Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Thul ist besorgt über die aktuelle Entwicklung im Bereich der Drogenpolitik in Deutschland. „2016 ist die Zahl der Drogentoten in Deutschland erneut um neun Prozent im Gegensatz zum Vorjahr gestiegen.“
Seit 2012 sei die Zahl der Drogentoten insgesamt um 40 Prozent gestiegen in Deutschland. „Diese Entwicklung ist alarmierend und wir dürfen uns angesichts der steigenden Zahlen nicht wegducken. Wir können nicht genug investieren in Aufklärung, Prävention und Hilfestellungen für Konsumenten. Wir dürfen das Problem in der Gesellschaft nicht weiter verdrängen“, sagt Thul und fordert einen Kurswechsel in der Drogenpolitik: „Auch hier im Saarland ist die Zahl der Drogentoten weiter angestiegen. 2015 gab es im Saarland 18 Drogenopfer, 2016 waren es schon 27. Nicht nur auf Landesebene sondern auch auf Bundesebene müssen wir einen Kurswechsel in der Drogenpolitik einleiten.“
Das Drogenhilfezentrum Saarland leiste bereits hervorragende Arbeit, die Unterstützung des Zentrums und die dortigen Angebote müssten aber noch weiter ausgebaut werden, sagt Thul. „Der bisherige Weg in der Drogenpolitik war offensichtlich nicht zielführend. Wir müssen offen sein für neue Wege und auch über die Grenzen hinweg in unsere Nachbarländer schauen.“ Die Schweiz biete seit zehn Jahren Drug Checking an, das dort auch zu einem wahrnehmbaren Konsumrückgang in der Zielgruppe geführt hat.
Thul kritisiert auch die Arbeit der Drogenbeauftragte, die die Drogenpolitik der Bundesregierung koordiniert: „Die Zahl der Drogentoten steigt jetzt das vierte Jahr in Folge. Für mich lautet daher das Ergebnis der Arbeit der letzten vier Jahre: Die Drogenpolitik der CDU und der Drogenbeauftragten ist völlig verfehlt. Wir brauchen dringend neue Lösungsansätze zum Schutz der Gesundheit und Prävention, um diese Entwicklung aufzuhalten.“