Dieter Knicker und Beate Henn (2. v. l.) besuchen die beiden Tagesmütter Alexandra Lichius (l.) und Alexandra Blatt (2. v. r.) und sagen danke. - Bild: Beate Ruffing
Anzeige

Dem Saarpfalz-Kreis liegt das Thema der angestrebten ausreichenden Kinderbetreuung am Herzen. Daher ist er seit 2016 Modellstandort im Bundesprogramm „Kindertagespflege: Weil die Kleinsten große Nähe brauchen“. Anlässlich der deutschlandweiten Aktionswoche zur Kindertagespflege haben Dieter Knicker, Beigeordneter des Saarpfalz-Kreises, sowie Beate Henn, zuständige Fachberaterin im Bereich Familien und Jugendhilfe, zwei Tagesmütter und deren Schützlinge in St. Ingbert besucht, um danke zu sagen.

Anzeige

Mit Bauklötzchen in den Händen und weiten Augen sind einige der Kleinen neugierig, als plötzlich Besuch im Wohnzimmer von Alexandra Lichius steht. Die anderen Mädchen und Buben lassen sich weniger beeindrucken und machen das weiter, was sie wohl am meisten lieben, wenn sie bei ihrer Tagesmutter sind, nämlich spielen. Acht Kinder, alle unter drei Jahren, wuseln augenblicklich sehr zufrieden um ihre Tagesmütter Alexandra Lichius und Alexandra Blatt herum. Dieser Anblick wiederum gefällt Dieter Knicker und Beate Henn, als sie den Raum betreten, der tagsüber ausschließlich als Spiel- und Esszimmer fungiert. Dieter Knicker überreicht den beiden Tagesmüttern -stellvertretend für alle Tagespflegepersonen im Kreis – einen Blumenstrauß zur Wertschätzung und Anerkennung ihres unverzichtbaren Engagements und ihrer wertvollen Aufgabe. Beate Henn erfreut mit einer Einladung zu einem sommerlichen Grillfest, die natürlich alle Kindertagespflegepersonen erreichen wird.

Alexandra Blatt ist an diesem Tag mit ihren vier Pflegekindern zu ihrer Kollegin und Freundin ein paar Straßen weiter gekommen. Das ist ein schon fast tägliches Prozedere, dass sich die beiden Tagesmütter und ihre Schützlinge treffen – meistens morgens auf dem Spielplatz oder eben in einem der beiden Häuser, um gemeinsam zu spielen. Das Besondere an dieser Verbindung ist, dass beide Tagesmütter einen Betreuungsplatz für den Vertretungsfall freihalten. Muss beispielsweise die eine ihr Betreuungsangebot krankheitsbedingt kurzfristig absagen, kann die andere zumindest ein Kind aus der jeweils anderen Gruppe übernehmen. Diese Absprache funktioniere sehr gut, versichern die beiden, da sich auch die Kinder untereinander vertraut sind.

Anzeige
Symbolbild

Alexandra Lichius ist ausgebildete Diabetesassistentin und Mutter von zwei Teenagern. Sie ist es gewohnt, dass das Haus sozusagen voll ist. „Als meine Kinder klein waren, tobten hier etwa 25 Kinder in der Nachbarschaft und auf der Straße, da war folglich auch immer Leben im Haus“, erzählt die 41-Jährige. Sie ist seit Januar 2017 engagierte Tagespflegemutter, nachdem sie im Jahr davor den Qualifizierungskurs zur Kindertagespflegeperson beim Jugendamt des Saarpfalz-Kreises erfolgreich absolviert hatte. Für sie als selbstständig Tätige sind Betreuungskonzept und -angebot mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten 100 Prozent stimmig. So entschied sie sich für diesen beruflichen Werdegang, nachdem ihre eigenen Kinder sprichwörtlich aus den Kinderschuhen herausgewachsen waren. „Meine Arbeit wirkt sich durchaus positiv auf unser Familienleben aus. Meine Kinder freuen sich, wenn sie die Kleinen teilweise am Nachmittag noch sehen und mit ihnen spielen können“, erklärt Alexandra Lichius.

Auch Alexandra Blatt (38), von Beruf Arzthelferin, sieht als alleinerziehende Mutter von drei Kindern ihre neue Tätigkeit als eine Bereicherung für ihr Leben und das ihrer Kinder. Sie ist sehr glücklich, dass sich 2016 mit der Kindertagespflege eine berufliche Perspektive öffnete, mit der sie nach wie vor auch die Bedürfnisse ihrer eigenen Kinder in Einklang bringen kann.

Beide Mütter haben schließlich auch an dem Anschlusskurs für Kindertagespflegepersonen des Saarpfalz-Kreises teilgenommen. Die Fachberaterinnen Beate Henn und Alin Knauf gewährleisten weiterführende Unterstützung und Beratung in Form von Fortbildungen, Praxisreflexionen und Tagespflegetreffen. „Die Kindertagespflegepersonen übernehmen hier eine sehr wertvolle Arbeit. Wir freuen uns, wenn sich weitere Interessenten, die sich für die Betreuung als Kindertagespflegeperson qualifizieren möchten, bei meiner Kollegin Lisa Rupp melden, die diesen Kurs leitet. Es gibt derzeit einen hohen Bedarf an Kinderbetreuung“, erklärt Beate Henn. Und Dieter Knicker: „Ich bin angenehm überrascht zu sehen, wie gut die Betreuung hier in der häuslichen Umgebung funktioniert. Es ist gut angelegtes Geld, das in diesen Bereich investiert wird.“

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein