Mit einer feierlichen Zeremonie und über 500 Gästen ist am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg das erste Childhood-Haus des Saarlandes eröffnet worden. Zu den Ehrengästen zählten Königin Silvia von Schweden, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sowie Dr. Oskar Prinz von Preußen, Herrenmeister des Johanniterordens. Das neue Johanniter Kinderschutzkompetenzzentrum setzt Maßstäbe im Schutz und der Unterstützung von Kindern, die Gewalt oder Misshandlungen erfahren haben.
Im neuen Childhood-Haus werden medizinische, psychologische und juristische Angebote unter einem Dach gebündelt, um betroffenen Kindern und Jugendlichen eine traumasensible Betreuung zu ermöglichen. „Das ist ein echter Meilenstein“, betonte Prof. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS. Statt zahlreiche Stellen anlaufen zu müssen, erhalten die Kinder hier umfassende Unterstützung in einer sicheren und kindgerechten Umgebung.
Königin Silvia von Schweden, Gründerin der World Childhood Foundation, hob in ihrer Ansprache die Bedeutung des Projekts hervor: „Kinder sind nicht nur unsere Zukunft – sie sind unser Hier und Heute.“ Die Foundation, die weltweit Kinderschutzprojekte unterstützt, finanzierte wesentliche Elemente des Hauses, darunter die technische Ausstattung und die Projektleitung. Nach ihrer Rede besuchte die Königin die Räumlichkeiten und sprach mit den Mitarbeitenden vor Ort.
Das rund 330 Quadratmeter große Haus vereint modern ausgestattete Untersuchungs- und Vernehmungszimmer, Besprechungsräume sowie kinderfreundliche Wartebereiche. Es bietet Raum für bis zu zwölf Mitarbeitende, die medizinische und psychologische Hilfe leisten. Ein Großteil der Räume ist bereits nutzbar, während weitere bis Anfang 2025 fertiggestellt werden. Die Kosten für den Umbau in Höhe von 1,2 Millionen Euro wurden maßgeblich von der Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar des Johanniterordens getragen.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Sozialminister Dr. Magnus Jung betonten die gesellschaftliche Verantwortung beim Schutz von Kindern. „Das Childhood-Haus ist eine koordinierte Anlaufstelle, die Polizei, Justiz und Psychologie vereint und traumatisierten Kindern hilft, ihr Erlebtes zu verarbeiten“, erklärte Rehlinger. Das saarländische Gesundheitsministerium wird das Projekt jährlich mit 100.000 Euro unterstützen.
Das Childhood-Haus in Homburg steht als Symbol für die Kraft gemeinsamer Anstrengungen im Kampf gegen Gewalt an Kindern. Mit der Eröffnung wurde ein bedeutender Schritt für den Schutz der jüngsten und schutzbedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft getan.