Quelle: Autobahn GmbH des Bundes

Die Niederlassung West der Autobahn GmbH hat mit den Arbeiten zur grundhaften Erneuerung der A8 zwischen Neunkirchen-Oberstadt und Autobahnkreuz Neunkirchen begonnen. Großer Andrang herrschte beim feierlichen Spatenstich, zu dem die Niederlassung West der Autobahn GmbH im Namen des Bundesverkehrsministeriums Vertreter von Bund, Land, Kommunen und Bauwirtschaft eingeladen hatte.

Mit einer täglichen Verkehrsbelastung von über 50.000 Fahrzeugen steht dieser Autobahnabschnitt auf Platz zwei der stärksten befahrenen Autobahnen im Saarland. Im Zuge der mehrjährigen Maßnahme werden beide Richtungsfahrbahnen der A8 mit je zwei Fahrstreifen und durchgängigen Standstreifen sowie neuen Entwässerungseinrichtungen einschließlich Regenrückhaltebecken ausgebaut. Ein weiteres wesentliches Projektziel ist die Brückenmodernisierung.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, hob die Bedeutung der Maßnahme hervor: „Die A8 ist nicht nur eine bedeutsame grenzübergreifende Ost-West-Achse, die die Benelux-Staaten mit Südosteuropa verbindet. Für die Region ist sie eine Lebensader. Mehr als 136 Millionen Euro investiert der Bund in dieses Megaprojekt, um den Streckenabschnitt auf den heutigen Autobahnstandard zu bringen. Damit investieren wir in den Wirtschaftsstandort Saarland und erhöhen die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.“ „Sechseinhalb Kilometer Autobahn unter Aufrechterhaltung des Verkehrs auf einen dem Neubau entsprechenden Standard zu bringen, das stellt vor große Herausforderungen“, betonte Luksic weiter. Der Abbruch und Neubau zweier erneuerungsbedürftiger Talbrücken, die Lage der Strecke in drei Grundwasserschutzzonen, die ein sukzessives Arbeiten in kleinen Bauabschnitten erfordert. All das kostet Zeit, Geld und erklärt die vorgesehene Bauzeit von acht Jahren und Kosten in dreistelliger Millionenhöhe.“

Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH dankte in seiner Rede der Landesverkehrsministerin Petra Berg und ihrer Mannschaft. „Ein Projekt dieser Größenordnung ist natürlich nicht allein das Ergebnis zweijähriger Planungen der Autobahn GmbH. Den Weg zum Baurecht hatte schon der Landesbetrieb für Straßenbau beschritten. Im Januar 2021 fand nach intensiver Planung die Übergabe des wichtigen Projekts an die für die bauliche Umsetzung zuständige Außenstelle Neunkirchen der Autobahn GmbH statt, die den Endspurt zum Baurecht weiter vorangetrieben haben.“

Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg betonte in ihrer Ansprache die internationale Bedeutung der A8 für das Land: „Die Autobahn A8 ist eine wichtige Ost-West-Verbindung von Luxembourg über die Oberzentren Stuttgart und München fast bis Salzburg und bindet das Saarland entsprechend sehr gut an. Gute Strecken, die heute saniert und erneuert werden, leisten – egal für welche Antriebsform – eine Grundvoraussetzung für die Mobilität der Zukunft und sind ein gutes Signal für das Saarland.“

Quelle: Autobahn GmbH des Bundes

Hintergrund:

