Wie das Statistische Landesamt Saarland mitteilt, lag die Inflationsrate im Saarland im November 2023 bei 3,7 Prozent. Im Oktober 2023 hatte die Teuerungsrate bei 3,9 Prozent gelegen. Die Rate hat sich damit weiter abgeschwächt und erreichte den niedrigsten Stand seit August 2021 (ebenfalls 3,7 Prozent). Gegenüber dem Vormonat war ein Rückgang des Verbraucherpreisindexes um 0,3 Prozent auf einen Wert von 116,1 (Basisjahr 2020=100) zu verzeichnen.
Die Inflationsrate bleibt im Saarland weiterhin auf einem hohen Niveau. Insbesondere die über den Kriegs- und Krisenzeitraum gestiegenen Preise für Energie und Nahrungsmittel sind für die Verbraucher weiterhin spürbar. Die Preise für Haushaltsenergie erhöhten sich im November 2023 binnen Jahresfrist um 3,7 Prozent. Im November mussten die Verbraucher für Elektrizität 10,1 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahresmonat. Zu Beginn des Winters stiegen die Preise für Gas im Betrachtungszeitraum um 2,0 Prozent. Bei den Preisen für Heizöl war hingegen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen; die Preise sanken gegenüber November 2022 um 21,0 Prozent.
Entlastungen spürten Verbraucher im November 2023 ebenfalls bei den Preisen für Fernwärme und Brennholz oder Holzpellets. Hier sanken die Preise um 18,1 bzw. 20,5 Prozent. Zwar stiegen die Preise in diesen Bereichen zuletzt weniger stark, sie waren aber nach wie vor deutlich höher als 2020. Die Kraftstoffpreise an saarländischen Tankstellen lagen 4,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresvergleichsmonats. Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffen hätte die Teuerungsrate im November 2023 bei plus 4,0 Prozent gelegen.
Neben den Energiepreisen bleiben Nahrungsmittel weiterhin Preistreiber. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im November 2023 um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Bezug auf das Basisjahr 2020 ist bei Nahrungsmitteln eine Preissteigerung von 28,9 Prozent innerhalb von dreieinhalb Jahren zu verzeichnen. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verlangsamte sich im November 2023 jedoch erneut (Oktober 2023: plus 6,0 Prozent, September 2023: plus 7,2 Prozent). Für viele Nahrungsmittelgruppen lag die Preiserhöhung im November 2023 deutlich über der Gesamtteuerung. Vor allem für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (plus 9,4 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (plus 6,4 Prozent) musste man spürbar mehr bezahlen.
Deutlich teurer wurde Obst (plus 12,1 Prozent) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (plus 4,2 Prozent). Dagegen waren Speisefette und Speiseöle um 10,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Bei der zum Backen der Weihnachtsplätzchen notwenigen Butter war ein Preisrückgang von 22,2 Prozent zu verzeichnen.
Für Speisen und Getränke in Restaurants und Gaststätten mussten Gäste 7,8 Prozent mehr ausgeben als vor einem Jahr.
Preise für Bekleidung und Schuhe sind um 1,9 Prozent höher als vor einem Jahr.
Hinweis: Diese Info enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).
Erläuterung: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 2,0 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z.B. 1 000 Euro gekostet hat, heute 20 Euro oder 2,0 Prozent mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.