Foto: Deutsch-Italienischer Freundeskreis Dolce Vita Blieskastel e.V.
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46 Bürger besuchten eine Woche lang die Partnerstadt Castellabate in der Region Kampanien in Italien. Bei herrlichem Wetter wurde eine Reihe von Sehenswürdigkeiten besichtigt, die Biosphärenregion Cilento bereist und der Kontakt zu den Bürgern weiter vertieft.

In den Herbstferien machten sich 46 Bürgerinnen und Bürger aus Blieskastel und Umgebung auf den Weg, um zum vierten Mal die Partnerstadt Castellabate in der Region Kampanien in Italien, etwa 100 km südlich von Neapel, zu besuchen.
Früh morgens ging die Reise mit dem Bus zum Flughafen Stuttgart und weiter mit dem Flugzeug nach Neapel. Dort wurde die Gruppe von dem bereits von früheren Reisen bekannten und überaus  sachkundigen Reiseleiter Walter Verburg empfangen. Mit dem Bus ging es weiter nach San Marco di Castellabate, wo in der Fondazione Passarelli Quartier bezogen wurde.
Nach dem Bezug der Zimmer führte Walter Verburg die Gruppe durch die schöne Gartenanlage mit Pflanzen aus aller Welt und einem großen Swimmingpool, der dank des schönen Wetters in der Woche auch vielfach benutzt wurde.
Am Sonntagmorgen wurde zunächst die nähere Umgebung, das Städtchen San Marco di Castellabate mit seiner barocken Kirche und dem romantischen Hafen besichtigt. Am Nachmittag fuhren viele Teilnehmer auf den Berg in die Stadt Castellabate, wo an diesem Tag das Fest des heiligen Costabile Gentilcuore, dem Gründer der Stadt, gefeiert wurde.
Montags wurde das erste Ziel der Reise, der Vesuv, angesteuert.  Entgegen dem Besuch von 2011 konnte der Aufstieg bis zum Kraterrand bei Sonnenschein und fast Windstille erfolgen. Eine Führerin erläuterte die Entstehung des Vulkans und berichtete über den großen Ausbruch 79 nach Christus mit seinen Folgen für die umliegenden Städte. Ihre Bemerkung, dass wohl in naher Zukunft mit einem neuen Ausbruch zu rechnen sei, beschleunigte den Abstieg vom Vulkan.
Nach dem Mittagessen konnten die Ausgrabungen der beiden Städte, die durch den Vulkanausbruch besonders betroffen waren, besichtigt werden. Die Bürger von Pompeji fanden durch eine pyroklastische Wolke mit giftigen Gasen in kurzer Zeit den Tod und wurden mit einer etwa sechs Meter dicken Asche- und Lavaschicht überschüttet. Die Bürger des nahegelegenen Herculaneum wurden von einer Lawine aus Schlamm und Lava überspült, die die ganze Stadt mit einer bis zu 25 Meter hohen Schlammschicht bedeckte.
Als Kontrastprogramm wurde am Abend der sehr humorvolle Film „Willkommen im Süden“ vorgeführt, der in Castellabate gedreht wurde.
Der Dienstag begann mit der offiziellen Begrüßung der Teilnehmer durch den Bürgermeister der Stadt Castellabate, Costabile Spinelli, und einigen seiner Mitarbeiter in der Burg der Stadt. Anschließend führte der Bürgermeister durch die Gemäldeausstellung, die zurzeit in der Burg stattfindet. Die Besichtigung der Stadt mit ihren gemütlichen Plätzen und kleinen Gassen rundete das Vormittagsprogramm ab.
Am Nachmittag unternahmen einige Mitreisende vom Hafen von San Marco aus eine Bootsfahrt zu dem griechisch-römischen Hafen Punta Licosa, auf dessen vorgelagerten Felsen ein Leuchtturm steht.
Mittwochs war das nächste Ziel die Stadt Ravello. Zunächst wurde der Dom San Pantaleone besichtigt, der zwei Kanzeln mit wundervollen Steinintarsien beherbergt sowie die Blutreliquie des Heiligen Pantaleone. Nach einem kurzen Spaziergang konnte der Garten der Villa Cimbrone erreicht werden, der einen herrlichen Blick auf die Amalfiküste gewährte.
Nachmittags stand die Abtei Cava dé Tirreni auf dem Programm. Der vierte Abt dieser Abtei, Costabile Gentilcuore, war der Gründer der Stadt Castellabate. Die riesige Anlage mit bis zu sieben Stockwerken beherbergte einst bis zu 150 Mönche. Besonders eindrucksvoll ist die barocke Klosterkirche aus dem 15. Jahrhundert.
Am Donnerstag ging es dann durch die Biosphärenregion Cilento zu dem Bergdorf Gioi. Nach einem Empfang durch den Ortspfarrer und den Bürgermeister erfolgte zusammen mit dem lokalen Maler Mario Romano, der auch die beiden örtlichen Kirchen restaurierte, eine Besichtigung des von den Griechen gegründeten Ortes und des ehemaligen Klosters.
Anschließend konnten Spezialitäten des Dorfes verkostet werden: verschiedene Salamisorten und den nur dort produzierten Sopressata-Schinken.
Der Donnerstagnachmittag stand zur freien Verfügung. Die meisten unternahmen einen Spaziergang am Strand entlang zu dem Nachbarort Santa Maria, der mit seiner kleinen  gemütlichen Einkaufsstraße zum Shoppen einlud.
Freitags führte die Reise morgens zu den  Ausgrabungen der 2500 Jahre alten griechischen Stadt Elea, die heute Velia heißt. Elea war ein Zentrum griechischer Philosophie und Wiege des europäischen Denkens.
Der Nachmittag stand im Zeichen dreier imposanter griechischer Tempel in Paestum aus dem 7. Jhd. v. Chr . Diese drei dorischen Tempel sind die besterhaltenen in Europa und stehen denen der Akropolis in Athen in nichts nach.
Der letzte Tag der Bürgerreise begann mit der Busfahrt nach Neapel. Unterwegs wurde noch eine Büffelfarm besichtigt, bei der man die Produktion von Büffelmozarella beobachten konnte. Während bei uns nur der Büffelkäse bekannt ist, konnten dort auch Büffeleis, Büffeljoghurt und andere Büffelmilchprodukte gekauft werden.
Nachmittags ging es per Flugzeug nach Stuttgart zurück, von wo die Gruppe wieder mit dem Bus nach Blieskastel fuhr.
Die meisten Teilnehmer der Reise waren begeistert und viele haben ihre Absicht geäußert, bei der nächsten Bürgerreise nach Castellabate wieder dabei zu sein.

Text: Verein Dolce Vita

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