Fehlende Langstreckentauglichkeit wird noch immer häufig als Nachteil von Elektroautos aufgeführt. Die bevorstehende Urlaubssaison hat der ADAC zum Anlass genommen und über 80 E-Fahrzeuge auf ihre Reisefähigkeit untersucht.
Für die Auswertung haben die Experten die im ADAC Ecotest ermittelte Reichweite zu Grunde gelegt. Sie fließt im Urlaubs-Szenario mit 90 Prozent in die Berechnung ein, da Reisende spätestens mit einem Rest-Akkustand von etwa zehn Prozent die Ladesäule ansteuern. Dazu wurde die Reichweite addiert, die unter Idealbedingungen während einer 20-minütigen Pause am Schnelllader nachgeladen werden kann. Das ergibt die „Gesamtreichweite“, welche der ADAC als Maß für die Langstreckentauglichkeit definiert hat.
Spitzenreiter in der ADAC Auswertung ist der Hyundai Ioniq 6 mit 77,4 kWh großem Akku und Heckantrieb, der es mit einem Ladestopp auf eine Gesamtreichweite von 931 Kilometer bringt. Lucid Air (859 Kilometer), BMW iX (835 Kilometer) Mercedes EQS (825 Kilometer) und EQE SUV (806 Kilometer) sowie Polestar 2 (801 Kilometern) erzielen in den getesteten Ausführungen jeweils eine Reichweite von über 800 Kilometer.
Als „voll langstreckentauglich“ stuft der Mobilitäts-Club alle Fahrzeuge ein, die mit einem Ladestopp eine Gesamtreichweite von über 750 Kilometer schaffen. Dies gelang im ADAC Test bislang 13 Elektroautos. 42 weitere Fahrzeuge sind mit Reichweiten zwischen 750 und 500 Kilometern als „langstreckentauglich“ beziehungsweise „langstreckentauglich mit etwas längerer Ladezeit“ zu bewerten. 14 Autos bescheinigt der Club eine „bedingte Langstreckentauglichkeit“ (500 bis 400 Kilometer Reichweite).
Ebenfalls 14 der bislang getesteten Stromer sind mit einer Reichweite von unter 400 Kilometern mit einem Ladestopp als „kaum langstreckentauglich“ anzusehen. Schlusslicht ist der Fiat 500e mit 23,8-kWh-Akku, der trotz Nachladen nur auf 233 Kilometer kommt.
Verbraucher sollten beim Kauf eines Elektroautos nicht nur auf die Batteriegröße, sondern auch auf den Stromverbrauch und die Ladedauer achten. Außerdem sollte das Fahrzeug eine Akku-Vortemperierung bieten – im Idealfall automatisch über das Navigationssystem und manuell aktivierbar. Ein richtig temperierter Akku ist beim Schnellladen unter kalten Bedingungen für eine möglichst hohe Ladeleistung entscheidend. Die Hersteller fordert der ADAC außerdem auf, die WLTP-Reichweiten nicht nur bei warmen, sondern auch bei kalten Außentemperaturen anzugeben, um größere Transparenz zu schaffen.
Ich nutze für Urlaubsreisen nach wie vor primär das Flugzeug. Es ist auch ohnehin so nur rund 4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland fahren jährlich mehr als 20.000 Kilometer mit dem Auto. Wir sind definitiv keine Vielfahrer Nation. Dies erzählt man sich untereinander am Stammtisch, wenn man schon etwas mehr getrunken hat. Günstig mit dem Flieger sein Urlaubsziel anreisen und dann dort gegebenenfalls auf einen Mietwagen zurückgreifen, halte ich für am sinnvollsten. Ich mache rund vier mal im Jahr Urlaub. In den Freistaat Bayern oder nach Baden-Württemberg komme ich mit meinem Porsche Taycan der einen 93,4 kWh Akkumulator hat. Meistens mache ich dann, wenn ich in den Freistaat Bayern fahre. Eine Pause nach etwa zweieinhalb Stunden. Dann bin ich in Schwäbisch Hall. Dort gehe ich dann Mittagessen. Meistens ins Gasthaus Schuhbäck oder Alt Hall. Dort gibt es dann auch Ladesäulen, wo man wieder Strom laden kann. Für die meisten, die sich ein Elektroauto erlauben können, reicht allerdings ein Modell, welches nicht langstreckentauglich ist. Mehr wie 36,9 km werden ja ohnehin nicht von den meisten täglich zurückgelegt.