“Plug-In-Hybride als Elektrofahrzeuge zu bezeichnen ist Verbrauchertäuschung. Unsere Messungen zeigen, dass diese Fahrzeuge im realen Fahrbetrieb ein Vielfaches an CO2 ausstoßen verglichen mit den offiziellen Angaben. Einmal mehr haben sich die Kanzlerin und der Bundesverkehrsminister instrumentalisieren lassen und dafür gesorgt, dass diese hochgradig klimaschädlichen Fahrzeuge sogar staatlich gefördert werden. Besonders perfide: In Nordrhein-Westfalen dürfen diese Klimakiller sogar auf der Umweltspur fahren – vorbei an Kleinwagen, die nur einen Bruchteil der schädlichen Klimagase ausstoßen. CO2 Messungen auf der Straße müssen deshalb zwingend Zulassungsvoraussetzung werden. Nur so wird klar, wie klimaschädlich die Fahrzeuge wirklich sind”, so Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.

Die mangelhafte aktuelle Ermittlung des CO2-Ausstoßes zeigt sich neben der Plug-In-Technik auch an weiteren, konventionellen Beispielen. Hohe Abweichungen wurden beispielsweise auch beim Benziner Audi A5 2.0 TFSI festgestellt. Ein auf der Straße durchgeführter Test nach den Vorgaben des Prüfzyklus NEFZ ergab CO2 Emissionen von 202 g CO2/km, während der offizielle Wert bei 149 g liegt – eine Überschreitung von mehr als einem Drittel.

Darüber hinaus fordert die DUH, auch eine weitere Verbrauchertäuschung endlich zu beenden: Nach wie vor dürfen die Hersteller den Bürgern Neufahrzeuge mit falschen Daten schmackhaft machen – nämlich mit den viel zu geringen Verbrauchs- und CO2-Angaben nach dem veralteten NEFZ-Verfahren. Das böse Erwachen erwartet den Kunden erst, wenn der Steuerbescheid in der Post ist. Denn die Kfz-Steuer wird auf Grundlage der oft wesentlich höheren Werte nach dem neueren WLTP-Verfahren berechnet.

Anschaulich wird dies am Beispiel des Volvo XC90 T8 Twin Engine, der laut NEFZ 52 g CO2/km emittiert. Das würde einer Steuerlast von 40 Euro entsprechen und der Kunde geht vermutlich davon aus, sogar ein klimafreundliches Fahrzeug zu kaufen. Der WLTP-Wert hingegen liegt bei 207 g CO2/km, weshalb den Halter ein tatsächlicher Steuerbescheid in Höhe von 264 Euro pro Jahr erwartet – die Erkenntnis, dass er ein extrem klimaschädliches Fahrzeug gekauft hat, kommt dann zu spät.

(ots)

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