Bereits vor 10 Jahren traf man sich an gleicher Stelle. Am letzten Wochenende wurde im Saalbau wieder die Städtepartnerschaft zu La Baule in Frankreich und zu Ilmenau in Thüringen gefeiert. Eine Feier, die nicht nur die Städte selbst zelebrierte, sondern auch das Europa, in dem wir leben.
Die letzte Woche war durchaus ereignisreich. Aus unseren Partnerstädten La Baule und Ilmenau reisten am Donnerstag viele Besucher an. Der Grund war die Jumelage mit La Baule, seit nunmehr 35 Jahren, und die Partnerschaft mit Ilmenau seit 30 Jahren. Die einen kamen per Bus, die anderen mit dem Auto und wiederum andere fuhren etwa 900 Kilometer mit dem Rad von La Baule nach Homburg.
Bereits am Tag der Deutschen Einheit besuchte man zusammen die Homburger Wiesn, Freitag stand dann unter anderem ein Besuch bei Dr. Theiss Naturwaren auf dem Programm und Samstag bummelte man vor dem Festakt noch gemütlich über den großen Landmarkt und zur gemeinsamen Feuerwehr-Übungsschau, bevor es am Sonntag Konzerte mit dem Ilmenauer Blasorchester in der Seniorenresidenz Pro Seniore und des Kammerchors der TU-Ilmenau in der Kirche St. Fronleichnam gab.
Partnerschaften beruhen auf dem Engagement vieler einzelner Menschen, die sich immer wieder treffen und zusammenfinden um ihre Freundschaften aufrecht zu erhalten. So ist es auch zu erklären, dass sich das Band zwischen den Städten in den letzten Jahren durch viele gemeinsame Aktionen immer mehr erhärtet hat. Es braucht Menschen, die mit Herzblut hinter der Sache stehen und sich engagieren. In Homburg ist das unter anderem die Städtepartnerschaftsbeauftragete Simone Lukas. Lukas lebt und liebt ihre Arbeit, dementsprechend wurde ihr auch minutenlanger Applaus zuteil, der ihre Leistungen von allen Anwesenden an diesem schönen Abend im Saalbau würdigte.
Neben Lukas, bedanke sich Bürgermeister Michael Forster bei allen, die dazu beigetragen haben und beitragen, dass sich zwischen den Städten eine solch lebendige Partnerschaft entwickelt hat. Das Motto des Abends lautete übrigens „Brücken schlagen in Europa“. „Brücken schlagen in Europa. Das ist nicht nur im Alltagsleben sondern auch in der Politik ein wichtiges Thema. Gegenseitiges Verständnis geht nur miteinander. Andere Kulturen besser verstehen können, mit ihnen statt über sie reden und gemeinsam etwas erleben“, das betonte Bürgermeister Forster. Und weiter: „ „Engagieren sie sich weiterhin für Friede, Partnerschaft und Freundschaft in Europa und zwischen Ländern. Wer glaubt er käme in dieser globalisierten Welt besser alleine zurecht, derr irrt sich und verkennt die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte.“
Die Partnerschaft zwischen den Städten hat seit Beginn viele Freundschaften erblühen lassen und den Städten untereinander geholfen. Für Dr. Daniel Schultheiß, Oberbürgermeister von Ilmenau, ist der Einsatz der Menschen, der Mitwirkenden, ein auschlaggebendes Kriterium für das gute Miteinander. Schultheiß: „Schon in den Anfangszeiten hat Ilmenau sehr von der Partnerschaft profitiert. Nach der friedlichen Revolution musste eine neue Stadtverwaltung und auch die Stadtwerke aufgebaut werden. Strukturen mussten erarbeitet werden, die in dieser Form bisher nicht da waren. Hier konnten wir uns schon immer auf die Hilfe aus Homburg verlassen und dafür möchte ich mich wirklich sehr bedanken.“ Der Dank kam dann in Form einer ganz besonderen Rosenzüchtung. Kurzer Rückblick: 1991 schenke Homburg seinen Freunden aus Ilmenau die Königin der Blumen. Man benannte eine Rose nach der Stadt Ilmenau, die von Karl Hetzel gezüchtet und sogar von der deutschen Weinkönigin getauft wurde. Am letzten Samstag kam die Rose zurück in die Heimat, als Symbol der langen Freundschaft.
Zwischen den Reden wurden die Festgäste mit leckerem Essen und vielen musikalischen Darbietungen versorgt. Mit dabei waren auf der Bühne unter anderem der Homburger Frauenchor, der bretonische Chor aus La Baule, die Balletabteilung der Homburger Narrenzunft und auch die Chöre aus Ilmenau. Es war ein buntes Zusammensein, ganz wie es sich für eine Freundschaftsfeier gehört.
Das Thema Europa zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung. Auch Jean-Pierre Girault, der Städtepartnerschaftsbeauftragete von La Baule, knüpfte hier an: „Partnerschaften sind menschliche Brücken, Brücken in Freundschaft, die nicht zerstört, sondern stetig gefestigt werden müssen. Wir brauchen das in einem Europa von heute, in dem der Egoismus jeglicher Art zu Unterdrückung neigt“, so Girauld. Das gemeinsame Streben nach einem guten Miteinander, für eine gemeinsame, friedliche Zukunft – dafür steht Europa und dafür steht auch die Beziehung der drei Städte.
Noch mehr Informationen über die Anfänge der Partnerschaft, bekamen die Anwesenden an diesem Abend von Ex-Oberbürgermeister Reiner Ulmcke zu hören. Ulmcke: Partnerschaften wie diese führen Menschen zusammen, sie öffnen Türen und Herzen. Der heutige Festtag zeigt, dass unsere Freundschaft blüht und gedeiht und dass wir uns darauf auch in Zukunft verlassen können.