„Der heute von der International Renewable Energy Agency (IRENA) veröffentlichte erste Global Renewables Outlook macht deutlich, dass eine beschleunigte Energiewende die kurzfristige Erholung der Wirtschaft unterstützen und sie auf lange Sicht widerstandsfähig machen kann. Die ökologische Modernisierung unseres Energiesystems muss deshalb zur Grundlage des wirtschaftlichen Neustarts nach der Coronakrise werden.
Der zügige Ausbau Erneuerbarer Energien sichert nicht nur die Erreichung der nationalen und internationalen Klimaziele. Er gibt durch stark dezentral erfolgende Investitionen wichtige Impulse für die Wertschöpfung, sichert und schafft europaweit Millionen von Arbeitsplätzen und kann so einen entscheidenden Anstoß für nachhaltiges Wirtschaftswachstum liefern.
Die Zahlen sind eindeutig: Eine globale Energiewende kann die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbarer Energien bis 2050 auf 42 Millionen nahezu vervierfachen. Das BIP-Wachstum wäre bis Mitte des Jahrhunderts um 2,4 % höher als in den derzeitigen Plänen vorgesehen und der Gewinn würde die Investitionen bei weitem übersteigen, die für die Transformation des Energiesystems erforderlich sind. Jeder Dollar, der in Erneuerbare Energien investiert wird, bringt wiederum zwischen drei und acht Dollar ein. Die Energiewende macht sich ökologisch wie ökonomisch bezahlt. Dafür müssen jetzt Hemmnisse aus dem Weg geräumt, Investitionsanreize gesetzt und die internationale Zusammenarbeit gestärkt werden.
Die Bundesregierung muss dafür nicht nur im eigenen Land die notwendigen Schritte einleiten, sondern auch die kommende EU-Ratspräsidentschaft aktiv nutzen. Nur eine beschleunigte Energiewende hilft die wirtschaftlichen Schäden der Coronakrise zu überwinden und gleichzeitig wichtige Weichen für die Bekämpfung der Klimakrise zu stellen. Jetzt muss gehandelt werden. Die Zukunftstechnologien unseres Landes brauchen Freiraum statt Bremsen“, so Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).
Hemmnisse, die dem Ausbau der Erneuerbaren Energien im Wege stehen, müssten daher rasch abgebaut werden. Das gelte sowohl für den Deckel für Photovoltaik als auch für flexibilisierte Bioenergie und Offshore-Wind. Die Deckelung der PV-Förderung bei einer Installation von 52GW, die in absehbarer Zeit erreicht wird, schrecke Investitionen in Photovoltaik schon heute ab. Auch die Hindernisse der Windenergie an Land müssten beseitigt werden. Hier brauche es für den weiteren Ausbau Flächen und Genehmigungen statt pauschaler Abstandsregelungen. Zudem sei eine Repowering-Strategie erforderlich, die bereits genutzte Fläche weiter für die Energiewende erhalte. Auch die Sektorenkopplung müsse begünstigt werden. Im Wärme- und Verkehrssektor habe die Energiewende gerade erst begonnen.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 55 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
Quelle: www.presseportal.de