“Heute ist ein besonderer Tag für Niederwürzbach und für die gesamte Stadt Blieskastel, denn mit dem heutigen Spatenstich für den Neubau unserer 7-gruppigen Kindertagesstätte beginnt die praktische Umsetzungsphase für die derzeit mit rd.7 Mio. € bisher größte Baumaßnahme in Regie der Stadt Blieskastel”.
Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Bernd Hertzler die Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot, die Ortsvorsteherin von Niederwürzbach, Petra Steinbach und viele Verantwortliche, die an der Planung und der Ausführung der Baumaßnahme beteiligt waren sowie natürlich zahlreiche interessierte Ortsratsmitglieder und Bürger von Niederwürzbach.
Langer Vorlauf
Bürgermeister Hertzler erinnerte in seiner Begrüßungsrede noch einmal daran, dass dem Beschluss zum Neubau im Frühjahr 2021 lange Beratungen im Stadtrat vorausgegangen waren. Man habe mehrere Alternativen – ob Anbau oder Container-Lösung – diskutiert, dann aber aufgrund des hohen Sanierungsbedarfes des Bestandsgebäudes – obwohl erst gut 25 Jahre zuvor in Regie der Kirche gebaut – schließlich verworfen.
Gestiegener Bedarf
“Ich bin froh, dass der Stadtrat mit seiner Neubau-Entscheidung dem seit Jahren steigenden Betreuungsbedarf in Niederwürzbach nachgekommen ist. Zwar haben die Geburtenzahlen nur moderat zugenommen. In Folge von Zuzug ist aber die Zahl der Kinder in der für die Aufnahme in einer Kita relevanten Altersgruppe von 0 bis 6 Jahre seit Anfang 2014 von 119 auf zuletzt 167 (zum Stichtag 01.01.2024), also um gut 40% gestiegen. Dieser Bedarfsentwicklung konnte die bestehende Kita auch platzmäßig nicht mehr gerecht werden. Wir sind daher in unseren Planungen gleich auf den Neubau einer siebengruppigen Kita umgestiegen.
Zwischenlösung durch Interims-Kita in Bierbach
Und damit Kinder und Eltern nicht noch länger auf den dringend benötigten Kitaplatz warten müssen, haben wir uns entschlossen, in der Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Kita, die leerstehende alte Kita in Bierbach noch einmal zu reaktivieren. So werden wir schon im kommenden Kindergartenjahr – ab September 2024 – den zukünftigen Ausbaustand erreichen”, so der unter anderem für Kitas zuständige Beigeordnete Guido Freidinger.
Vom Beschluss des Stadtrates im Frühjahr 2021 bis zum jetzigen Baubeginn hat es zwar zwei Jahre gedauert, angesichts der Größe des Projektes und der zahlreichen zu berücksichtigenden Planungsvorgaben ist dies aber nachvollziehbar. So sind nicht nur die genauen Raumvorgaben des Landes, sondern auch die inzwischen weitaus höheren gesetzlichen Brandschutz- und energietechnischen Voraussetzungen für öffentliche Gebäude zu berücksichtigen und schließlich mussten aufgrund des Kostenvolumens alle Gewerke auch europaweit ausgeschrieben werden. Erforderlich waren darüber hinaus Bodengutachten und Untersuchungen des Natur-und Gewässerschutzes sowie des Kampfmittelräumdienstes. Außerdem haben wir viel Wert gelegt auf eine frühzeitige und intensive Abstimmung mit allen Beteiligten: vom Bildungsministerium als Hauptfinanzier und Landesjugendamt als Genehmigungsbehörde über die Landschafts- und Technikplaner bis zu Orts-und Stadtrat und Bürgerinfos.
“Dass diese Abstimmung so zügig und reibungslos stattfand, ist nicht zuletzt der engen und vertrauensvollen Teamarbeit zwischen dem Planungsbüro Hepp und Zenner sowie dem für die bautechnische Seite zuständigen Fachbereich 2, Bauen und Planen und dem für Finanzierung und Abstimmung zuständigen Fachbereich 3, Soziales zu verdanken.
Der weitere Zeitplan sieht die Fertigstellung des Rohbaus bis Ende dieses Jahres und den Innenausbau, die Gestaltung des Außengeländes und die Ausstattung des Gebäudes im Laufe des kommenden Jahres sowie den Einzug zu Beginn des nächsten Kindergartenjahres im Frühjahr 2026 vor.
Weitere Baumaßnahmen schon in Planung
Parallel zu den Baumaßnahmen der Kita laufen derzeit bereits die Planungen zum Umbau des inzwischen von der Stadt angekauften ehemaligen MIP-Gebäudes zur zukünftigen Unterbringung der Nachmittagsbetreuung. Diese befindet sich derzeit noch in einem ebenfalls sanierungsbedürftigen kirchlichen Gebäude in der Nachbarschaft. Das MIP-Gebäude soll gleichzeitig zur Aufnahme der Schulklassen hergerichtet werden um diese während der im Anschluss geplanten Sanierung des Grundschulgebäudes kostengünstig dorthin auslagern zu können und bietet auch genügend Platz für einen zukünftigen Jugendclub. Das gesamte Areal wird also zukünftig von der Kita über die Grundschule und Nachmittagsbetreuung, Räume für die offene Jugendarbeit und für Vereine bis zur Turnhalle zahlreiche soziale Einrichtungen umfassen und in seiner Mitte über eine große gemeinschaftlich nutzbare Fläche verfügen, so dass wir durchaus gerechtfertigt von einer “Neuen sozialen Mitte für Niederwürzbach” sprechen.