Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auf ihr Fahrrad angewiesen, der Fuß- und Radverkehrsanteil ist laut einer Bewegungsdatenuntersuchung des Potsdamer Start-Ups Motiontag im urbanen Raum zwischen Ende Januar und Ende März jeweils um 250 Prozent angestiegen. 

Die Nutzung des Fahrrads bzw. Pedelecs ist angesichts der teilweise schlechten Fahrradwege nur unter Risiken möglich. Um eine möglichst sichere und komfortable Nutzung des Fahrrads sicherzustellen und zu verhindern, dass zusätzliche, unfallbedingte Krankenhausbehandlungen anfallen, sind die kurzfristige Einrichtung von sichereren Fahrrad-Straßen sowie ein stadtweites Tempo 30 für den Straßenverkehr notwendig. Gleichzeitig sollen sichere Fahrrad-Straßen und Tempo 30 die Luftqualität in der Corona-Krise weiter verbessern.

Hintergrund:

In Deutschland sind Fahrradstraßen dem Fahrradverkehr vorbehalten. Mit anderen Fahrzeugen dürfen sie nur dort benutzt werden, wo dies durch eine entsprechende Beschilderung angezeigt ist. Häufig wird so der Verkehr anderer Fahrzeuge nur für Anlieger oder nur in einer Fahrtrichtung zugelassen (Einbahnstraße). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge 30 km/h. Radfahrende haben auf Fahrradstraßen das Recht, jederzeit nebeneinander zu fahren – auf anderen Straßen gilt das nur, “wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird”. Kraftfahrer müssen gegebenenfalls ihre Geschwindigkeit verringern, um eine Behinderung oder Gefährdung von Radfahrern zu vermeiden.

Nachdem der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bereits 8,2 Kilometer temporäre Radwege realisiert hat, sollen ab dem 21. April weitere 4,5 Kilometer folgen. In den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf entstehen neue Radverkehrsanlagen. Die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt veröffentlichte Regelpläne zur Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen, die auch in anderen Städten als Planungsgrundlage oder Inspiration dienen können. Eine Umsetzung sei innerhalb von zehn Tagen realistisch.

In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá wurden wegen der Corona-Pandemie insgesamt 117 km abgetrennte Fahrrad-Straßen geschaffen. Die neuseeländische Verkehrsministerin unterstützt als Corona-Sofortmaßnahme Städte mit 90 Prozent Förderung für neue Fahrrad-Straßen und die Erweiterung von Gehwegen.

Links:

  Zur Mitmachaktion

Liste der 203 Städte, an die die DUH formale Anträge gestellt hat

Quelle: www.presseportal.de

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein