Am Donnerstagabend präsentierte das Homburger Amateur Theater (h.a.t.) mit der britischen Komödie „Bei Anruf Cash“ einen von Anfang bis Ende unterhaltsamen und rasanten Theaterabend im Saalbau Homburg. Bis auf wenige Plätze war der Saal komplett ausverkauft und mit einer hoch motivierten Besetzung sorgte die Vorstellung für begeisterte Reaktionen des Publikums, das jede Pointe und jede Wendung mit großem Beifall belohnte. Es war ein Erfolg auf ganzer Linie!
Die Komödie, die im Original von Michael Cooney stammt, zeichnet sich durch cleveren Wortwitz und perfekt getimte Slapstick-Momente aus. Im Mittelpunkt steht Eric Swan, der – gespielt von Christoph F. Neumann – ein Netz aus Notlügen und falschen Sozialhilfeanträgen spinnt, um seine finanzielle Misere zu bewältigen. Neumann brachte die skurrilen Verwicklungen seines Charakters wie zu erwarten mit äußerst viel Charme und einem herrlich dynamischem Spiel auf die Bühne und schaffte es so von Anfang an, eine Bühnenpräsenz zu schaffen, von der man einfach nicht genug bekam.
An seiner Seite glänzte über beide Akte Stephan Kohlmeyer als Norman Bassett, der arglose Untermieter, der unverhofft in Erics Chaos hineingezogen wird. Und auch Kohlmeyers Darstellung sorgte immer wieder für Lacher, besonders in den Szenen, in denen er versucht, die immer verzweifelteren Anweisungen seines Vermieters zu befolgen. Die Chemie zwischen Neumann und Kohlmeyer war dabei von der ersten Minute spürbar und trug maßgeblich zur gelungenen Umsetzung bei.
Auch die weiteren Ensemblemitglieder trugen natürlich entscheidend zum Erfolg des Abends bei. Da haben wir Heike Lismann-Gräß als Erics resolute Ehefrau Linda Swan und Peter Koch in der Rolle von George Swan. Neben ihnen standen auch Laura Aulenbacher auf der Bühne im Saalbau, sie verkörperte Sally Chessington, die hilfsbereite Sozialarbeiterin und Franz Frombach als der Bestatter Mister Forberov.
Die Behördenvertreterinnen Diane Wagner-Jochem als Mistress Cowper und Barbara E. Neumann als Misses Jenkins brachten zusätzlich Witz und Energie in das Stück. Das Publikum spürte es sofort: Ihre resoluten Auftritte als Außenermittlerinnen des Sozialamtes verliehen der Aufführung eine weitere tiefe Schicht an Komik, insbesondere in den Konfrontationen mit dem zunehmend nervösen Eric.
Nicht zuletzt sorgten auch Kimberley Deel als Brenda Dixon und Lea Johanna Jochem als Dr. Chapman, eine Psychologin mit viel Geduld, für ausgleichende Momente und trugen maßgeblich zur runden und gut abgestimmten Ensembleleistung bei.
Insgesamt erhielt die Inszenierung unter der Regie von Karl Herbert Schäfer ein stets exzellentes Timing und die Liebe zum Detail, die notwendig ist, um die rasante Komik dieses Stücks zum Leben zu erwecken. Die Soufflage durch Cleo Marquitz und Yvette Süsser sorgte zudem für die nötige Sicherheit hinter den Kulissen, das unterstützte die flüssige Darbietung.
Das Bühnenbild – ein klassisches Wohnzimmer mit liebevoll gestalteten Details und zahlreichen Türen, die für die temporeichen Ein- und Austritte gebraucht wurden – ergänzte die Szenerie perfekt. Jede Requisite, von den Akten bis zum Sofa, fügte sich in das Gesamtbild ein und schuf im Saalbau den Rahmen für das beeindruckende Spiel der Homburger Darsteller.
Man kann es nicht anders sagen: Die Inszenierung von „Bei Anruf Cash“ erwies sich wirklich als rundum gelungenes Spektakel, das von der ersten bis zur letzten Minute unterhielt und überzeugte. Mit einem Ensemble, das jede Rolle präzise und mit viel Leidenschaft ausfüllte, hat das Homburger Amateur Theater wieder einmal glanzvoll bewiesen, dass es die Herzen der Zuschauer im Sturm erobern kann. Ein unvergesslicher Abend, der die Komödie „Bei Anruf Cash“ zu einem Highlight der aktuellen Spielsaison in unserer Stadt machte. Bitte mehr davon!
Mehr Bilder von der Vorstellung “Bei Anruf Cash” des Homburger Amateur Theaters:
Alle Fotos: Stephan Bonaventura