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Berlin (ots) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) haben mehr als 4.000 Rückmeldungen aus der Bevölkerung erreicht, um während der Corona-Pandemie mehr und sicheren Platz für Fahrradfahrer zu schaffen. Am 3. April hatte die DUH Anträge auf temporäre Umwidmung von Verkehrsflächen in 39 Städten mit besonders hoher Belastung der Luft mit dem Dieselabgasgift NO2 gestellt. In der Zwischenzeit hat die DUH diese Anträge auf 203 Städte ausgeweitet und formal beantragt, während der Corona-Pandemie kurzfristig Fahrrad-Straßen einzurichten und Tempo 30 innerorts einzuführen. 93 Städte haben sich bisher auf den Antrag zurückgemeldet.

Die DUH startet nun die zweite Stufe der Fahrrad-Straßen Initiative und ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, dem eigenen Stadtoberhaupt konkrete Straßenabschnitte zu nennen, die in sichere Fahrrad-Straßen umgewidmet werden sollen. Unter www.duh.de/fahrradsstrassen-jetzt stellt die DUH ein individualisierbares Musterschreiben zur Verfügung.

“Wir freuen uns, dass sich zahlreiche Städte wie Frankfurt, Köln oder Dresden nun intensiv mit unseren Anträgen auf Umwidmung von Verkehrsflächen in Fahrrad-Straßen z.B. als “Pop-Up Radwege” beschäftigen. Als Folge reduzierter Angebote bei Bahn und Bus ist der Anteil des Fahrrads im urbanen Verkehrsmix um 250 Prozent angestiegen. Während der kommenden Monate benötigen die Menschen gerade wegen der Corona-Pandemie eine sichere Infrastruktur für Fahrradfahrende. Sie ermöglicht den Menschen eine sichere Fahrt zum Arbeitsplatz mit ausreichend Abstand an der frischen Luft und entlastet Ärzte und Krankenhäuser von unnötigen Unfallbehandlungen. Wir sind uns sicher, dass die Städte ähnlich vernünftige Entscheidungen treffen wie Berlin, wo innerhalb kurzer Zeit Fahrrad-Straßen entstanden sind. Was Berlin kann, ist auch in anderen deutschen Städten möglich”, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Während in Berlin bereits mehrere Kilometer Radwege im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entstanden sind und weitere in den Bezirken Mitte, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf folgen sollen, sind die Antworten der höchstverschmutzten Städte in Deutschland München und Stuttgart besonders aufschlussreich. Der Münchner Oberbürgermeister kündigt erfreulicherweise eine entsprechende politische Debatte im Stadtrat an, der Stuttgarter Oberbürgermeister lässt der DUH hingegen von einem Beigeordneten ablehnend mitteilen, für eine Anordnung lägen keine “verkehrssicherheitlichen Voraussetzungen” vor und eine schnelle und einfache Umsetzung sei “leider nicht möglich“.

Eine Verbesserung der Radinfrastruktur ist jedoch nicht nur für große Städte ein Thema. Auch in kleineren Städten ist die Verbesserung von Radwegen möglich und notwendig. So hat die 60.000 Einwohner-Stadt Rosenheim im März 2020 die Umsetzung des Bürgerbegehrens “Radentscheid Rosenheim” beschlossen. Damit sollen ein lückenloses Radverkehrsnetz und geschützte Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen umgesetzt werden.

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