Symbolbild

Zum gestrigen Beschluss der Regierungschef*innen der Länder und der Bundeskanzlerin zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie erklärt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot:

Christine Streichert-Clivot (SPD)
Foto: Christian Hell / Ministerium für Bildung und Kultur

„Die Regierungschefinnen und –chefs der Länder und die Kanzlerin haben in ihrem Beschluss erneut betont, dass offene Kitas und Schulen höchste Bedeutung für die Bildung der Kinder und Jugendlichen und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern haben. Insbesondere mit Blick auf die jüngsten und noch wenig erforschten Coronavirus-Mutationen haben die Regierungschefinnen und –chefs der Länder und die Kanzlerin eine Verlängerung der Maßnahmen bis Mitte Februar beschlossen. Entsprechend des Beschlusses werden wir im Saarland die bisherigen Regelungen für Kitas und Schulen also zunächst fortführen.

Gleichzeitig kann ich nur erneut bekräftigen, dass die Öffnung von Kitas und Schulen für möglichst viele Kinder und Jugendliche höchste politische und gesellschaftliche Priorität haben muss. Wir brauchen in der Pandemie einen gesellschaftlichen Schutzschirm um Kitas und Schulen. Mit jedem Tag des eingeschränkten Zugangs zu Kitas und Schulen wachsen die Herausforderungen, auch in den Familien. Eltern sind in aller Regel keine ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen und stehen in der Krise häufig selbst unter Druck. Klar ist deshalb auch, je länger der Zugang zu Kitas und Schulen eingeschränkt bleibt, desto mehr Ressourcen werden wir mittel- und langfristig benötigen, um die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen. Denn Kinder und Jugendliche werden mit individuell sehr unterschiedlichen Erfahrungen in Kitas und Schulen zurückkehren – sowohl was das Lernen und den Lernstand betrifft, als auch den sozial-emotionalen Bereich. Wir müssen mit einem stark wachsenden Bedarf an individueller Förderung und Unterstützung rechnen.

Digital gestütztes Lernen und Betreuung zuhause ist kein vollwertiger Ersatz für den Schulbesuch. In besonderem Maße gilt das neben den Abschlussklassen für die Grundschülerinnen und –schüler sowie die Kita-Kinder. Je länger Kinder nicht die Kita oder Grundschule besuchen, umso höher sind die Herausforderungen beim Übergang in der Einschulung oder dem Wechsel auf die weiterführende Schule. Umso wichtiger ist es jetzt, dass Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter dort sowie Pädagogische Fachkräfte, wo das noch nicht geschehen ist, den Weg der direkten Ansprache an Kinder und Jugendliche gehen. Den persönlichen Kontakt auch über Distanz zu halten, Kinder und Jugendliche eng zu begleiten und Feedback zu geben, ist wichtig. In der Landesregierung haben wir uns bereits darauf verständigt, dass das Land die Elternbeiträge für Kita und Nachmittagsbetreuung in der Freiwilligen Ganztagsschule für die Zeit bis Mitte Februar übernehmen wird. Auch diese Regelung führen wir fort, um Eltern finanziell zu entlasten.“

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