Foto: Linda Barth
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Helle Räume, tolle Kunst: Wer in diesen Tagen das Stadtarchiv besucht, wird staunen. Denn wo zuvor im Erdgeschoss eher triste Verlassenheit herrschte, ist in den vergangenen Monaten ganz Hervorragendes entstanden: „Ein Raritätenkabinett, eine Wunderkammer saarländischer Kunst, ein kulturelles Kleinod für die Stadt Homburg und schlichtweg großartige Kunst für alle“, fasste es Kuratorin Dr. Françoise J. Mathis-Sandmaier in ihrer Einführung in die Ausstellung treffend zusammen.

Im Besitz der Stadt Homburg befindet sich eine einzigartige Kunstsammlung mit zahlreichen Werken verschiedener Künstler, die der Stadt geschenkt oder vererbt wurden und – viel zu schade – im Depot, ohne gesehen zu werden, aufbewahrt werden. Die Mitarbeiter des Archivs um Abteilungsleiter Michael Emser, Karina Kloos und Frank Wimmer hatten zusammen mit dem Kulturbeigeordneten Raimund Konrad die Idee, diese im Stadtarchiv zusammenzuführen.

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Das Projekt wurde Ende 2021 beschlossen. Die Aufgabe: Die sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten im Erdgeschoss in eine Kunstgalerie zu verwandeln. Kuratorin Dr. Mathis-Sandmaier, die von der Idee begeistert war, machte sich daran, eine erste Ausstellung zusammenzustellen und die Kunstwerke aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Vor wenigen Tagen war es dann soweit und unter dem Titel „Das Kunstgedächtnis der Stadt Homburg – Teil 1“ wurde die Ausstellung mitsamt der neuen Galerie offiziell eröffnet.

Gezeigt werden bis Jahresende Werke von neun Homburger Künstlern, die die Homburger Szene der Vor- und Nachkriegszeit und zum Teil auch weit über die Stadtgrenzen hinaus prägten und um 1900 geboren sind: Jakob Hellmann, Franz Juncker, Heinrich Lau, Heinrich Wilhelm Mangold, Max Mertz, Alfred Oesterreich, Hermann Remy, Willi Spies und Hermann Wilhelm. „Die Werke dieser Künstler waren auf der Höhe ihrer Zeit. Ein Gang durch diese Ausstellung macht klar, dass Provinz nicht zwangsläufig provinziell bedeutet“, so Dr. Mathis-Sandmaier.

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Im „Auftaktraum“ sind Werke zu sehen, die eine Bindung zu Homburg haben, die die Innenstadt und die Region zeigen, wie zum Beispiel von Heinrich Cornelius Lau, der nie müde wurde, seine Stadt und das Kreisgebiet auf Papier zu bringen. Dies führte dazu, dass man ihn als Homburger Stadtmaler betitelte – eine der vielen interessanten und aufheiternden Anekdoten, die die Kuratorin bei der Eröffnung zu erzählen wusste. Am Eingang des Archivs weisen Tafeln auf die jeweilige Vita der ausstellenden Künstler und ihren Bezug zu Homburg hin.

Raimund Konrad als Kulturbeigeordneter sagte, dass für ihn „heute ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung“ gehe, indem man die bei der Stadt befindliche Kunstwerke endlich in einem schönen Ambiente präsentieren könne. Auch Bürgermeister Michael Forster zeigte sich beeindruckt, was sich im Stadtarchiv getan hat: „Mein Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs, des Baubetriebshofs, des Gebäudemanagements und auch an den Kulturbeigeordneten sowie Kuratorin Dr. Françoise Mathis-Sandmaier und alle, die dies ermöglicht haben. Ich freue mich, dass es gelungen ist, hier Kunst von der Stadt Homburg zu zeigen und ich hoffe, dass diese liebevoll gestaltete Ausstellung den Besuch von vielen Bürgerinnen und Bürgern, nicht nur aus Homburg, genießen wird. Sie hat es verdient.“

Nicht nur die Verantwortlichen zeigten sich begeistert, auch das Publikum bei der Vernissage lobte dieses neue Angebot in den Räumen des Stadtarchivs, sodass nicht nur der Hinweis „Teil 1“ im Titel der Ausstellung auf weitere Fortsetzungen hoffen lässt.

Die jetzige Ausstellung kann bis Jahresende zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs – mittwochs zwischen 14 und 18 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 13 Uhr – und nach Vereinbarung besichtigt werden. Zu erreichen ist das Archiv unter Tel.: 06841/994625.

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