Bild: FC 08 Homburg.
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Am 6. Spieltag der Regionalliga Südwest setzte es für den FC 08 Homburg die erste Heimniederlage. Bei strömendem Regen konnte sich Aufsteiger SG Barockstadt Fulda-Lehnerz aufgrund einer effektiven Chancenverwertung mit 3:1 durchsetzen. Dagegen versiebte der FCH eine Vielzahl an guten Torchancen.

Eigentlich fing alles so gut an. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, als Luca Plattenhardt zum Führungstreffer für den FCH einnetzte. Und das nach einer wunderschönen Kombination über mehrere Stationen, die nicht wenige der 1500 Zuschauer an die 7:0-Gala gegen den FSV Frankfurt vor einigen Wochen erinnert haben dürfte. Doch an diesem verregneten Freitagabend feierten am Ende nicht die Grün-Weißen mit ihren Fans, sondern der Aufsteiger aus Fulda.

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Wohl nicht zuletzt deshalb, weil die Osthessen nur wenige Minuten später zurückschlugen. Bereits vor der Partie hatte FCH-Coach Timo Wenzel vor der Standardstärke der Gäste gewarnt. Warum, zeigte sich in der 12. Minute: Ein Freistoß segelte von der rechten Seite in den Strafraum, der Ball fiel Will Anderson Siakam vor die Füße, der nicht lange fackelte und zum 1:1 einschoss. Der Ausgleich an sich wäre wohl zu verschmerzen gewesen, hätten die Grün-Weißen, so wie beim 1:0 gezeigt, weiter mit schnellem Kombinationsfußball versucht zum Erfolg zu kommen. Doch das gelang zumindest in der ersten Hälfte nicht.

Erstens, weil die Gäste nun besser ins Spiel kamen und ihrerseits lange Ballbesitzphasen verzeichnen konnten. Der FCH kam so kaum noch gefährlich in die gegnerische Hälfte und wenn fehlte der letzte Pass, um wirklich für Gefahr zu sorgen. Erschwerend kam hinzu, dass Michael Heilig und Mart Ristl nach einem Zusammenprall kurz nach dem Ausgleich minutenlang behandelt werden mussten und so der Spielfluss verloren ging. „Die Unterbrechung war für uns nicht einfach“, räumte auch Wenzel nach der Partie ein, dass die Verletzungspause dem Spiel der Grün-Weißen keineswegs gut tat. Immerhin konnten Heilig und Ristl mit Turban weiterspielen. Viel passierte in der ersten Hälfte dann aber nicht mehr, einzig Markus Mendler hatte kurz vor der Pause eine gute Gelegenheit (41.).

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Deutlich dominanter traten die Grün-Weißen schließlich in der zweiten Hälfte auf. Fulda kam nun kaum noch aus der eigenen Hälfte und wusste sich zunächst nur noch mit Befreiungsschlägen zu helfen. Immer wieder kam die Heimelf über außen durch, es gab Chancen in Hülle und Fülle. Doch meist waren die Abschlüsse einfach zu unpräzise und die Gäste schafften es irgendwie, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. So kam es, wie es kommen musste: Einen mustergültig vorgetragenen Konter schloss der Fuldaer Kevin Hillmann zum völlig überraschenden Führungstreffer ab (68.).

Geschockt waren die Hausherren jedoch durch diesen Gegenschlag nicht, vielmehr ging es immer weiter nach vorne. Gestärkt durch die Hereinnahmen von Thomas Gösweiner, Arman Ardestani und Philipp Hoffmann wurde der Druck der Grün-Weißen immer größer, Chancen gab es nun fast im Minutentakt. Allesamt blieben sie aber ungenutzt. Stattdessen zeigten die Osthessen den Saarpfälzern, was Effektivität bedeutet: Nach 82 Minuten war es Siakam, der nach einem weiteren Konter eiskalt blieb und das 3:1 erzielte.

„Fulda hat heute einfach sehr effizient gespielt“, so Wenzel mit Blick auf die 100%-ige Chancenverwertung der Gäste. „Dagegen wollte bei uns der Ball heute einfach nicht über die Linie.“ Das sah auch das eher anspruchsvolle Homburger Publikum so, das trotz des überraschenden Rückstands kaum Unmut vernehmen ließ. Denn ihre Elf spielte vor allem in der zweiten Halbzeit nicht schlecht und hätte ohne Frage als Sieger vom Platz gehen können. So aber mussten die Grün-Weißen die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Immerhin kann die Scharte bereits am kommenden Dienstag ausgewetzt werden, wenn man wiederum im Waldstadion auf den KSV Hessen Kassel trifft. Möchte man oben dran bleiben, ist nach dieser nicht einkalkulierten Niederlage ein Sieg Pflicht.

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