Symptomatisch: Yves Kunkel (Nummer 15) verliert den Ball, zu oft in den letzten Spielen, in denen der Ex-Natonalspieler für den Aufsteiger TV Homburg kaum noch trifft. - Foto: Hagen
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Enttäuscht saßen die Spieler des TV Homburg nach ihrer Drittliga-Niederlage in heimischer Halle am Samstag gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden auf der Auswechselbank zusammen.

Mit 29:32 (16:19) hatte der Aufsteiger gegen den Tabellendritten der Staffel Süd/West erneut die Punkte abgegeben. TVH-Trainer Steffen Ecker: “Lange Zeit waren wir auf Augenhöhe. Doch 19 Gegentore schon in der ersten Halbzeit waren einfach zu viel, um hier was zu holen.” Jörg Ecker, der sportliche Leiter der Handballabteilung des TV Homburg, stellte fest: “Über 12 freie Bälle wurden vergeben. Auch ein Grund, weshalb wir wieder mit leeren Händen dastehen.”

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Vor nicht einmal 200 Zuschauern in der Homburger Robert-Bosch-Schulsporthalle ging es in der Anfangsphase der Begegnung in den ersten Minuten hin und her: Der TV Homburg führte stetig mit einem Tor, so durch einen verwandelten Siebenmeter von Yves Kunkel mit 4:3 (7.). Doch wenig später hatte Nils Hassler mit zwei Treffern die HSG Rodgau Nieder-Roden mit 5:4 erstmals in Führung geworfen. Henning Schopper (9.) traf zum 6:4 für die Gäste. Diesem Rückstand lief der TV Homburg dann hinterher, auch weil man im Angriff keine Mittel fand sich durchzusetzen. Nur sechs Treffer nach 13 Minuten beim Spielstand von 9:6 für Rodgau sprechen eine deutliche Sprache. 7 Tore waren es sogar nur noch in den darauffolgenden 17 Minuten bis zum Seitenwechsel. Steffen Ecker: “Wenn wir dann wieder im Spiel waren, gab es Fehler und Fehlversuche, die der HSG Rodgau in die Karten spielte.”

Beim Spielstand von 16:14 für die HSG Rodgau durch Henning Schopper, kam der TVH durch Treffer von Joel Ribeiro und Muhamet Durmishi zum 16:16 Ausgleich. 2.10 Minuten standen noch auf der Spieluhr für die ersten 30 Spielminuten. Doch die Defensive des TV Homburg fand keine Mittel gegen starke Gäste-Offensive, bei der vor allem Filip Brühl – nach dem Spiel mit 9 Treffern bester Spieler des Abends – überragte. Innerhalb von zwei Minuten hatten Brühl, Nils Hassler und wieder Brühl die HSG Rodgau Nieder-Roden mit 19:16 zur Pause wieder auf Siegkurs gebracht.

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Und die HSG Rodgau machte zu Beginn der zweiten Halbzeit so weiter, wie sie im ersten Durchgang aufgehört hatte. Nicht einmal zweieinhalb Minuten waren gespielt, da hatte sich der Gast durch einen weiteren Treffer von Brühl mit 22:17 sogar mit fünf Toren abgesetzt. Der TV Homburg gab sich nicht auf und die Homburger Handballfans hofften wieder auf eine Wende, nachdem Peter Gohl (47.) den Anschlusstreffer zum 23:24 markierte. Steffen Ecker: “Es war wirklich wieder alles drin. Aber dann kamen wieder Fehlwürfe dazu und das Spiel ging dann endgültig verloren.” Nach dem erwähnten Tor von Peter Gohl blieben die Homburger nun fünf Minuten ohne eigenen Treffer, währenddessen die HSG Rodgau Nieder-Roden auf 27:23 (51.) entscheidend davon zog. Mit dem Tor von Ketil Horn (57.) zum 30:25 hatte die HSG dann den Sack zum Sieg zugemacht. 32:29 für die Hessen hieß es nach der Schlusssirene.

Steffen Ecker: “Wir wussten, dass gegen den Tabellendritten aus Rodgau alles bei uns passen müsste, um hier mit Punkten bestehen zu können. Die Abwehrleistung in der zweiten Halbzeit war auch ok, aber unsere Torausbeute mit 13 Treffern war einfach an diesem Abend zu wenig, um die HSG Rodgau zu gefährden.” Die schlechte Torausbeute hat auch etwas mit Yves Kunkel zu tun, der stets für gut acht Toren pro Spiel bester Werfer des TV Homburg ist. Er macht zurzeit eine Leistungskrise durch. Zuletzt in Dutenhofen mit nur vier Toren deutlich unter seinem Schnitt, blieb der Ex-Nationalspieler auch diesmal mit nur vier Treffern weit unter seinen Möglichkeiten. Nicht einmal vom Sieben-Meter-Punkt war er sicher. Ansonsten mit einer Ausbeute von nahezu 100 Prozent bei seinen Siebenmetern, vergab er zwei von vier Siebenmeter am vergangenen Samstag.

Beim Blick auf die Tabelle wird es für den Aufsteiger TV Homburg nun wirklich eng. Mit erst zwei Siegen nach elf Spieltagen rutschten die Saarländer nun sogar auf den vorletzten Tabellenplatz ab, punktgleich mit Schlusslicht TSG Haßloch. Zum rettenden Ufer mit Platz 15 fehlen dem TV Homburg nur zwei Punkte. Somit kommt dem Schlüsselspiel am kommenden Sonntag für den TV Homburg um 18 Uhr bei der punktgleichen TSG Haßloch mehr als große Bedeutung dabei. Verliert der TV Homburg auch dieses Spiel, wird er in diesem Jahr sehr wahrscheinlich auf einem Abstiegsrang überwintern. “Dieses Spiel könnte zum vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt werden”, sagt nicht nur Trainer Steffen Ecker. Irgendwie hofft man beim TV Homburg dieses Kellerduell zu ihren Gunsten entscheiden zu können. Und dies dann wieder mit einem Yves Kunkel in Normalform.

TV Homburg: Tor: Patrick Schulz, Henning Huber – Feld: Yves Kunkel 4/2, Miljan Bunjevcevic 4, Lukas Glück 3, Tobias Alt 3, Muhamet Durmishi 3, Joel Ribeiro 3, Patrick Bach 2, Peter Gohl 2, Roben Egelhof 2, Ljubomir Josic 2, Rebelo Magalhaes 1, Rokas Vaitekunas, Nikolas Antonis Zarikos.

Siebenmeter: 4/3

Zeitstrafen: 4/3

Schiedsrichter: Bernhardt / Müller

Spielfilm: 1:0, 3:2, 4:4, 4:6, 7:10, 10:11, 16:16, 16:19, 19:22, 23:24, 23:27, 28:31, 29:32

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