So werden auch Neue Psychoaktive Stoffe fast ausschließlich online vertrieben. 2019 wurden 458 Handelsdelikte im Zusammenhang mit NPS registriert, das sind rund 56 Prozent mehr als im Jahr davor (2018: 293 Delikte). Dabei sind sowohl die Herstellung, als auch der Handel von NPS vermehrt professionell in betriebsähnlichen Strukturen organisiert, wobei die Gewinne mittels Schein- und Legalfirmen über Staatsgrenzen hinweg gewaschen werden.

Die strafrechtliche Verfolgung des international organisierten Rauschgifthandels bleibt eine wesentliche Aufgabe der dafür zuständigen deutschen und europäischen Behörden, insbesondere der Polizei und des Zolls. Daneben sind die Prävention, Behandlung und Schadensminimierung wichtige Bausteine der deutschen Drogen- und Suchtpolitik, um Suchtproblematiken vorzubeugen und die Situation von Suchtkranken zu verbessern. Sowohl für den Bereich der illegalen als auch der legalen Stoffe wie Tabak und Alkohol gibt es auf Bundesebene umfangreiche Präventionsangebote.

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes: “Die strafrechtliche Verfolgung der Rauschgiftkriminalität ist und bleibt ein zentrales Thema in der Kriminalitätsbekämpfung. Trotz des hohen Anonymisierungsgrades im Internet ist es den Strafverfolgungsbehörden auch dort möglich, Tatverdächtige zu identifizieren und illegale Handelswege sowie Straftaten aufzuklären. Denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Die Rauschgiftkriminalität und der illegale Rauschgifthandel verursachen hohe Schäden sowohl für den Einzelnen, als auch für die Allgemeinheit. Unser Ziel ist es, kriminelle Rauschgifthandelsgruppierungen auf nationaler wie internationaler Ebene nachhaltig zu zerschlagen. Dazu ist eine grenzüberschreitende und internationale Zusammenarbeit der Polizei- und Strafverfolgungsbehörden von essentieller Bedeutung.”

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig: “Die Zahlen steigen seit Jahren, das ist nicht zu akzeptieren! Unser gemeinsames Ziel ist daher klar: Der internationale und nationale Drogenhandel muss auch in Zukunft weiter zurückgedrängt werden. Drogenkriminalität ist keine Bagatelle, sondern schafft unermessliches Leid, brutale Gewalt und ist die Basis für viele weitere Delikte der organisierten Kriminalität. So wie Kriminelle immer professioneller und vernetzter arbeiten, müssen sich auch die zuständigen Strafverfolgungsbehörden in Deutschland, in der Europäischen Union und in der weltweiten Zusammenarbeit intensiv abstimmen und kooperieren – analog genauso wie digital. Dazu gehören unbedingt eine ausreichende finanzielle, technische und personelle Ausstattung und weiterhin eine flächendeckende, wirksame Prävention. Wo keine Nachfrage, da kein Angebot!”

Ergänzende Zahlen und Informationen können über die Webseite des BKA unter www.bka.de und auf der Internetseite der Drogenbeauftragten der Bundesregierung unter www.drogenbeauftragte.de

(ots)

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