und Zweikampfverhalten ließen sehr zu wünschen übrig. Maximilian Jansen war nicht nur über seine Leistung bitter enttäuscht. “Das war gar nichts. Die erste Halbzeit ging an uns vollkommen vorbei. So kann man sich nicht präsentieren, wenn man sich so viel vorgenommen hat für diese Saison.”

Verärgert und Ratlos zugleich: Homburgs Trainer Danny Schwarz über die Leistungen seiner Spieler bei der 1:4-Auftaktniederlage beim Aufsteiger Eintracht Trier. Foto: Hagen

Ein Warnschuss zur rechten Zeit für den FC Homburg? Das wird sich nun zeigen. Spätestens am kommenden Samstag, wenn das Schwarz Team um 14 Uhr im Homburger Waldstadion gegen den letztjährigen Vizemeister Stuttgarter Kickers antritt, den man in der vergangenen Saison am letzten Spieltag im Waldstadion mit einer 0:3-Niederlage noch die Meisterschaft und den Aufstieg versaute. Die Kickers werden daher mit Wut hier auftreten und haben übrigens im Gegensatz zu Grün-Weiß mit einem 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt II einen guten Saisonstart hingelegt.

FC Homburg: Kretzschmar – Heilig, Kober, Kirchhoff (46. Dombrowka) – Mendler (35. Petö), Weihrauch, Jansen (67. Schmidt), Quirin, Steinmetz – Nischalke (46. Collmann), Suljic (67. Hummel)

Tore: 1:0 Schuster (FE 23.), 2:0 Schuster (40.), 3:0 Sossah (58.), 3:1 Hummel (72.), 4:1 Sossah (84.)

Zuschauer: 4848

Schiedsrichter: Prigan

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