Foto: Entsorgungsverband Saar (EVS)

Kläranlagen zählen zu den energieintensivsten Einrichtungen in kommunalen Infrastrukturen. Angesichts dieser Herausforderung verfolgt der Entsorgungsverband Saar (EVS) das Ziel, seine Abhängigkeit von extern bezogener Energie zu verringern. Eine Schlüsselrolle in dieser Strategie spielt der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der EVS-Kläranlagen. Bis zum Ende des Jahres 2025 plant der EVS, Photovoltaiksysteme mit einer Gesamtleistung von über 1,3 Megawatt zu installieren.

Die Vorbereitungen für diese umweltfreundliche Initiative begannen bereits vor Jahren. Potenzielle Dachflächen wurden systematisch in einem Kataster erfasst und bewertet, um die bestmöglichen Standorte für die Installation der Anlagen zu bestimmen. Seit 2011 wurden bereits fünf größere Anlagen an den Standorten Brebach, Burbach, Überherrn, Perl-Besch und Lebach in Betrieb genommen. In den Folgejahren erweiterte der EVS die Anzahl seiner Photovoltaiksysteme signifikant, teils im Zuge von Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Kläranlagen.

Bis zum Jahr 2023 erreichte der EVS eine installierte Kapazität von etwa 550 kWp. Aufgrund eines überarbeiteten Dachflächenkatasters wurden seit 2023 weitere als positiv bewertete Standorte ausgeschrieben und die Installationen fortgesetzt. Bislang konnten zusätzlich 165 kWp an den Standorten Bliesen, Dirmingen, Sotzweiler und Püttlingen realisiert werden, mit sechs weiteren Anlagen im Bau, die insgesamt etwa 296 kWp umfassen.

Neben der bestehenden Photovoltaik nutzt der EVS die anstehenden Jahre bis 2025, um weitere Kläranlagen auf die Nachrüstung vorzubereiten, einschließlich statischer Überprüfungen und nötiger Dacharbeiten. Dies betrifft Anlagen in Völklingen, Homburg und weiteren Orten, mit denen der EVS seine Gesamtleistung auf den Kläranlagendächern auf rund 1,3 Megawatt erhöhen wird, was mindestens 1.200.000 kWh Solarstrom jährlich produziert.

Weiterhin prüft der EVS zusätzliche Potenziale für Erneuerbare Energien, wie Freiflächen-PV und vertikale Installationen, die eine Mehrfachnutzung der Flächen ermöglichen. Mehr Informationen zu den diversen Aspekten des EVS-Energiemanagements finden Interessierte unter www.evs.de. Dieser Schritt ist nicht nur eine Reaktion auf gesetzliche Anforderungen, sondern auch eine proaktive Maßnahme gegen den wachsenden Energiebedarf in der Abwasserreinigung, der durch neue Reinigungsstufen weiter zunehmen wird.

 

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