Nach wie vor meiden etliche Pendler und Gelegenheitsnutzer Bus und Bahn, da sie ein höheres Ansteckungsrisiko vermuten. Obwohl es kein wissenschaftlich nachgewiesenes erhöhtes Infektionsrisiko in öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Um den Fahrgästen ein sicheres Gefühl zu vermitteln, haben die Verkehrsunternehmen ihre Anstrengungen, z. B. rund um Sauberkeit und Hygiene, aber auch hinsichtlich der Verbesserung des Leistungsangebotes, noch einmal deutlich verstärkt.

So suchen sie gemeinsam mit den Ländern und Kommunen Lösungen, um insbesondere für den wieder zunehmenden Schülerverkehr durch den Einsatz zusätzlicher Busse mehr Angebot und Platz für die Fahrgäste zu schaffen. Den Einsatz der Branche unterstreicht Wolff: „Die Verkehrsunternehmen und ihre Beschäftigten haben schon während des Lockdowns alles daran gesetzt, den Bürgerinnen und Bürgern ein durchgehend verlässliches öffentliches Mobilitätsangebot bereitzustellen und die Gesundheit ihrer Fahrgäste und Mitarbeitenden zu schützen. So auch jetzt, da es bundesweit gilt, den Wiederbeginn des Präsenzunterrichts an den Schulen zu managen. Wichtig dabei ist, dass sich auch die Fahrgäste durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes rücksichtsvoll verhalten. Wir setzen dabei auf die Solidarität und Einsicht der Kundinnen und Kunden, aber gegen Maskenverweigerer werden wir gemeinsam mit Polizei und Ordnungsämtern konsequent vorgehen.“

Bund und Länder hatten sich schon frühzeitig auf einen Rettungsschirm in Milliardenhöhe verständigt, um die durch den Fahrgastrückgang entstandenen hohen Einnahmenverluste für die Verkehrsunternehmen sowie die Städte und Kreise als deren Eigentümer auszugleichen. Die Gemeinschaftskampagne soll jetzt ebenfalls dazu beitragen, dem in den vergangenen Jahren boomenden öffentlichen Nahverkehr rasch wieder zu alter Stärke zu verhelfen. Anke Rehlinger als Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Verkehrsministerin des Saarlands: „Der Nahverkehr in Deutschland ist systemrelevant. In der Corona-Krise hat sich der ÖPNV als krisenfest erwiesen, das haben Bund, Ländern und Kommunen auch finanziell abgesichert. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wollen wir Vertrauen in Bus und Bahn zurückgewinnen, denn der ÖPNV gehört zum Alltagsleben in Deutschland zwingend dazu – beispielsweise um Schülerinnen und Schüler morgens zur Schule zu bringen und viele Tausende täglich zur Arbeit. Unser Nahverkehr ist sicher, komfortabel und trägt dazu bei, unser Klima und die Umwelt zu schützen.“

Der öffentliche Nahverkehr ist gerade in den Städten und Ballungsräumen das Herzstück einer nachhaltigen, klimafreundlichen Mobilität, meint Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.  Er erklärt, warum eine Rückkehr zu den Fahrgastzahlen der Vergangenheit für die Städte so wichtig ist. „Die Städte wollen trotz Corona einen leistungsstarken ÖPNV sichern, der die Menschen umweltfreundlich zur Arbeit, zum Einkaufen oder nach Hause bringt. Nur so wird uns die Verkehrswende gelingen: mit weniger Autofahrten, mehr Radverkehr und möglichst vielen Menschen, die Bus und Bahn nutzen. Corona darf die Verkehrswende nicht ausbremsen. Der ÖPNV ist nicht der Corona-Transporteur. Die Menschen müssen dem ÖPNV vertrauen können; dazu müssen wir uns alle an die Maskenpflicht halten und sie ernst nehmen. Masken machen den ÖPNV noch sicherer. Die meisten haben das verstanden.“ 

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1 Kommentar

  1. Im Saarland sind es die unverschämten Preise durch die Wabenstruktur, nichts anders. In anderen Bundesländern sind die, wo für andere Menschen da sind, weiterhin mit dem ÖPNV auf die Arbeit gefahren, nicht jeder kann seiner Tätigkeit im Homeoffice nachkommen. Im Saarland hat man allerdings coronabedingt die Abfahrtszeiten für viele unattraktiv gemacht. Da werben die Saarbrücker Stadtwerke mit ihrem Heldenwerk. Grundsätzlich stimmt es, nur die Saarbahn gehört nicht dazu.

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