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Anfang Dezember des vergangenen Jahres hat die Bundesregierung den ersten Bericht zum Stand des Ausbaus ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder, den sogenannten GaFöG-Bericht, vorgelegt. Die Erstellung eines solchen Berichts ist im Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) festgeschrieben. Er wurde federführend vom Bundesfamilienministerium erstellt, das gemeinsam mit dem Bundesbildungsministerium eine paritätisch besetzte Geschäftsstelle zum Ausbau eingerichtet hat.

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Der Bericht zeigt, dass der Bedarf an Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kinder im Grundschulalter trotz eines erheblichen Ausbaus in den letzten Jahren und Jahrzehnten nach wie vor hoch ist. Bis zur Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Schuljahr 2026/27 werden bundesweit rund 470.000 zusätzliche Plätze benötigt, um die Nachfrage der Eltern zu decken.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: “Verlässliche Ganztagsbetreuung in hoher pädagogischer Qualität – das ist die Chance für alle Schulkinder für einen guten Start ins Leben und gerechte Teilhabe, unabhängig von Herkunft oder Einkommen der Eltern. Eltern können dank Ganztag Familie und Beruf besser vereinbaren. Unser Land wird familienfreundlicher. Deshalb treiben wir als Bundesregierung mit dem Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz den Ausbau durch Länder und Kommunen voran. Auf dem Weg zu einem bedarfsgerechten Angebot brauchen wir jedoch weitere Fachkräfte. Unter anderem mit Qualifizierungsprogrammen wollen wir deshalb mehr Menschen für die tolle Arbeit im Ganztag begeistern.”

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Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: “Der Bericht macht deutlich: Eltern wünschen sich Ganztagsangebote für ihre Kinder. Deshalb müssen sie zügig bundesweit ausgebaut werden. Der Bund unterstützt die Länder durch das Investitionsprogramm Ganztagsausbau erheblich mit 3,5 Milliarden Euro. Er beteiligt sich künftig auch dauerhaft an den Betriebskosten des Ganztags. Länder und Kommunen sollten die Investitionsmittel jetzt nutzen, um den Ausbau ganztägiger Bildung- und Betreuungsangebote weiter voranzutreiben.”

Höherer Bedarf in westdeutschen Flächenländern

Derzeit besuchen mindestens 1,7 Millionen Kinder im Grundschulalter (oder 55 Prozent der Kinder) Ganztagsschulen oder Tageseinrichtungen (Hortangebote). 71 Prozent aller Grundschulen sind ganztägig organisiert. Bei der Prognose des Elternbedarfs wurde mit zwei Szenarien gearbeitet. Im Szenario eines konstanten Bedarfs werden 393.000 (23,4 Prozent) und im Szenario eines steigenden Bedarfs 545.000 (32,5 Prozent) zusätzliche Plätze benötigt, im Durchschnitt also 470.000 zusätzliche Plätze. Dabei entfällt der größte Teil des quantitativen Ausbaubedarfs auf die westdeutschen Flächenländer, während er in den ostdeutschen Flächenländern aufgrund des bereits stärker ausgebauten Bildungs- und Betreuungsangebots geringer ausfällt.

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