Für den 20-jährigen offensiven rechten Außenbahnspieler Nicolas Jörg vom FC Homburg könnten die letzten Wochen nicht besser laufen. Zunächst verlängerte er in der vergangenen Woche seinen Profi-Vertrag beim FC Homburg bis Sommer 2027 um zwei weitere Jahre. Dann gehörte er beim vergangenen Heimspiel der Grün-Weißen beim 5:2-Sieg gegen die U21 von Eintracht Frankfurt zu den besten Spielern.
„Nach der Niederlage in Kassel wollten wir unbedingt gewinnen. Etwas Glück hatten wir aber auch, weil Frankfurts Zweite die Großchance nach zwei Minuten zur Führung ausließ. Mit der schnellen 1:0 Führung für uns lief es aber wirklich sehr gut und wir haben gnadenlos unsere Möglichkeiten ausgenutzt.” Fast hätte es für Nicolas Jörg auch zu einem eigenen Treffer gereicht, als sein 15 Meter Schuss (22.) nur ganz knapp am Pfosten vorbei ging. Kurz vor Halbzeit hatte er selbst die Chance auf 4:0 zu stellen, als er frei vor Eintracht-Keeper Nils Ramming auftauchte, aber zu lange mit dem Abschluss wartete, um aber dann die Flanke fast von der Außenlinie zu bringen, die Niclas Anspach zum 4:0-Pausenstand einköpfen sollte.
Nicolas Jörg: „Ja, den Treffer hätte ich schon selbst machen können. Ich hatte eine Sekunde zu lange gezögert und dann war der Weg durch einen Abwehrspieler versperrt.” Aber dann auch egal, der Sieg war schon zum Pausentee in Trockenen, auch wenn der FCH wieder einmal die ersten Minuten nach der Halbzeit verschlief. „Schon in Kassel und in einigen Spielen zuvor war dies ärgerlich. Der Trainer hat es auch angesprochen, aber irgendwie bekommen wir es dann nicht hin, konzentriert nach dem Seitenwechsel ins Spiel zu gehen”, erklärt der junge Mann. „Immerhin haben wir nach dem 1:4 Gegentreffer schnell noch einen eigenen Treffer zum 5:1 nachgelegt. Dann war das Spiel entschieden.“
Vor zehn Jahren begann der Ramsteiner Nicolas Jörg beim 1. FC Kaiserslautern mit dem Fußball-Sport, ehe er als 16-Jähriger zur SV Elversberg wechselte. Nach einem halben Jahr war aber hier schon Schluss und der 17-jährige Nicolas Jörg wechselte im Sommer 2022 zur U19 des FC Homburg. Nur ein Jahr später trainierte Jörg bei den Profis des FC Homburg mit. Damit Jörg mehr Spielpraxis bekommen sollte, wurde er ab Winter 2024 zum damaligen Regionalligisten TuS Koblenz ausgeliehen. Nach dem Abstieg der TuS in die Oberliga Rheinland-Pfalz kehrte Nicolas Jörg im Sommer 2024 wieder zurück zum Regionalligaaufgebot des FC Homburg, für die er inzwischen elf Einsätze in der Regionalliga absolvierte. Schon bei Trainer Danny Schwarz und Interimstrainer Benjamin Schwarz wurde er vor der Winterpause in den letzten drei Partien als offensiver Spieler auf der rechten Außenbahn in der Startelf aufgeboten.
Nach der Übernahme des Trainings durch Roland Seitz änderte sich daran nichts. Jörg empfiehlt sich weiter auch im Training für einen Platz in der Anfangself wie zuletzt in Kassel und nun zu Hause gegen die Eintracht Frankfurt II. „Nicolas hat sich stetig weiter entwickelt, sowohl sportlich, als auch von der Einstellung her zum Fußball. Er ist ein junger Spieler mit guter Dynamik, von dem wir noch einiges erwarten können. Er wird seinen Weg machen”, freut sich auch Cheftrainer Roland Seitz, dass der Verein mit dem jungen Talent aus dem eigenen Nachwuchs den Vertrag um zwei Jahre verlängern konnte.
Für den Abiturienten Nicolas Jörg, der gerne auch mal Pfeile auf die Dartscheibe fliegen lässt und auch gerne Tischtennis spielt, war es schon ein Anliegen weiter beim FC Homburg zu spielen. „Zum einen fühle ich mich hier beim FCH schon sehr wohl, zum anderen kann ich weiter zu Hause bei meinen Eltern in Ramstein wohnen bleiben, als wenn ich zu einem anderen Verein weiter weg gewechselt wäre.” Welche Ziele hat sich Nicolas Jörg für diese Saison gesteckt. „Meinen Startplatz in den ersten Elf möchte ich festigen.” Weiter auf der rechten Außenbahn? „Ich kann auch auf der linken Seite spielen, aber da hat ja Markus Mendler schon seinen festen Platz. Also spiele ich auf der rechten Seite, das ist auch in Ordnung.” Und sein erstes Tor in der Regionalliga? Das wird auch sicherlich einmal fallen.
Erst einmal spielt Nicolas Jörg mit dem FC Homburg am Mittwochabend im Nachholspiel des Achtelfinales des Saarlandpokals um 19 Uhr beim Verbandsligisten SC Friedrichsthal. „Da gilt es ohne Wenn und Aber eine Runde weiter zu kommen”, so der 20-Jährige. Genau so sieht es auch Trainer Roland Seitz. „Wir wollen uns unbedingt für den DFB-Pokal für die nächste Saison qualifizieren. Dazu bedarf es, zunächst einmal das Viertelfinale zu erreichen.”
Beim SC Friedrichtsthal am Mittwochabend werde er einigen Spielern, die in Kassel und gegen Frankfurt wenig Spielzeit hatten, Spielpraxis geben. Dazu gehören unter anderem die in beiden Punktspielen in diesem Jahr eingewechselten Neuzugänge Minos Gouras und Daniel Kalajdzic. Auch Mart Ristl, der gelbgesperrt gegen Eintracht Frankfurt II fehlte, ist im Pokalspiel dabei. Seitz: „Sicher die nächste Runde erreichen, möglichst verletzungsfrei dieses Spiel überstehen, das ist das Ziel für Mittwoch.” Innenverteidiger Michael Heilig wird wohl bis Saisonende ausfallen. Mit Verdacht auf Kreuzbandriss am Samstag vorzeitig ausgeschieden, wartet man nun auf die genaue Diagnose. Eine MRT-Untersuchung war wegen Fasching am Montag noch nicht möglich.