Der Portugiese Pedro Vieira (Mitte) ist seit dieser Saison neuer Trainer beim Handball- Regionalligisten TV Homburg. Trotz einigen Tiefs liegt er mit dem TVH weiter noch aussichtsreich im Titelkampf in der Regionalliga Südwest. Foto: Markus Hagen
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Für die erste Handball-Mannschaft des TV Homburg endete die vergangene Saison 2023/24 enttäuschend. Der Aufsteiger zur Dritten Bundesliga Gruppe West/Süd verpasste um einen einzigen Zähler den Klassenerhalt und spielt damit seit der aktuell laufenden Runde 2024/25 wieder in der viertklassigen Regionalliga Südwest. Dort peilt der Ex-Drittligist aus dem Saarland den direkten Wiederaufstieg an – und hat sich diese Chance auch bewahrt. Denn nach dem Ende der Vorrunde liegt der TV Homburg, nach einem personellem Umbruch in der Sommerpause, als direkter Verfolger nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter HV Vallendar. 

Die letzte Saison in der Dritten Bundesliga verlief beim TV Homburg unter ihrem Coach Steffen Ecker mit einem stetigen Auf- und Ab. Der Klassenerhalt war das angestrebte Ziel des souveränen Aufsteigers, der zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der 3.Liga auflief. In der Tabelle rangierte man gleich auf den unteren Tabellenplätzen. Aufstiegstrainer Steffen Ecker erhielt vom sportlichen Leiter Jörg Ecker weiter das Vertrauen bis einschließlich der Heimpartie am 27. April gegen die TSG Haßloch, die ebenfalls mitten im Abstiegskampf steckte. 

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Ausgerechnet dieses wichtige „Vier-Punkte-Spiel” ging mit 28:30 dann verloren. Zwei Tage später wurde Steffen Ecker mit sofortiger Wirkung als Trainer freigestellt. Marvin Mebus und Lujobomir Josic übernahmen als Spielertrainer die Leitung der letzten beiden Spiele. Es sollte nicht mehr reichen. Ein einziger Zähler fehlte dem TV Homburg als Drittletzten um die Liga zu halten. Jörg Ecker meinte dazu heute: „Der Klassenerhalt war möglich. Die Schuld gebe ich mir auch selbst, weil die Trainerentlassung zu spät kam.“

Neuanfang dann also nach dem Abstieg in der Regionalliga Südwest. Ecker: „Ganz klar, wir wollen wieder zurück in die Dritte Liga.” Zahlreiche Stammspieler haben allerdings den Drittligaabsteiger verlassen oder spielen nun in der zweiten Mannschaft des TV Homburg. Acht Spieler aus dem Drittligakader spielen nun nicht mehr in der Ersten des TVH. Fünf neue Spieler, darunter die Portugiesen Jose Baptista, Elvado Almeida und Jose Resende, kamen. Aus Portugal stammt auch der neue Cheftrainer Pedro Vieira, zuletzt Co-Trainer beim Schweizer Handball-Spitzenclub Kadetten Schaffhausen. Unterstützt wird er beim TV Homburg im Trainerteam seit dieser Saison von Patrick Grabenstätter, einst Auswahltrainer des Saarländischen Handballverbandes.

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Die Saison 2024/25 begann für den TV Homburg mit einer Enttäuschung. Mit 23:26 verlor man zum Auftakt der Runde beim Mitkonkurrenten um die Meisterschaft, dem HV Vallendar, der bis Ende der Vorrunde auch ungeschlagen bleiben sollte. Zu Hause in der Robert-Bosch-Schulsporthalle machte man seine Aufgaben bis in den November hinein. Im Saarlandpokal hatte man bei den HF Illtal hingegen mit einer ganz schwachen Leistung den kürzeren gezogen und musste damit als amtierender Pokasieger von 2023 frühzeitig die Segel streichen.

Irgendwie war dann auch in den Heimspielen der Wurm drin. Nach dem knappen 34:33-Heimsieg gegen die SG Saulheim, gab man gegen Kellerkind HG Saarlouis beim 38:38 den ersten Heimzähler ab. Gegen die SG Zweibrücken reichte es gerade noch so vor heimischen Publikum zu einem knappen 22:21-Sieg, um dann im letzten Spiel zu Hause gegen den Tabellenvorletzten Südpfalz Tiger nur zu einem 31:31 zu kommen. Jörg Ecker und Pedro Vieira waren stinksauer nach dem Spiel: „So kann man nicht um die Meisterschaft spielen.” Vieira sprach von einer Kopfsache: „Gegen die Teams der unteren Tabellenhälfte machen wir es uns schwer. Die Leistung gegen die Südpfalz Tiger war unterirdisch schlecht.” Jörg Ecker und der Trainer hatten die Meisterschaft daraufhin für den TV Homburg als unwahrscheinlich erklärt, auch weil die HV Vallendar inzwischen ihren Vorsprung auf die Saarländer auf drei Punkte ausgebaut hatten.

In den Auswärtsspielen zeigte der TV Homburg aber ein ganz anderes Gesicht. Das Spitzenspiel beim Ligadritten TuS Dansenberg gewann man verdient mit 31:28 und zuletzt setzte der TVH auch beim Tabellenvierten HSG Kastellaun/Simmern im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause mit einem 30:25-Sieg ein Ausrufezeichen. „Bis auf das Spiel in Vallendar haben wir gegen die Top-Teams der Liga gewonnen und gezeigt, was in meiner Mannschaft – auch spielerisch – steckt“, atmete Viera am 13. Spieltag auf. Und die Titelchance ist noch nicht dahin, weil auch Vallendar nun schwächelt. Gerade noch zu einem 27:27 gegen den Ligaachten Sportfreunde Budenheim reichte es für den Tabellenersten aus Vallendar. Der TV Homburg holt wieder auf, liegt nun nur noch zwei Punkte hinter Platz eins.

Jörg Ecker hofft nun: “Die HV Vallendar ist doch verwundbar. Wir wollen nun unsere kleine Titelchance nutzen.” Eines sei aber auch klar, direkt nach der Winterpause werde man sehen, ob man weiter um die Meisterschaft spielen könne, wenn am 25. Januar um 18:30 Uhr der TV Homburg in der Robert-Bosch-Schulsporthalle die HV Vallendar empfängt. Bei einer erneuten Niederlage gegen Vallendar dürfte für den TV Homburg die Meisterschaft und der Aufstieg in Liga drei dann aber wohl unwahrscheinlich sein.

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