HOMBURG1 | SAARLAND NACHRICHTEN
Wie aus einem aktuellen Bericht der Saarbrücker Zeitung hervorgeht, besucht bereits fast die Hälfte aller Kinder mit Förderbedarf im Saarland eine Regelschule. Auf einer Veranstaltung, die unter anderem die Arbeitskammer und der Verein „Miteinander Leben Lernen“ organisiert hatten, zog der ehemalige Bildungsminister Breitenbach (SPD) ein durchwachsenes Fazit und forderte die Inklusion für alle. Dies müsse ein Schwerpunkt der nächsten Legislaturperiode sein.
Bild: www.fdp-saar.de
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„Die Inklusion ist ein erstrebenswertes Ziel, aber unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht immer machbar. Wir haben zu wenig Personal, das teilweise zeitlich, pädagogisch und organisatorisch überfordert ist. Nicht für jedes Kind mit Förderbedarf ist eine Regelschule zudem sinnvoll. Das Ziel darf daher nicht sein, alle Kinder über einen Kamm zu scheren und in die Regelschulen zu zwingen“, so der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Saar, Tobias Raab.
Die Freien Demokraten an der Saar setzten sich daher dafür ein, die Wahlfreiheit zwischen Regel- und Förderschulen aufrechtzuerhalten und sehen es mit Besorgnis, dass immer mehr Förderschulen vor der Schließung stehen. „Wir dürfen Kindern und Eltern nicht das Gefühl geben, dass die Regelschule für alle das Allheilmittel wäre. Wichtig wäre es vielmehr, durch eine bessere personelle und sachliche Ausstattung die Chance zu schaffen, jedes Kind individuell zu fördern – unabhängig von der Schulform“, so Raab.
Bei den derzeitigen Ressourcen stünden außerdem Lehrer oft vor der unlösbaren Aufgabe, Klassen einen einheitlichen Unterricht anzubieten, die aus Kindern bestehen, die höchst unterschiedliche Bedürfnisse haben. „Es darf nicht sein, dass die Politik das Ziel der Inklusion vorgibt und die Lehrer und Kinder dann bei der Durchführung allein lässt. Ohne eine ausreichende Ausstattung, von der wir meilenweit entfernt sind, ließe sich die Inklusion nur zu Lasten unserer Kinder realisieren. Dem werden sich die Freien Demokraten entgegenstellen und im Landtagswahlkampf für einen ehrlichen und realistischen Umgang mit dem Thema Inklusion werben“, so Raab abschließend.
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