Bild: FC 08 Homburg
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Letzte Woche eine Niederlage gegen Abstiegskandidat Walldorf, nun ein Dreier gegen den Spitzenreiter – die Saison des FC 08 Homburg erinnert weiter an eine Achterbahnfahrt. Gegen den FSV Mainz 05 II zeigten die Grün-Weißen im Waldstadion eine kämpferisch einwandfreie Leistung und holten sich einen verdienten 3:2-Erfolg. Dabei machten sie es jedoch unnötig spannend.

„Letzte Woche haben wir zurecht auf die Fresse bekommen, jetzt haben wir eine ganz klare Reaktion gezeigt“, zeigte sich Homburgs Trainer Timo Wenzel nach 90 unterhaltsamen Minuten zufrieden mit seiner Mannschaft. Die hatte sich gegen den Spitzenreiter aus Mainz tatsächlich etwas vorgenommen, das war von Beginn an zu sehen. Bissig in den Zweikämpfen und teilweise schöne Kombinationen – das Team war im Vergleich zur 1:3-Pleite in Walldorf kaum wiederzuerkennen.

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Dabei veränderte Wenzel seine Mannschaft nur auf zwei Positionen: Für Patrick Dulleck und Luca Plattenhardt rückten Jonas Scholz und Marco Hingerl in die Startformation. Während Scholz mit Stefano Maier die Innenverteidigung bildete, rückte Serkan Göcer auf die vakante Rechtsverteidigerposition. Einzige Spitze war Mounir Bouziane. Und der hatte nach fünf Minuten direkt die große Möglichkeit zum Führungstreffer. Kapitän Patrick Lienhard spielte einen wunderbaren Ball in die Tiefe auf Bouziane und nur die Fingerspitzen von Mainz-Keeper Tristan Mohn verhinderten den Einschlag. Nur wenige Minuten später war es dann aber soweit: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld war Shako Onangolo auf und davon, hatte aber noch den Blick für Markus Mendler, der den Ball über die Linie schob (8.). Die frühe Führung für die Hausherren.

Aber nicht nur offensiv setzte der FCH vor rund 900 Zuschauern Ausrufezeichen. Auch defensiv sah das gegen eine der besten Offensivreihen der Liga durchaus ordentlich aus. „Wir hatten heute einen klaren Plan, wollten tief stehen. Das haben wir sehr gut gemacht“, erklärte Coach Wenzel. Tatsächlich kam der FSV bis weit in die zweite Hälfte hinein nicht gefährlich vors grün-weiße Gehäuse, da gegen die tief gestaffelten Homburger einfach kein Durchkommen war.

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Anders die Heimelf: Immer wieder setzte man Nadelstiche und brachte den Spitzenreiter über Tempogegenstöße in Bedrängnis. Nach 35 Minuten dann die Belohnung für den couragierten Auftritt: Und was für eine. Mendler hämmerte die Kugel aus der Luft auf den Mainzer Kasten, wo sie von der Unterkante der Latte über die Linie prallte. Ein Treffer Marke „Tor des Monats“. Der tolle Abschluss einer sehr guten ersten Hälfte der Homburger.

Auch nach der Pause schien es so erfolgreich weiterzugehen. Rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff spielte man nämlich einen „perfekten Konter“, wie Wenzel bemerkte. Onangolo schickte Mendler in den freien Raum, der den Ball auf den eingewechselten Patrick Dulleck weiterleitete. Gegen dessen Schuss war Mainz’ Torwart Mohn chancenlos. 3:0 gegen den Tabellenführer – die Zuschauer trauten ihren Augen kaum, die Partie schien entschieden.

Doch Maninz steckte nicht auf und zeigte, wieso man zu den großen Aufstiegskandidaten gehört. Immer mehr schnürte man die Heimelf in der eigenen Hälfte ein, ließ dieser kaum noch Luft zum Atmen. Diesem Druck hielt der FCH nicht lange stand. Nach 70 Minuten tauchte Dominik Wanner frei vor Krystian Wozniak auf und verwandelte eiskalt zum Anschlusstreffer. Homburg wirkte nun angeschlagen, brachte kaum mehr einen Ball an den Mann, wie auch Trainer Wenzel eingestand. „Da haben wir ein bisschen den Faden verloren.“

Das wurde noch einmal bestraft, denn nach Hereingabe von Torschütze Wanner brauchte Marvin Jung die Kugel nur noch über die Linie zu drücken – es stand 3:2. Nun war großes Zittern im Waldstadion angesagt. Homburg verteidigte jedoch beherzt gegen technisch versierte Gäste, die letztlich nur noch zu einer Torchance kamen. In der Nachspielzeit kam Jung im Strafraum noch einmal an den Ball und verfehlte mit seinem Schuss aus der Drehung den Homburger Kasten nur haarscharf.

So blies es bei einem letztlich verdienten 3:2-Sieg der Grün-Weißen gegen den Spitzenreiter. „Heute waren wir einfach brutal effektiv“, fasste Wenzel zusammen, wieso dieses Mal drei Punkte auf der Homburger Habenseite standen. Ob der FCH diese vor allem kämpferisch gute Leistung bestätigen kann, wird sich am kommenden Samstag zeigen, wenn man ab 14 Uhr beim TSV Schott Mainz zu Gast ist.

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