Nachdem die Landesregierung im Gesundheitsausschuss auf Nachfrage der Linksfraktion zugegeben hat, dass die Vergabe von Beraterverträgen für die Impf-Organisation an die neoliberale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC) ohne Ausschreibung und Preisvergleich erfolgte und allein im November und Dezember 229.000 Euro gekostet hat, fordert die Fraktion DIE LINKE ein Ende dieser Auftragsvergabe nach Gutsherren-Art.

Dennis Lander, der rechtspolitische Sprecher: „PWC hat ja bereits eine Art ‚Dauer-Abo‘ dieser Landesregierung in der Tasche und diese erklärt die erneute Vergabe quasi aus der Lameng damit, dass man sich ja schon gut kenne. Und das, obwohl das Unternehmen Amazon und andere Steuervermeider berät und in Luxemburg eine Abteilung unterhält, die große Konzerne bei der ‚Steueroptimierung‘ in der EU berät. Die Treue der Landesregierung zu PWC, das laut Lobbycontrol zusammen mit den anderen als ‚Big Four‘ bekannten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Deloitte, KPMG und Ernst&Young ‚mit Steuersparmodellen und massiver Lobbyarbeit maßgeblich dazu beiträgt, dass Konzerne die EU-Staaten jährlich um Milliardenbeträge prellen‘ ist so groß, dass offenbar nicht einmal mehr andere Angebote eingeholt werden. Viele Saarländerinnen und Saarländer fragen sich zu Recht, wieso ihre Steuergelder ausgerechnet ungeprüft an die Lobbyisten der Steuervermeider verschleudert werden.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin Astrid Schramm ergänzt: „Weder erscheint ein Stundenlohn von 175 Euro besonders günstig, noch konnte die Impf-Organisation im Land durch die Leistungen von PWC spürbar verbessert werden. Es stellt sich schon die Frage, wofür hier Hunderttausende Euro ausgegeben werden, und ob das Geld an anderer Stelle nicht zielführender eingesetzt gewesen wäre.“

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