Im Rahmen eines Informationsabends suchte die Bürgerinitiative Zunderbaum gemeinsam mit Bürgern, der Politik und der Verwaltung nach Möglichkeiten, um die Ansiedlung des Logistik-Unternehmens Fiege zu verhindern. - Foto: Rosemarie Kappler
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Mit mehr Verkehr auf der B423 ist durch die geplante Ansiedlung des Logistikunternehmens Fiege am Zunderbaum zu rechnen. Gegen diese Ansiedlung regt sich seit Monaten immer mehr Widerstand. Eine Bürgerinitiative hat sich vor wenigen Wochen in Erbach gegründet, die die Ansiedlung verhindern möchte.

Bei einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung letzte Woche im Haus der Begegnung wurde offenkundig, dass auch die Politik das Ansiedlungsvorhaben eines weiteren Logistikbetriebes kritisch bis ablehnend bewertet. Deutlich wurde an dem Abend auch, dass die Autobahnanbindung Homburg-Ost als Maßnahme zur allgemeinen Verkehrsentlastung kommen wird. Das zumindest bestätigte Homburgs Bürgermeister Michael Forster (CDU). Pikant dabei: Auch gegen dieses Projekt hatte es in Erbach in der Vergangenheit immer wieder Kritik gegeben und auch hierzu hatte sich eine Bürgerinitiative regelmäßig zu Wort gemeldet.

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Während die Autobahn GmbH des Bundes sich zurzeit mit dem Autobahnanschluss befasst, für dessen Planung ursprünglich die Stadt Homburg das Baurecht in Eigenregie schaffen wollte, letztlich aber nicht über die notwendigen Ressouren verfügte, wird zurzeit immer heftiger das Logistik-Vorhaben kritisiert. Mehr Verkehr, mehr Staus, mehr Lärm und mehr Luftverschmutzung befürchten die lediglich durch einen schmalen Waldgürtel abgetrennten Erbacher.

Was zunehmend in den Vordergrund gelangt ist die Grundwasserproblematik. Seit im letzten Jahr der Nabu-Homburg öffentlichkeitswirksam darauf hingewiesen hat, dass seit Jahrhunderten bekannt sei, dass der Zunderbaum gewissermaßen bis zum Hals im Grundwasser steckt, kritisieren immer mehr Bürger das Vorhaben und auch die Politik scheint hellhöriger geworden zu sein. Grüne und Linke im Homburger Stadtrat hatten die Ansiedlung allerdings bereits schon vorher abgelehnt. Fiege selbst hatte nach eigenem Bekunden Untersuchungen der Wassersituation vor Ort in Auftrag gegeben. Eine Unternehmenssprecherin teilte unserer Redaktion auf Anfrage mit: „Der Gutachter finalisiert gerade das hydrologische Gutachten. Nach Rücksprache mit dem Experten gibt es ‘keinerlei Hinweise auf Quellaustrittsstellen durch aus der Geländeoberfläche drückendes Grundwasser’. Allerdings weisen die oberflächennahen Böden bindigen Charakter auf und sind schlecht durchlässig – daher das Oberflächenwasser. Es konnten bei den Untersuchungen unterschiedliche Abflussrichtungen des Oberflächenwassers und des Grundwassers festgestellt werden, sodass von unterschiedlichen hydraulischen Systemen auszugehen ist. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird nun ein Konzept zur Entwässerung erstellt.“

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Foto: Stephan Bonaventura

Für den 2. Vorsitzenden des Nabu Homburg, BI-Mitglied und früheren Mitarbeiters der Stadtwerke, Gerd Braun, sind die Untersuchungen aber nur mangelhaft durchgeführt worden. Er präsentierte bei der Informationsveranstaltung Fotos der eingesetzten Messrohre, die aus seiner Sicht ungeeignet seien, um die Grundwassersituation in der Tiefe zu untersuchen. „Für mich bedeutet das, dass es Fiege ausschließlich um die Entwässerung im Oberflächenbereich geht, nicht um den Schutz des Grundwassers.“

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