Yves Kunkel (Nummer 15) war mit zehn Treffern nicht nur bester Homburger Torschütze in Krefeld, sondern auch der gesamten Partie. Doch auch seine Tore verhindern die klare 26:35-Niederlage des Aufsteigers Homburg in der Glockenspitzhalle nicht. Foto: Hagen
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Eine gute Halbzeit reicht nicht, um den Tabellenzweiten der 3. Handballbundesliga Staffel Süd/West HSG Krefeld-Niederrhein ernsthaft zu gefährden.

Bis zum Pausentee hatte der TV Homburg als Schlusslicht in seinem ersten Spiel der Rückrunde den Tabellenzweiten in der Krefelder Glockenspitzhalle vor 760 Zuschauern ganz schön ins Schwitzen gebracht. Bis zum Abpfiff der ersten 30 Minuten hatte der TV Homburg mit einem Rückstand von nur 3 Toren (11:14) die Partie offen gehalten.

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Vielleicht waren die Homburger noch vom unnötigen, wie unglücklichen Platzverweis für Joel Ribeiro geschockt, der bei seiner letzten Aktion bei einem Freiwurf den Ball mit voller Wucht ins Gesicht eines Krefelders warf und dafür regelgerecht Rot sah. Nach einem spielerischen Einbruch zu Beginn der zweiten Halbzeit bis Mitte der zweiten Spielhälfte, als der TVH mit 21:30 immer deutlicher auf die Verliererstraße geriet, unterlagen die Saarländer dann mehr als deutlich mit 26:35.

Homburgs Trainer Steffen Ecker: “Leider reichte es nur für die erste Halbzeit, in der wir mehr als gut beim Spitzenteam aus Krefeld mitgehalten haben. Aber mit der Roten Karte für Joel lief es dann nicht mehr. Wieder wurden zu viele freie Bälle abgeben, in der Defensive gab es einige disziplinarische Mängel, die mit vielen Zeitstrafen bestraft wurden. Unter diesen Umständen kann man in der 3. Liga zumal noch bei einer Spitzenmannschaft wie die HSG Krefeld-Niederrhein nicht bestehen.” Immerhin habe man noch die Moral bewiesen und die Partie nicht mit mehr als zehn Toren Unterschied verloren.

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In der ersten Halbzeit rieben sich nicht wenige Krefelder Fans in der Glockenspitzhalle die Augen. Ihre HSG Krefeld hatte schon viel Mühe gegen das Schlusslicht aus Homburg, die wie erwähnt die Begegnung mehr als offen hielten. Ex-Nationalspieler Yves Kunkel kämpfte verbissen, traf und traf und hatte nach neuneinhalb Minuten zum 5:5 bereits seinen fünften Treffer für den TV Homburg markiert. Treffsicher vom Siebenmeterpunkt war er von hier bereits zum dritten Mal an. Die Abwehr des TV Homburg machte ihre Arbeit recht gut, zumal der TVH auf ihren Torhüter Patrick Schulz wegen eines Fingerbruchs verzichten musste. Benny Berz und Patrick Huber standen am Samstag dafür im Kasten. Krefeld nutzte eine kleine Schwächephase zum 10:7 nach 19 Minuten durch einen verwandelten Siebenmeter von Johannes Klasmann. Aber der TV Homburg hielt dagegen, verkürzte durch Lukas Glück auf 10:9. Krefeld führte mit 12:10 und 13:11, dann kassierte Rebelo Magalhaes kurz vor der Pause eine Zwei-Minuten-Zeitstafe. Wieder Siebenmeter für die Krefelder, den Klasmann zum 14:11 unterbringen sollte. Es folgte der letzte Angriff für den TVH vor dem Pausentee, bei der Ribeiro mit seiner unglücklichen Aktion die Rote Karte kassierte.

Joel Ribeiro (links) sah nach einem Kopftreffer bei einem Freiwurf Rot und fehlte dem TV Homburg in der zweiten Spielhälfte bei der klaren 26:35-Auswärtsniederlage bei der HSG Krefeld-Niederrhein. Foto: Hagen

Der TV Homburg kam nicht mehr zurück ins Spiel. Steffen Ecker: “So eine routinierte und starke Mannschaft nutzt diese Schwächephase gnadenlos aus.” Innerhalb von wenigen Minuten der zweiten Halbzeit war die Partie zu Gunsten des Tabellenzweiten Krefeld entschieden. In dreieinhalb Minuten hatte Krefeld seine Pausenführung auf 17:11 ausgebaut. Beim TVH lief gut 15  Minuten in der Defensive und Offensive nichts mehr zusammen. Zudem kamen immer wieder Zeitstrafen für die Gäste aus Homburg. Ecker: “Wenn man so disziplinlos dann auftritt, braucht man sich über die Höhe dieser Niederlage nicht zu wundern.” 25:18 hieß es für Krefeld und die Höhe der Niederlage bahnte sich in gewaltige Höhen zu verändern. Ecker nahm eine letzte Auszeit: “Ich wollte, dass wir zumindest unter zehn Toren die Niederlage halten. Meine Jungs kämpften sich zurück und zumindest haben diese Vorgabe dann auch umgesetzt.” Mit 26:35 hatte der TV Homburg die Niederlage “noch in einigermaßen Grenzen gehalten”, nachdem mit dem Einbruch zu Beginn der zweiten Halbzeit auch ergebnistechnisch ein Debakel dem Aufsteiger aus dem Saarland gedroht hatte.

Torhüter Benny Berz war nach dem Spiel dann auch ratlos: “Wir haben so gut mitgehalten in den ersten 30 Minuten. Es war sogar mehr möglich, als der Drei-Tore-Rückstand zum Seitenwechsel.” Aber im zweiten Spielabschnitt habe man vieles falsch gemacht. “So ein Einbruch darf es nicht geben.” Aus dem Spiel müsse man die erste gute Halbzeit mit ins nächste Heimspiel am kommenden Samstag um 18.30 Uhr gegen den TV Hochdorf II mitnehmen, den Fünftletzten der Tabelle. Hier gilt es für den TV Homburg zwei ordentliche bis gute Halbzeit zu bringen, wenn man den vierten Saisonsieg holen will. Tabellarisch hat der TV Homburg zum viertletzten Tabellenplatz, den TuS Dansenberg hält, nichts verloren. Weiter fehlen den Saarländer nur zwei Zähler.

TV Homburg: Tor: Benny Berz, Henning Huber – Feld: Yves Kunkel 10/6, Tobin Egelhof 6, Lukas Glück 3, Patrick Back 2, Muhamet Durmishi 2, Niclas Rudolph 1, Joel Ribeiro 1, Tobias Alt 1, Marvin Mebus, Peter Gohl, Jan Ole Schimmel, Miljan Bunjevcevic, Rebelo Magalhaes, Nikolas Zarikos,

Zeitstrafe: Krefeld: 3 / TV Homburg: 8

Rote Karte: Joel Ribeiro (TV Homburg, 30.) wegen groben Foulspiels

Siebenmeter: Krefeld: 4 / TV Homburg: 7

Zuschauer: 760

Schiedsrichter: Paul Kijowsky/Lukas Strüder

 

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