HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Die Sprecherin für berufliche Bildung der SPD-Landtagsfraktion, Christiane Blatt, erklärt zur Initiative von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, ein Umlagesystem auf dem Ausbildungsmarkt einzuführen:

„Von einem auswahlfähigen Angebot an Ausbildungsplätzen, das sogar vom Bundesverfassungsgericht gefordert worden war, kann in vielen Branchen leider keine Rede mehr sein. Im Saarland suchen bisher noch 1.500 junge Menschen einen Ausbildungsplatz. Das zeigt mir, dass es keine wirkliche Auswahl an Ausbildungsplätzen in den saarländischen Unternehmen gibt, die auch den Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber entsprechen. Einerseits ständig den Fachkräftemangel beklagen, andererseits aber kein auswahlfähiges Angebot machen, passt nicht zueinander.“

Blatt ist der Meinung, man müsse auch leistungsschwachen Bewerbern eine Chance geben und sie darin unterstützen, einen Ausbildungsplatz zu finden, der ihren Fähigkeiten entspreche. „Steigt die Ausbildungsbereitschaft stehen auch mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung, auch für vermeintlich leistungsschwächere Bewerber. In der Pflege hat das System der Umlagefinanzierung auch funktioniert, die Zahl der Auszubildenden ist seit Einführung der Umlage gestiegen. Auch die Bauwirtschaft profitiert schon seit Jahren von diesem System“, sagt Blatt.

„Solche innovativen Gedanken dürfen nicht aus ideologischen Gründen zurückgewiesen werden. Ein Umlagesystem bedeutet zwar zunächst, dass Unternehmen, die ausbilden bzw. mehr ausbilden könnten und es nicht oder nicht ausreichend tun, in einen gemeinsamen Ausbildungsfonds zahlen. Es bedeutet im zweiten Schritt aber auch, dass insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen z.B. im Handwerk, die bereit sind, auszubilden, von dieser Umlagefinanzierung profitieren können. Denn aus diesem Fonds könnten dann unter anderem die betrieblichen Lehrstellen zumindest teilweise finanziert werden. Einfach gesagt, ist es eine Umschichtung von Unternehmen für Unternehmen. Damit können wir neue Wege auf dem Ausbildungsmarkt gehen und die duale Ausbildung weiter stärken“, sagt Blatt.

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