Nicolas Jörg (hinten) hatte gegen den Mainzer Jean Marie Nadjombe (rechts) das Nachsehen, der in der 32. Minute den FSV Mainz 05 II hätte in Führung bringen können. Foto: Markus Hagen

Jubel im Homburger Waldstadion: Endlich wieder ein Sieg für den FC Homburg, der am Sonntagnachmittag mit 4:0 nach torloser erster Spielhälfte gegen die U23 des FSV Mainz 05 vor knapp 900 Zuschauern sogar deutlich ausgefallen war.Nach der Freistellung von Trainer Danny Schwarz am Dienstag waren die Spieler in der Pflicht, die drei Punkte zu holen – und hielten dem Druck von Außen beeindruckend stand. 

Mit den drei Punkten zum Abschluss des Jahres verbesserte sich das Team um die beiden Interimstrainer Benjamin Schwarz und Sven Sökler auf Platz zehn in der Regionalliga Südwest. Von der direkten Abstiegszone ist der FCH nun mit elf Punkten doch wieder ein gehöriges Stück entfernt.

Das Homburger Trainerteam wartete mit einer Überraschung in der Startelf auf. Für Stürmer David Hummel, der wegen einer Schambeinentzündung nicht auflaufen konnte, wurde Außenspieler Markus Mendler auf die Sturmposition gesetzt. Nach zwölf Minuten wäre dieser Schachzug auch fast aufgegangen. Markus Mendler tauchte nach feinem Pass vom abermals auffälligen Nicolas Jörg frei vor dem Mainzer Torhüter Maximilian Kinzig auf. Sein Schuss parierte der Keeper aber glänzend. 

Benjamin Schwarz: „Wir haben mutig aufgespielt und in den ersten 30 Minuten auch druckvoll nach vorne gespielt.” Mainz 05, das mit fünf Spielern aus dem Bundesligakader aufgelaufen war, hatte nach 35 Minuten die Führung auf dem Fuß. Jean Marie Nadjombe brachte den Ball aus spitzen Winkel fast im Homburger Tor unter. Leicht abgefälscht ging der Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Dann hatte der FCH erneut Glück, dass Nelson Weiper (37.) den Ball nicht im leeren Homburger Tor unterbringen konnte.

Nach einer Stunde stand es immer noch 0:0, ehe das Homburger Trainer Duo mit Jermain Nischalke einen „echten” Stürmer einwechselte. Markus Mendler ging wieder auf seine Stammposition auf der linken Außenposition. Die nächste gute Torchance hatte aber Mainz. Und was für eine. David Mammutovic sah, dass der fast beschäftigungslose Homburger Torhüter Tom Kretzschmar zu weit vor seinem Kasten stand und schoss aus 40 Metern auf das FCH-Tor. Aufatmen beim FC Homburg als die Lederkugel auf der Latte des verlassenen Torgehäuses landete und nicht zur Führung der U23 des FSV Mainz im Netz. 

Mit Nischalke und Mendler auf seiner Stammposition lief es immer besser beim FCH. Freistoß von Mendler (65.) und Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff köpft zum 1:0 für die Grün-Weißen ein. „Das 1:0 war der Dosenöffner und gab uns viel Selbstvertrauen. Nun klappte einfach alles”, freute sich Mendler, der auch das 2:0 vorbereitet. Seine Hereingabe köpfte Innenverteidiger Michael Heilig (69.) ein. 15 Minuten vor Spielende hatte Mendler seine nächste Torchance bei einem Alleingang. Wieder scheiterte er am Mainzer Keeper. Nischalke verpasste (80.) die nächste Möglichkeit zum 3:0, das dann eine Minute später fallen sollte. 

Mendler stürmte von Außen durch und sein Rückspiel auf den mitgelaufenen Patrick Weihrauch nutzte der Mittelfeldspieler zum dritten Homburger Treffer. In der zweiten Nachspielminute trug sich auch Mannschaftskapitän Mart Ristl in die Homburger Torschützenliste ein. Nach guter Einzelaktion von der rechten Seite markierte er den Treffer zum 4:0-Endstand. „Es war wie ein Befreiungsschlag, als wir mit 1:0 in Führung gingen. Schon in der ersten Halbzeit spielten wir ordentlich. Mendler hätte uns schon früh in Führung bringen können.” 

Dieser Sieg zum Abschluss des Jahres tat gut. „Natürlich gehen wir mit diesem Erfolgserlebnis viel lieber in die Pause, als bei einem Misserfolg. Es war eine schwere Wochen für uns, mit viel Druck auf uns, nachdem Trainer Danny Schwarz gehen musste.” Markus Mendler sprach von einem hochverdienten Sieg für sein Team. Da war es ihm auch egal, dass er seine beiden Großchancen nicht zu nutzen wusste. Aber immerhin war er an drei von vier Toren als Vorbereiter beteiligt. 

Benjamin Schwarz meinte: „Die ersten 30 Minuten waren ganz gut. Dann hatten wir Glück, dass Mainz zwei Möglichkeiten nicht nutzen konnte und nach der Pause der Weitschuss an die Latte ging.” Mit zwei Toren nach Standards habe man das Spiel entschieden. „Danach sah man, welche Qualität in uns steckt. Der Ball lief in wenigen Stationen nach vorne und wir hatten neben den beiden weiteren Toren noch die eine oder andere sehr gute Torchance.” Aufatmen auch bei den FCH-Fans, wie auch beim sportlichen Leiter, Dieter Gerstung, der sich nun ab dieser Woche auf die Trainersuche machen wird. 

FC Homburg: Kretzschmar – Steinmetz, Heilig, Kirchhof, Kober (72. Dombrowka) – Ristl, Jansen – Petö (60. Nischalke), Weihrauch (86. Littmann), Jörg (86. Quirin) – Mendler.
Tore: 1:0 Kirchhoff (65.), 2:0 Heilig (69.), 3:0 Weihrauch (81.), 4:0 Ristl (90.+2)
Zuschauer: 879
Schiedsrichter: Kadir Yagci
gelbe Karten: Ristl / Derstroff, Burger, Nadjombe

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