Foto: Thomas Bubel (tb)
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Die Saison der Bergrennen in Deutschland ist mit dem 46. Homburger ADAC Bergrennen an diesem Wochenende vom 12.-14. Juli 2019 praktisch auf dem Höhepunkt angelangt. Nach den Läufen am hessischen Vogelsberg bei Schotten, dem Auslandsstart im luxemburgischen Eschdorf im Mai, dem Eifel-Klassiker von Wolsfeld an Pfingsten, dem auch zur Europameisterschaft zählenden Glasbachrennen in Thüringen und dem Ibergrennen vom letzten Juni-Wochenende im Eichsfeld, zieht es nun den Tross der PS-starken Bergsteiger samt „Schraubern“ und Familien, weiter in die Saarpfalz zur Traditionsveranstaltung auf der Käshofer Straße, zwischen der saarländischen Kreisstadt Homburg und dem westpfälzischen Dorf Käshofen, die Sickinger Höhe hinauf.

Dazugesellen werden sich die Fahrerinnen und Fahrer aus der Luxemburger Bergmeisterschaft sowie Gaststarter aus Belgien, Frankreich, Österreich und der Schweiz, sodass das 150 Rennwagen zählende Feld international aufgewertet wird. Wie bei Bergrennen üblich, geht so ziemlich alles an den Start was vier Räder hat, außer Go-Karts, Renntrucks und der Formel 1. Die Vielfalt ist groß. Von 75 bis 750 PS reicht die Leistungsspanne. Am Ablauf zum Einzelzeitfahren stehen Tourenwagen verschiedener Verbesserungsgrade, Rennsportwagen à la Le Mans und Monoposto-Rennwagen bis Formel 3 und 2. Auch die Old- und Youngtimer-Liebhaber kommen bei der Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) auf ihre Kosten.

Eine der größten Sportveranstaltungen im Jahreskalender der Kreisstadt Homburg und die aktuell älteste Motorsportveranstaltung im Saarland, die schon seit eh und je vom Homburger Automobilclub e.V. (HAC) organisiert wird, ist kein Selbstläufer. Im Jahr zwei nach dem Wechsel in der Organisationsleitung wird es erneut moderate Neuerungen geben, so zum Beispiel erstmals Armbänder, wie sie auf Konzerten üblich sind, als Ersatz für die altertümlichen Eintrittskarten. Bereits vor Monaten wurden die ersten Schritte zur Realisierung des 46. Bergrennens eingeleitet. Genehmigungen verschiedenster Art wurden bei Behörden und Sportverbänden eingeholt und die ersten Absprachen getroffen. Eine offizielle Ausschreibung wurde von Rennleiter Jürgen Guckert (Kirkel) verfasst, die anschließend vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB) ihren Segen bekam. Im Mai wurde die Käshofer Straße turnusgemäß von Sicherheitsexperten des DMSB unter die Lupe genommen, die die Sicherheitsstandards lobten und lediglich geringfügige Verbesserungen anregten, die nun beim Streckenaufbau in der Woche vor dem „Bergrenn-Fest“ umgesetzt werden. Neben den Vereinsmitgliedern des HAC, engagieren sich erstmals auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Käshofen, nicht nur wie all die Jahre als Sportwarte beim Rennen selbst, sondern auch beim Streckenaufbau. Schon 10 Tage vor dem Renngeschehen wurden Pakete aus über 5.000 gebündelten Altreifen an den neuralgischen Punkten der Piste aufgestellt, sowie weiteres Material und Equipment herangeschafft. In der Woche vor dem Rennen sind tägliche Arbeitseinsätze unabdingbar, um alles perfekt für das Wochenende der „PS-Enthusiasten“ und der zu erwartenden mehreren Tausend Motorsportfans aus nah und fern, auf der Reihe zu haben. So werden Zuschauerzonen eingerichtet, Kabel für Beschallung und Zeitnahme verlegt, ein Festzelt im Fahrerlager aufgestellt, Imbissbuden an die Strecke gekarrt und vieles mehr. „Ich staune jedes Jahr selbst wieder, wie groß der Aufwand von uns getrieben wird und was alles von den rund 180, größtenteils ehrenamtlichen Helfern in der Organisation geleistet wird“, sagt Organisationsleiter Sascha Ressmann aus Bexbach.

Foto: Thomas Bubel

Rein sportlich gesehen erwarten die Insider eine spannende Sekundenhatz um den Gesamtsieg. Alexander Hin reist indes mit stolz geschwellter Brust zum Homburger Bergrennen an. Der Tagessieg des letzten DM-Laufs in Heilbad Heiligenstadt, inklusive neuem Streckenrekord stempeln den Breisgauer zum Favoriten auf den Gesamtsieg. Der Unternehmer aus Elzach kommt in der Saarpfalz zu seinem erst zweiten Renneinsatz in seiner neuen „Italo-Granate“ Osella PA 30, mit einem weit über 500 PS leistenden Zytek V8-Triebwerk. Bei Idealen Wetterbedingungen ist so der Streckenrekord (1.05,404 min, David Hauser (L), Dallara GP2, aus 2016) in Gefahr. Hin das Wasser reichen möchte Anthony Loeuilleux- mit seinem Tatuus Formula Master ist der Franzose Titelverteidiger am Karlsberg. Zum engeren Favoritenkreis zählen weiter Christian Triebstein (Habichtswald-Dörnberg), als Deutscher Berg-Cup Vize-Meister 2018, in einem Dallara Opel Formel 3, sowie die weiteren Formel 3-Vertreter Georg Lang (MSW HS-001) aus Schweinfurt und aus Frankreich Daniel Allais, der den früheren Rennwagen des heutigen Formel 1-Piloten Valtteri Bottas besitzt. Nicht zu vergessen aus dem Sportwagen-Lager der Schwabe Thomas Conrad im CRS-Renault. Die Masse der Teilnehmer kommt traditionell aus dem Tourenwagen und Silhouetten-Bereich. Die Riege der großvolumigen „Berg-Monster“ führt der Deutsche Meister 2012, Klaus Hoffmann (Kitzingen) auf Opel Astra V8 DTM an. Dazu gesellen sich Publikumsliebling Holger Hovemann (Buchen) im Opel Kadett GT/R mit V8-Chevrolet-Motor und der Schweizer René Ruch im knallroten Ferrari 355 GT, in dessen Heck ein Zytek-V8 aus einem Formel 3000-Rennwagen für den entsprechenden Vortrieb sorgt. Zahlreiche Renntourenwagen der Marken VW, Opel, BMW oder Audi aus dem KW Berg-Cup runden das imposante Feld ab.

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1 Kommentar

  1. Schade das das Technische Hilfswerk nicht erwähnt worden ist, da sie für die komplette Stromversorgung zuständig waren!!!

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