Symbolbild

Die Gleichstellungs- und Frauenministerinnenkonferenz (GFMK) ist am 25. Juni im Rahmen einer Video-/Telefon-Konferenz zu ihren Beratungen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Konferenz standen aus aktuellem Anlass das Schwerpunktthema „Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Krise“ sowie das Thema „Digitaler Wandel“.

An der Konferenz nahmen die Gleichstellungs- und Frauenministerinnen, -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder sowie die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey teil. Das Saarland hat für das Jahr 2020 turnusgemäß den Vorsitz der Konferenz inne.

Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Quelle: www.saarland.de

„Nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch zu normalen Zeiten sehen wir uns nach wie vor Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern gegenüber, die überwiegend aufgrund ungleich verteilter familiärer Verantwortlichkeiten zustande kommen. In der Folge sind Frauen in deutlich geringerem Umfang erwerbstätig, seltener in höheren Positionen und häufiger in Jobs unter ihrem Qualifikationsniveau. Gleichzeitig verbringen sie deutlich mehr Zeit mit Kinderbetreuung, Hausarbeit und der Pflege von Angehörigen. Die Corona-Krise hat diese Ungleichheiten wie durch ein Brennglas verschärft deutlich werden lassen. Aus Krisen erwachsen aber auch Chancen. In einer Zeit, in der aufgrund der Krise Weichen neu gestellt werden, ergeben sich neue Möglichkeiten, die Gleichstellung von Frauen und Männern weiter voranzubringen. Es ist unser aller Verantwortung, diese Chancen jetzt zu nutzen“, erklärte die saarländische Frauenministerin Monika Bachmann als amtierende Vorsitzende der Konferenz.

Es sei deshalb wichtig gewesen, den Fokus auf die gleichstellungspolitischen Problemlagen zu richten. Die Problemlagen, wie etwa die vergleichsweise geringe Entlohnung frauentypischer Berufe, der hohe Frauenanteil bei Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung mit den entsprechenden ökonomischen Risiken für Frauen wie verminderte Aufstiegschancen, reduzierte Einkommen und geringere Renten seien hinreichend bekannt. Bachmann: „Wir haben mit Blick auf den Abbau bestehender Gleichstellungsdefizite kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“

Es gelte jetzt in allen Politikbereichen wirksame Maßnahmen zum Ausgleich bestehender Benachteiligungen zu ergreifen, damit Frauen nicht zu Verliererinnen der Krise werden. Ganz wesentlich sei es, dass bei der Entwicklung von Lösungen Frauen stärker beteiligt und Entscheidungsgremien paritätisch mit Männern und Frauen besetzt sind. So könne es besser gelingen, Geschlechteraspekte bei gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Weichenstellungen angemessen zu berücksichtigen.

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