Kurz vor Beginn der Bauprojekts an der Ludwigsschule in St. Ingbert stellten Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer und die Beigeordneten die vom Stadtrat beschlossenen Leitinvestitionen vor, in die sich dieses Bauprojekt einbettet. In den drei Kernbereichen Zukunft, Bildung und Sicherheit wird die Stadt in den nächsten Jahren investieren, um St. Ingbert zukunftsfähig zu machen.
„St. Ingbert soll zu einer attraktiven Stadt zum Wohnen und Arbeiten werden“, so der Oberbürgermeister. „Dafür werden wir mittelfristig insgesamt 110 Millionen Euro investieren.“ Eine gehörige Summe, die die Kommune allerdings nur mit Unterstützung durch Fördermaßnahmen von Bund und Land aufbringen könne, wie er hinzufügte.
Ein großer Betrag wird im Bereich Bildung in den Neubau und die Sanierung von Schulen und Gebäuden der Freiwillige Ganztagsbetreuung (FGTS,) fließen. „Wir planen hier für die nächsten Jahrzehnte und schaffen mehr Qualität und Quantität“, erklärte Nadine Backes, Beigeordnete für Bildung und Kinder. Neben der Ertüchtigung der Ludwigsschule und dem Neubau des dortigen FGTS-Gebäudes sind neue FGTS-Gebäude an der Südschule und an der Albert-Weisgerber-Schule geplant. „Wir sehen damit bereits eine 100-prozentige Abdeckung in der Nachmittagsbetreuung vor, wenn der gesetzliche Anspruch darauf ab dem Schuljahr 2026/27 geltend wird“, fuhr sie fort. Doch beim FGTS-Neubau haben die Stadtplaner nicht nur die Kinderbetreuung im Blick. Die neuen Gebäude werden so geplant, dass sie im Katastrophenfall als Versorgungsräume für die Bevölkerung genutzt werden können.
Die Stadt ist damit auch beim Thema Sicherheit vorausschauend. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Rohrbach wurde kürzlich in Betrieb genommen, ein weiteres neues Feuerwehrgerätehaus ist in Oberwürzbach geplant. In St. Ingbert Mitte wird das in die Jahre gekommene Gebäude der Feuerwehrt ertüchtigt. Strategisch investiert die Stadt auch in die Ausrüstung der Feuerwehr: St. Ingbert Mitte erhält eine neue Drehleiter und für Rohrbach, Rentrisch und werden neue Löschfahrzeuge angeschafft. Hinzu kommen mehrere Sonderfahrzeuge, die in die Jahre gekommene Einsatzfahrzeuge ablösen. „Es ist sehr wichtig, dass die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet ist und auch langfristig bleibt. Dafür sorgen wir mit diesen Projekten“, betonte Markus Hauck, Beigeordneter für Sicherheit und Ordnung.
Im Bereich Kultur wird die ehemalige Justizvollzugsanstalt derzeit bereits zur Musikschule umgebaut „Ich bin froh, dass die Musikschule nach 30 Jahren einen festen Platz bekommt“, freute sich Albrecht Hauck, Beigeordneter für Kultur, Vereine, Demografie und Tourismus. So können Unterrichtsangebote zentral gebündelt und die Unterrichtsbedingungen verbessert werden. Zusammen mit der neuen Baumwollspinnerei, die auch das Albert-Weisgerber-Museum beherbergen wird, entsteht somit ein spannendes neues Quartier in der Stadtmitte.
Ein weiteres Großprojekt stellt die Sanierung der Alten Baumwollspinnerei dar. An dem Standort, der in früheren Jahren als Museumsstandort geplant war, werden ein neuer Verwaltungssitz und ein Museum entstehen. Das Projekt sorgt für viele Synergien. Zum einen ersetzt der neue Sitz das marode Rathaus, zum anderen wird es wieder ein Museum für den städtischen Kunstbesitz geben. Für die Verwaltung gibt es noch weitere Vorteile. Die insgesamt fünf ausgelagerten Verwaltungsstandorte mit rund 80 Mitarbeitern werden in der Alten Baumwollspinnerei verschmolzen. Die alten Standorte können aufgegeben werden, sodass die Verwaltung die Betriebs- und Unterhaltskosten einsparen kann.
Der Abriss der alten Turnhalle an der Ludwigschule, der ab dem 7. August beginnt, ist damit der Startschuss für eine Reihe von zukunftsweisenden Bauprojekten in St. Ingbert, die auch den Umweltschutz nicht aus den Augen lassen. „Durch die Sanierung alter Gebäude wie der Ludwigschule und der Baumwollspinnerei sparen wir reichlich CO2 – es wird kein neuer Beton verbaut – die Heizungsanlagen aller Projekte werden über moderne Nahwärmenetze versorgt, wir öffnen, sofern möglich, versiegelte Flächen, damit Regenwasser versickern kann, und alle Neubauten werden mit PV-Anlagen, grünen Dachflächen, Wärmepumpen usw. ausgestattet und erfüllen die höchsten Energiestandards“, bekräftige der Gebäudemanager der Stadt, Alex Beck.