Yves Kunkel (Nummer 15) konnte mit 7 Treffern zwar überzeugen, aber nicht seine Mitspieler, die mit dem TV Homburg in Hanau sich mit 29:37 eine mehr als klare Auswärtsniederlage einstecken mussten. Foto: Hagen
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Trainer Steffen Ecker war nach 29:37 (14:18) Auswärtsniederlage mit dem TV Homburg am Samstagabend in der Main-Kinzig-Halle beim Tabellenfünften der Dritten Bundesliga Staffel Süd/West HSG Hanau sichtlich bedient. Nicht zu sehr mit der Niederlage, die mit Sicherheit nicht überraschend für den Tabellendrittletzten kam, sondern mit der Art und Weise, wie sich seine Spieler besonders in den letzten zehn Minuten dieser Begegnung vor 250 Zuschauern zeigten.

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“So kann und darf man sich im letzten Spielabschnitt nicht präsentieren. Diese Leistung mit Fehlpässen, Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeiten, die zu dieser dann doch deutlichen Niederlage führten, kann man so nicht akzeptieren.” Und Steffen Ecker hatte nach dem Abpfiff dann schon einiges mit seinen Spielern in der Kabine zu besprechen, bevor er sich in der Pressekonferenz zeigte.

“Der Sieg war natürlich verdient für die HSG Hanau, auch weil die Abwehrleistung von der ersten bis letzten Minute mehr als schwach war.” Dazu gehörten auch die beiden TVH-Torhüter Benedikt Berz und Henning Huber, die bei gehaltenen Bällen auf unterirdischen nicht einmal 20 Prozent kamen. Mit solchen Quoten bei den Keepern kann man kein Spiel gewinnen. Dazu leisteten sich die Feldspieler teilweise eklatante Abspielfehler. Besonders schlimm in den erwähnten letzten zehn Minuten, als reihenweise Bälle frei vor dem HSG-Tor vergeben wurde. Der Höhepunkt: Ein TVH-Akteur ließ sich ohne Foul von einem HSG Spieler aus der Hand nehmen, um ihn dann ins leere Homburger Tor zu werfen! Nicht nur die Homburger Handballfans in Hanau schüttelten den Kopf über diese Einlagen des Aufsteigers aus dem Saarland.

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Dabei hatte der TV Homburg recht ordentlich in die Partie reingefunden. 3:3 stand es nach knapp fünf Minuten, ehe Yves Kunkel, am Ende mit sieben Treffern bester TVH-Torjäger des Abends, und Robin Egelhof die Gäste aus Homburg mit 5:3 sogar in Führung warfen. Doch dann war bereits nach acht Minuten der Wurm in der Abwehr drin. Kein richtiges Abwehrverhalten und Henning Huber bekam nicht einen einzigen Ball zu halten. Nach 19 Minuten stand es nach einem 8:2-Lauf der HSG Hanau 11:7 für den Gastgeber. Die Vier-Torführung hielt bis zu Pause. 18:14 stand es für die Hauner. Nur im Angriff wussten die Saarländer einigermaßen noch zu überzeugen. In der Abwehr stimmte gar nichts. Viel zu viele Gegentore musste Steffen Eckers Co-Trainer Jonas Guther auf seinem Notizzettel notieren.

Kein Durchkommen für den Homburger Joel Ribeiro (Nummer 72), der später nach groben Foul vorzeitig mit Rot bestraft nicht mehr eingreifen konnte. Foto: Hagen

In der Halbzeitpause wurde vieles angesprochen. Steffen Ecker brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit einen siebten Feldspieler im Offensivspiel. Das brachte die HSG Hanau aus dem Konzept bei ihrer Abwehrarbeit. Innerhalb von fünf Minuten hatte der TV Homburg den klaren Pausenrückstand aufgeholt, nachdem Rebelo Magalhaes auf 20:19 verkürzt hatte. Beim TV Homburg und ihrem kleinen Anhang auf den Rängen hoffte man, dass man vielleicht doch etwas aus Hanau mit nach Hause nehmen könnte. Der Homburger Joel Ribeiro (34.) sah nach überharten Einsteigen Rot. Dennoch stand es 20 Minuten vor dem Spielende weiter nur 23:22 für die HSG, die fünf Minuten später mit 27:24 immer noch nicht ganz davon gezogen war. Steffen Ecker nahm eine Auszeit, weil seinem Team nun doch ein nicht einzuholender Rückstand drohte. Es sollte nicht mehr reichen. Zehn Minuten vor dem Ende traf Muhmet Durmishi zum 30:25. Es folgte der erwähnte fürchterliche Einbruch mit katastrophalen Spielverhalten und technischen Fehlern. Die deutliche Niederlage und das Auftreten in den letzten zehn Minuten gab reichlich Grund für Diskussionen nach der Partie beim TVH-Trainerteam.

Steffen Ecker: “Wir stehen gewaltig unter Druck. Die beiden kommenden Heimspiele müssen wir gewinnen, wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen.” Am 6. April kommt Tabellenzwölfte Interaktiv Düssel-Ratingen zum TVH, der nur zwei Zähler vor dem Homburger Team steht. Eine Woche später empfängt der TV Homburg den Tabellenneunten HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II. In der Tabelle geht es im unteren Bereich immer dramatischer zu. Nicht weniger als sieben Mannschaften sind abstiegsgefährdet. Von Platz zehn (Bergische Panter 16 Punkte) bis zum Schusslicht und 16. TV Aldekerk (14 Punkte) trennen die Teams nur zwei Zähler. Mitten drin der TV Homburg auf Platz 14 mit 14 Punkten. Drei Mannschaften müssen die Dritte Liga nach der Saison verlassen.

TV Homburg: Henning Huber, Benedikt Berz – Yves Kunkel 7/1, Jan Ole Schimmel 5, Joel Ribeiro 3, Peter Gohl 3, Ribeiro Magalhaes 3, Muhamet Durmishi 3, Robin Egelhof 2, Miljan Bunjevcevic 1, Lukas 1, Nicolas Ludoph 1, Andreas Schneider, Tobias Alt, Marvin Mebus, Ljubomir Josic.

Zeitstrafen: 4:4
Rot: Ribeiro / Foul (34.)
Siebenmeter: 4:2
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Ahlgrimm/Backwinkel

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