Die geplante grundhafte Erneuerung der A8 ist eine umfangreiche, mehrjährige Erhaltungsmaßnahme, bei der die Fahrbahn, begleitende Entwässerungseinrichtungen, bestehende Bauwerke und Lärmschutzwände größtenteils erneuert werden und beide Richtungsfahrbahnen mit je zwei Fahrstreifen und durchgängigen Standstreifen erneuert und ausgebaut werden. Zur Ableitung der Fahrbahnwässer und der schadlosen Einleitung in die angrenzenden Gewässer werden zwei bestehende Regenwasserbehandlungs- und Rückhalteanlagen saniert, eine Anlage wird im Bestand genutzt und eine weitere Anlage wird neu hergestellt. Die im Ausbaubereich liegenden Anschlussstellen Neunkirchen-Oberstadt, Wellesweiler und Kohlhof bleiben erhalten und werden bedarfsgerecht an den Streckenausbau angepasst. Die Erneuerung der A8 erfordert zusätzlich die geringfügige Verlegung der L114 im Kreuzungsbereich Kasbruchtal. Für die beim Ausbau entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft erfolgen gezielte landespflegerische Ausgleichsmaßnahmen. Die Verkehrsführung im betroffenen Autobahnstreckenabschnitt wird während der Gesamtmaßnahme aufrechterhalten und notwendige verkehrliche Einschränkungen auf der A8 und im untergeordneten Straßennetz auf ein Minimum reduziert. Der grundhafte Ausbau wird in drei Bauabschnitten durchgeführt und sich auf eine Bauzeit von circa acht Jahren erstrecken.

Die lange Bauzeit ist im Wesentlichen der Lage der Strecke in drei Trinkwasserschutzgebieten geschuldet. Der Trinkwasserschutz zwingt zur Aufteilung der Arbeiten in drei Bauabschnitte, die nur nacheinander bearbeitet werden dürfen. Allein hieraus resultiert eine Bauzeitverlängerung von vier Jahren. Die zweite Ursache: Verkehrsteilnehmer auf dem stark befahrenen Streckenabschnitt sollen so wenig wie möglich unter Einschränkungen leiden. Der Verkehr auf der Autobahn soll zwar auf verengten Fahrstreifen, aber weitestgehend vierspurig und damit stauminimierend fließen. Dies führt zu einem in Abschnitte gegliederten Bauablauf, der deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als ein Bau unter Vollsperrung der gesamten Strecke.

Bauabschnitte

Das Millionenprojekt ist in drei Bauabschnitte gegliedert:

  • Der erste Bauabschnitt hat eine Länge von circa zwei Kilometern und umfasst den Bereich zwischen der AS Neunkirchen-Oberstadt mit den Ersatzneubauten der Anschlussstellenbrücken, der Kasbruchtalbrücke und der Landertalbrücke bis zur Höhe der Ortslage von Furpach (Höhe Pfuhlwaldweg). Ab Frühjahr 2023 soll der Ersatzneubau der Landertalbrücke auf der Nordseite beginnen und bis September 2024 fertigstellt sein. Im Jahr 2024 folgen die Arbeiten an der Anschlussstelle Neunkirchen und der Kasbruchtalbrücke; zudem wird das Südbauwerk der Landertalbrücke baulich in Angriff genommen. Das Ende dieser Einzelmaßnahmen ist für Ende 2027 geplant.
  • Bauabschnitt zwei (Furpach bis Kohlhof) und Bauabschnitt drei (Kohlhof bis Autobahnkreuz Neunkirchen) sind in den Jahren 2028 bis 2031 geplant.

Verkehrsführung

Während der unterschiedlichen Bauabschnitte und Bauphasen können die Verkehrsteilnehmenden zwei Fahrstreifen in jeder Fahrtrichtung nutzen. Lediglich beim Auf-, Um- und Abbau der Baustellenverkehrsführung stehen einzelne Fahrstreifen zeitweise nicht zur Verfügung. Mit dem Ersatzneubau der Kreuzungsbauwerke im Bereich der drei Anschlussstellen Neunkirchen-Oberstadt, Wellesweiler und Kohlhof werden darüber hinaus zeitlich begrenzte Vollsperrungen einzelner Fahrtrichtungen erforderlich. Hierbei erfolgt die Umleitung im Zuge der A8 über nahegelegene Anschlussstellen oder das Autobahnkreuz Neunkirchen.

Bei kurzeitiger Vollsperrung der L114 ist die Verkehrsverlagerung über die A 8 oder das untergeordnete Straßennetz möglich. Bis auf wenige Ausnahmen stehen dem Verkehr auf der L114 zwei verengt geführte Fahrstreifen während der Bauzeit zur Verfügung. Im Falle zeitweiser Vollsperrungen der L114 verläuft die Umleitung über Neunkirchen oder das untergeordnete Straßennetz.

Anzeige

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein