Zum Lehrermangel an den saarländischen Grundschulen erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Klaus Kessler:
“Aufgrund des Personalmangels an Grundschulen muss das Bildungsministerium dort inzwischen auch Gymnasial- und Gemeinschaftsschullehrer einsetzen, die zum Teil ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben und auf einen Referendariatsplatz warten. Wir erkennen an, dass diese Maßnahme aufgrund der deutlich gestiegenen Zahl an Flüchtlingskindern in den Schulen kurzfristig nötig wurde. Dies darf allerdings keine Dauerlösung bleiben. Denn zum einen unterscheiden sich die pädagogischen Qualifikationen zwischen Lehrern an Grundschulen und weiterführenden Schulen deutlich voneinander.
Zum anderen ist angesichts der Entwicklung der Flüchtlingssituation damit zu rechnen, dass die Schülerzahlen auch künftig weiter steigen werden. Analog dazu wird auch der Bedarf an Lehrpersonal an den Grundschulen wachsen. Wir halten es daher für unerlässlich, dass im Saarland wieder mehr Lehrerinnen und Lehrer für den Unterricht in der Primarstufe ausgebildet werden, um dem Personalmangel mittelfristig zu begegnen.
Die Grundschullehrerausbildung im Saarland wurde zum Wintersemester 2012/13 an der Saar-Uni mit insgesamt 60 Plätzen für Studienanfänger pro Semester eingerichtet. Bildungsminister Commerçon hatte diese Zahl zum Wintersemester 2014/15 mit der Begründung sinkender Schülerzahlen halbiert. Dieses Argument ist inzwischen jedoch hinfällig. Daher fordern wir von ihm, in Abstimmung mit der Universität diese Änderung rückgängig zu machen und wenigstens wieder 60 Plätze pro Semester für Studienanfänger bereitzustellen.”