In einer Projektwoche „Faasenacht“ bereiteten die Kinder an zwei St. Ingberter Grundschulen eine große Kappensitzung vor und brachten am letzten Faschingsfreitag die volle Stadthalle über mehrere Stunden zum Toben.
„Am Faasenachtsfreitag haben die Kinder die Macht in St. Ingbert!“ – mit diesen Worten übergab Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer am Freitag auf der Großen Kappensitzung den Rathausschlüssel an die Kids. Mit „Komm, hol das Lasso raus“ vom Elferrat und „Der Zug hat keine Bremse“ der „Pesta-Star-Singers“ hielt es die 300 Kinder und fast 400 Zuschauer und Gäste nicht mehr auf den Sitzen.
In der Kappensitzung von Kindern für Kinder reihte sich ein Knaller an den anderen: „Die 10 witzigen 8“ rissen Kalauer über Lehrer und Eltern, die „Lausbuwe und Gör“ nahmen die Kinder selbst auf die Schippe. Viele weitere nahezu professionelle Akteure, darunter Show- und Garde-Tanzgruppen, heizten die Stimmung an. Neben dem Oberbürgermeister und den Ortsvorstehern Markus Hauck und Roland Weber ließen es sich auch Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes deutscher Karneval, nicht nehmen, mitzuschunkeln und zu singen.
Faasenacht von Kindern für Kinder
Die ganze Woche hatten sich die Kinder der beiden Grundschulen in Rohrbach und Hassel mit dem Thema „Faasenacht“ beschäftigt. Schon um 8 Uhr tönte es aus dem Lautsprecher: “Alleh hopp, die Pestalozzischul steht Kopp“. Für die Schulglocke, Buchstaben, Zahlen und Hausaufgaben hatte in dieser Woche hier niemand Zeit. Auf dem Weg zu den gemeinsamen Zielen – dem Rathaussturm in Hassel und Rohrbach am Donnerstag und der Großen Kappensitzung am Freitag in der Stadthalle – waren Kinder, Lehrer und ehrenamtliche Helfer mit Feuereifer dabei.
Mit der Unterstützung der Fördervereine der Schulen, der Eltern, ehrenamtlicher Karnevalisten aus den Vereinen der Orte, des Verbands Saarländischer Karnevalsvereine e.V. und des Bundes deutscher Karneval hatten sich die Kinder in verschiedene Workshops aufgeteilt und bereiteten die Faasenachtssitzung in der Stadthalle vor. Schautanz, Büttenreden, Gardetanz, Elferrat, Musik, Licht, Sound und Bühnenbild, Basteln von Deko sowie Organisation und Helfer – die Kinder übernahmen das Zepter bei wirklich allem rund um die große Show selbst. Auch die Hausmeister und Techniker der Stadthalle leisteten im Hintergrund hervorragende Arbeit, damit es eine runde Veranstaltung wurde.
„Damit wollen wir den Kindern zum einen Kultur und Brauchtum nahebringen“, so Schulleiterin Nadine Backes, „zum anderen haben Kinder und Lehrer ungemein viel Spaß und entwickeln ein großes Gemeinschaftsgefühl.“ In nur drei Tagen Vorbereitungszeit gelang es den Grundschulkindern, Rathausstürme und Kappensitzung fast ganz allein in die Hand zu nehmen und das Publikum zu begeistern. „Alleh hopp“ auf die Pestalozzi-Kinder!