Ein großes Problem auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit, die seit Jahren mehr als eine Million Menschen in unserem Land betrifft. In Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt besonders auf die Probe gestellt wird, stellt sich hier eine drängende Aufgabe. Dazu hat das Bistum Trier am Donnerstag in Berlin das Konzept „Integrierter Arbeitsmarkt. Ein Weg zur Auflösung der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit“ vorgestellt. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete dabei die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit als einen wesentlichen Beitrag zur Herstellung von sozialer Gerechtigkeit in Deutschland.

„Zugehörigkeit und Zusammenhalt zählen zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen, sie sind der Kitt, ohne den soziale Gemeinschaften nicht funktionieren können. In unserer modernen Leistungsgesellschaft finden jedoch nicht alle Menschen ihren Platz im Wirtschaftsleben und das Gefühl von Halt und Heimat. Damit dürfen und werden wir uns nicht abfinden. Soziale Ausgrenzung aufgrund von Armut, Herkunft, Religion oder Arbeitslosigkeit bedrohen die Fundamente unserer freiheitlichen Demokratie“, sagt die Ministerpräsidentin.

Das Saarland verbindet mit der Aktion Arbeit eine erfolgreiche Zusammenarbeit. So war die Aktion Arbeit auch maßgeblich an der Entwicklung der Idee beteiligt, das Saarland zu einer Modellregion bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit zu machen. So wurde im Saarland zur Flankierung der öffentlich geförderten Beschäftigung 2013 das Landesprogramm „Arbeit für das Saarland – ASaar“ geschaffen und mit 3 Millionen Euro jährlich gefördert. ASaar ergänzt die Programme des Bundes und die Regelförderung der Jobcenter um eigene Leistungen. Mit dem Landesprogramm wurden in den vergangenen Jahren auf insgesamt 9.400 Arbeitsplätzen knapp 19.000 Hilfebedürftige beschäftigt.

Wichtige Voraussetzung für den Erfolg solcher Programme sind stabile und verlässliche Rahmenbedingungen. Um die Finanzierung eines öffentlich geförderten sozialen Arbeitsmarktes langfristig zu sichern, muss der Bund aus Sicht des Saarlandes einen Passiv-Aktiv-Transfer ermöglichen. Damit werden Mittel, die der Bund zur Finanzierung von Langzeitarbeitslosigkeit verwendet hat, für die Beseitigung von Langzeitarbeitslosigkeit genutzt.

Die Ministerpräsidentin betont dabei die grundsätzliche Bedeutung der Kirchen für die Stabilität einer Gesellschaft. „Ganz im Sinne der katholischen Soziallehre vereint die Aktion Arbeit mit ihrem Konzept Gemeinwohl, Solidarität und individuelle Menschenwürde.“, sagt die Ministerpräsidentin. Besonders positiv hob sie den chancenorientierten Ansatz der Aktion Arbeit hervor.

Kramp-Karrenbauer: „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich und ihre Familien von ihrem Lohn ernähren können. Die Bekämpfung prekärer Beschäftigungsverhältnisse und von Langzeitarbeitslosigkeit ist eine Kernaufgabe der Politik. Wir im Saarland stellen uns dieser Aufgabe. Und wir sind froh, die Aktion Arbeit dabei als Bündnispartner zu haben.“

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