Geschlossen - der schöne Biergarten am Restaurant zum Schiesshaus. - Bild: Stephan Bonaventura
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Und schon wieder ändern sich für viele Menschen in Deutschland die Corona-Regeln grundlegend. Zu denen gehören natürlich auch die Gastronomen, die ihre Außengastronomie nach den Lockerungen von vor rund drei Wochen nun wieder dicht machen müssen. Wie gehen sie mit den neuerlichen Einschränkungen um? HOMBURG1 hat bei zwei Restaurantbetreibern nachgefragt. Die Lage ist bei beiden durchaus unterschiedlich.

Erst vor rund drei Wochen zeichnete sich für die Gastro-Branche wieder ein kleiner Lichtblick ab. Wenn man schon den Innenraum nicht öffnen durfte, so konnten die Gäste zumindest wieder auf den Außenterrassen Platz nehmen. Der eine oder andere schöne Tag war auch dabei und so füllten sich diese bei manchem Betrieb ganz gut. Doch Ende April hat sich die Situation wieder einmal verändert. Weil der Saarpfalz-Kreis seit rund einer Woche bei einem Inzidenzwert von über 100 liegt, ist die Außengastronomie seit letzter Woche wieder geschlossen.

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Für Petra Herbert vom Schießhaus in Sanddorf bedeutet das: Der gerade erst wieder geöffnete Biergarten musste wieder geschlossen werden. Ohnehin hat diese Lockerung dem Schießhaus nicht allzu viel gebracht, wie Herbert berichtet. „Hier kommen viele Spaziergänger vorbei und als diese gesehen haben, dass unser Biergarten offen ist, wollten sich viele auch dort hinsetzen.“ Was im Grunde ganz gut klingt, hatte aber eben einen Haken: die Testpflicht. „Da kam es dann öfters zu Diskussionen, weil die Menschen nur spontan vorbeigekommen waren, und deshalb keinen Test gemacht hatten“, so Herbert.

Doch das war nicht das einzige Problem für das Schießhaus in der Öffnungsphase. Selbst wenn die Gäste einen Test hatten, kam ab und zu das Wetter dazwischen. „Letzte Woche mussten wir die Leute mit ihrem Essen heimschicken, weil es angefangen hat zu regnen. Und das obwohl wir einen großen Festsaal haben, wo man die Leute hätte unterbringen können“, ärgert sich die Besitzerin der Traditionsgaststätte.

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Auch beim Don Quichotte am Homburger Marktplatz gibt es jetzt ertmal keine Aussengastronomie mehr. – Bild: Stephan Bonaventura

Aber natürlich ist das abgelegene Schießhaus nicht unbedingt mit der städtischen Gastronomie zu vergleichen. Erreichbarkeit und gut zugängliche Teststellen sorgen im Zweifel dafür, dass manches besser läuft. Zumindest beim spanischen Restaurant Don Quichotte am Marktplatz, wo man draußen Paella und Co. genießen konnte. „Für uns hat sich die Öffnung der Außengastronomie auf jeden Fall gelohnt“, sagt Besitzer Benjamin Krupp. „Ein, zwei Mal haben wir sogar Live-Musik angeboten.“ Nun, da so etwas vermutlich wieder auf längere Sicht nicht mehr möglich ist, sind die Gastronomen wieder gezwungen, sich auf das Abhol- und Liefergeschäft konzentrieren. Für das Don Quichotte lange nicht so profitabel wie Betreiber Krupp erläutert. „Das bringt nicht ganz so viel, weil wir damit im Grunde nur die Stammkundschaft erreichen.“ Und auch Petra Herbert vom Schießhaus kann dieser Geschäftsform nicht viel abgewinnen. Wir bieten zwar einen Abholservice an, finanziell rentabel ist das aber nicht. Nur an den Abenden am Wochenende gibt es da öfters Bestellungen.“

Dass das Schießhaus in der Krise bisher überhaupt überleben konnte, liegt laut Herbert einzig und allein am sogenannten Wohnmobildinner. Dazu muss man sich vorher anmelden, und bekommt dann ein Gänge-Menü an den Wohnwagen „geliefert.“ Das laufe zwar richtig gut, so Herbert. „Doch letztlich deckt es nur die laufenden Kosten. Umsatz machen wir dadurch nicht.“ Dennoch reichen diese Einnahmen aus, damit das Schießhaus keine Überbrückungshilfen bekommt. Und auch auf November- und Dezemberhilfe habe man kämpfen müssen. “Ich habe Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger sogar einen Brief geschrieben, weil da lange Zeit nichts passiert ist”, so Herbert. Immerhin: Nach drei Monaten habe man zumindest diese Hilfen bekommen. Dennoch ist die Situation für die Gaststätte weiter sehr schwierig.

Das Restaurant zum Schießhaus. – Bild: Stephan Bonaventura

Das aber nicht nur finanziell, sondern natürlich schlägt sich die Lage auch auf das Gemüt nieder. „Ich habe viele schlaflose Nächte und natürlich wird die Stimmung auf der Arbeit auch gereizter“ schildert Herbert die Stimmung. „Aber wir versuchen eben das beste daraus zu machen.“ Immerhin, Entlassungen hat es bei ihr nicht gegeben, Kurzarbeit sei Dank. „Unsere 13 Mitarbeiter haben uns bisher alle die Stange gehalten.“

Im Gegensatz dazu sei das Don Quichotte bisher recht gut durch die Krise gekommen, wie Benjamin Krupp verrät. „Aber wir sind eben auch nur ein kleiner Betrieb mit nur wenigen Angestellten. Für andere Restaurants ist das deutlich schwieriger.“ Dementsprechend fordert auch der Besitzer des spanischen Restaurants am Marktplatz eine klareres Vorgehen der Politik. „Im Grunde hängen wir in der Luft. Ich würde mir wünschen, dass man als Gastronom etwas länger als 14 Tage vorausplanen könnte.“ Ins selbe Horn stößt auch die Betreiberin des Schießhauses, die Planungssicherheit und Perspektiven fordert. Gerade die Situation in der Außengastronomie sei für sie nicht mehr nachvollziehbar. „Draußen besteht fast keine Ansteckungsgefahr. Deswegen habe ich auch kein Verständnis dafür, dass die Biergärten nun wieder geschlossen werden mussten.“ Für Petra Herbert geht es, wie sie sagt, in dieser Zeit eigentlich nur noch um eins: „Augen zu und durch.“

 

 

 

 

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