Wie Psychologie-Professor Peter Kirsch erläutert, spielt hier auch das interpersonelle Vertrauen eine wichtige Rolle. „Menschen, die eher an Verschwörungstheorien glauben, sind weniger in der Lage, ihren Mitmenschen zu vertrauen. Und dieses Vertrauen ist ebenfalls mit der Impfbereitschaft oder der Bereitschaft zur Installation der App assoziiert. Die gleichen Zusammenhänge finden wir aber auch mit Blick auf das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die Printmedien.“

Nach einer ersten Auswertung der Befragung werden die Wissenschaftler die Daten nun umfassend analysieren. Sie wollen herausfinden, welche psychologischen und sozialen Faktoren die Bereitschaft beeinflussen, sich an gesellschaftliche und staatliche Regeln zu halten. Die Akzeptanz der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird dabei auch verglichen mit der Unterstützung und Teilnahme an den Fridays-for-Future-Protesten, zu denen ebenfalls Daten erhoben wurden.

Die Arbeit des 2007 gegründeten Marsilius-Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Darüber hinaus hat sich das Kolleg zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft anhand gesellschaftlich relevanter Forschungsthemen zu intensivieren.

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