Die aktuelle Weihnachtsstudie der FOM Hochschule, die auch einen Sitz in Saarbrücken hat, belegt: In Deutschland sehnen sich die Menschen nach Normalität, freuen sich auf die (Vor-)Weihnachtszeit und planen, Familienangehörige und Freunde reichlich zu beschenken. Nach fast zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen möchten die Bundesbürger in diesem Jahr so viel für Weihnachtsgeschenke ausgeben wie nie zuvor. Nahezu die Hälfte der Befragten erwartet sogar eine entspannte Vorweihnachtszeit, insgesamt wird der Stresslevel als gering eingeschätzt. Für die Weihnachtsstudie haben Studierende der FOM Hochschule bundesweit 36.018 Menschen interviewt.
Männer geben mehr aus als Frauen
Für den Kauf von Weihnachtsgeschenken planen die Befragten durchschnittlich rund 522 Euro ein, wobei Männer (Ø 543 €) auch in diesem Jahr deutlich spendabler sind als Frauen (Ø 502 €). Zum Vergleich: 2020 lagen die durchschnittlichen Ausgaben für Weihnachtsgeschenke bundesweit bei rund 500 Euro, 2019 betrug dieser Wert 475 Euro. „Wir gehen davon aus, dass sowohl die Vorfreude auf das Weihnachtsfest als auch die Sorge vor weiteren Preiserhöhungen den Konsum in der Vorweihnachtszeit deutlich steigern werden“, so Prof. Dr. Oliver Gansser, wissenschaftlicher Leiter der FOM Weihnachtsstudie.
Keine Angst mehr vor vollen Geschäften
Beim Kauf der Geschenke fühlen sich viele Bundesbürger offenbar wieder sicherer: Im Gegensatz zum Vorjahr steht für die Mehrheit der Befragten die Möglichkeit, Geschenke offline zu kaufen, wieder an erster Stelle. So gaben 67 Prozent an, das Shoppen im stationären Handel als wichtig zu empfinden, 56 Prozent wollen Weihnachtsgeschenke online erwerben. Dagegen kauft nur knapp ein Viertel der Bundesbürger (24%) Präsente auf dem Weihnachtsmarkt.
Bücher, Parfüm und Spiele beliebter als Smart Home- und Infotainment-Produkte
Ob es an Lieferengpässen für technische Geräte liegt oder an einer Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Geschenke mit persönlichem Touch: Besonders häufig möchten die Befragten in diesem Jahr Bücher (53%), Kosmetik und Parfüm (50%), Artikel aus dem Bereich Spielwaren/Gaming (49%) sowie Kleidung, Schuhe und Accessoires (48%) verschenken. Weit abgeschlagen in der Geschenke-Hitliste liegen dagegen Smart Home- (10%) und Infotainment-Produkte (12%). Selbst Gutscheine und Bargeld – vor der Pandemie noch beliebte Weihnachtsgeschenke – finden in diesem Jahr nur noch in 33 bzw. 29 Prozent einen Platz unter dem Weihnachtsbaum.
Große Vorfreude auf Weihnachten, geringe Sorge vor Stress
Trotz oder gerade wegen Corona: Die deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmenden zeigt mit Blick auf die Weihnachtszeit eine positive Einstellung. 88 Prozent der Befragten freuen sich darauf, Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen, 80 Prozent beschenken andere Menschen gern, nahezu ebenso viele freuen sich auf das Weihnachtsfest (78%). Bei der Frage nach dem zu erwartenden Stress im Hinblick auf die Vorbereitungen glauben immerhin 46 Prozent der Befragten, sich in der Vorweihnachtszeit entspannt zu fühlen. Dagegen rechnen 27 Prozent damit, gestresst zu sein, 21 Prozent werden sich gehetzt fühlen und 15 Prozent gehen sogar davon aus, überfordert zu sein. Interessant: Während der erwartete Stresslevel insgesamt gesehen bei Frauen (24%) und Männern (18%) ähnlich hoch ist, planen Frauen (43%) im Schnitt deutlich bewusster im Voraus als Männer (26%). Professor Gansser: „Die Vermutung liegt nahe, dass Frauen den Vorweihnachtsstress besser bewältigen als Männer, weil sie sich dessen bewusster sind, ihre Planungen dementsprechend anpassen und sich beispielsweise früher als Männer um die Geschenke kümmern. Dies ist auch ein Grund dafür, dass die Vorfreude auf das Weihnachtsfest bei Frauen um neun Prozentpunkte höher ist als bei Männern. Andersherum trübt der erwartete Stress die Vorfreude bei Männern mehr als bei Frauen.“
Zur Studie: Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Herbst 3.338 FOM Studierende bundesweit über 36.000 Menschen in persönlichen Interviews, quotiert nach Geschlecht und Alter.