HOMBURG1 Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis
HOMBURG1 | Nachrichten aus dem Saarland für Homburg und den Saarpfalz-Kreis

Der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung, der in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde, zeigt die Neuerungen in der Drogenpolitik. Angefangen vom „Cannabis als Medizin-Gesetz“, über das Verbot psychoaktiver Stoffe bis hin zur Novellierung des Substitutionsrechts. Besonders werden auch Maßnahmen für Kinder suchtkranker Eltern betont.

Auch im Saarland setzt der Landesdrogenbeauftragte und Sozialstaatssekretär Stephan Kolling Schwerpunkte in der Drogenpolitik: „Wir haben uns im Saarland für die aktuelle Legislaturperiode in der Drogenpolitik einiges vorgenommen und bereits einiges davon umgesetzt. So auch die Weiterentwicklung der Angebote der Suchthilfe, wie die besondere Beratung und Begleitung von Kindern suchtkranker Eltern. Das Thema wurde im vergangenen Jahr auf mehreren Fachtagungen diskutiert und wir sind aktuell an der Planung und Durchführung einer Fachtagung des Kinderschutzbundes beteiligt, die im Februar 2018 stattfinden wird. Dies wird ein weiterer Schritt bei der Vernetzung und Entwicklung passender Angebote sein.“

In den vergangenen Jahren war die Zahl der Drogentoten bundesweit angestiegen. Opioidüberdosierungen machen nach gegenwärtigem Kenntnisstand den größten Anteil an der Zahl der Drogentoten aus. Nachdem 2016 im Saarland 27 Drogentote registriert wurden, scheint die Zahl in diesem Jahr bislang erfreulicherweise rückläufig zu sein: Bis zum 21.08.17 wurden 9 Drogentote von der Polizei gemeldet.

Das derzeit in Vorbereitung befindliche Modellprojekt zur Drogennotfallprophylaxe durch intensive Schulungen von Drogenkonsumenten und den Einsatz von Naloxon in einer Notfallsituation soll den Todesfällen weiter entgegenwirken. Mit dem Modellprojekt wird lebensweltnah und durch die Unterstützung von Selbstorganisation im „Drogenmilieu“ ein wirksamer Beitrag zur Prävention von Not- und Todesfällen erbracht werden. Die Schulungen zielen darauf ab, die Symptomwahrnehmung einer Drogenintoxikation zu verbessern, die Kompetenzen zu wirksamer Hilfe im Notfall bei Suchtkranken zu erhöhen sowie die Inanspruchnahme professioneller Hilfeleistungen zu steigern. Bestandteil der Trainings soll auch das Erlernen des sachgerechten Einsatzes von Naloxon im Falle einer Opioidüberdosierung sein.

Ausgangspunkt für das gegenwärtige drogen- und suchtpolitische Handeln waren die vom MSGFF in Auftrag gegebenen beiden Gutachten beim Institut für Therapieforschung (IFT).  Auf der Basis dieser Gutachten sind im Rahmen der freiwilligen öffentlichen Förderung die Sucht- und Drogenpolitik im Land zu bewerten und weiter zu entwickeln.  Als aktuelles Handlungsfeld für eine Zusammenführung der Angebote der Suchthilfe werden wir unter anderem eine Neuausrichtung des Drogenhilfezentrums (DHZ) prüfen.

 

 

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