Die erste Runde des Projektes „Amal-REACT“ unter der Leitung der Frauenbeauftragten des Saarpfalz-Kreises, Birgit Rudolf, hat in einem letzten gemeinsamen Treffen nach sechs Monaten seinen würdigen Abschluss gefunden. Dazu kamen im Frauenbüro nicht nur die Teilnehmerinnen, sondern auch das Projekt-Leitungsteam, die für das Projekt zuständige Bereichsleiterin des Jobcenters und Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Judith Hauck, sowie die Honorar-Fachkräfte aus den unterschiedlichen Modulen zusammen.
„Amal-REACT“ richtete und richtet sich an Frauen mit Migrationshintergrund, die sich insbesondere wegen der Corona-Pandemie in ihr häusliches Umfeld zurückgezogen haben und noch nicht in der Lage waren oder sind, sich über Integrationsangebote weiterzuqualifizieren. Es wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie (REACT-EU). Verwaltet wird der Sozialfond vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit des Saarlandes. Kofinanziert wird „Amal-REACT“ durch das Jobcenter und den Saarpfalz-Kreis. „Amal“ ist ein weiblicher Vorname aus dem Arabischen und bedeutet Hoffnung.
Auch in diesem ersten Durchlauf ging es darum, mit niedrigschwelligen Angeboten und Sprachunterricht die Teilnehmerinnen aus ihrer Isolation zu holen, ihre Sprechfertigkeit wieder zu verbessern, sie zu aktivieren und zu befähigen, ihre gesellschaftliche und berufliche Integration voranzutreiben.
Dabei lag der Fokus auf den Bereichen Design und Gestalten, Umweltschutz, Gartenbau und Nachhaltigkeit, Küche und Hauswirtschaft, IT- und Medienkompetenz und Gesundheit. Die zehn Teilnehmerinnen befassten sich jeweils vier Stunden im täglichen Wechsel mit einem dieser Bereiche. Montags und an zusätzlichen Nachmittagen wurde Deutsch gelernt, dienstags an einer Homepage für „Amal-REACT“ gearbeitet. Mittwochs stand Kochen auf dem Stundenplan, dann donnerstags wurde kreativ gearbeitet und/oder geschneidert und freitags ging es zum Hof Sonnenbogen in Wolfersheim, wo die Teilnehmerinnen in die landwirtschaftliche Arbeitsweise und ökologische Anbaumethoden mit eingebunden wurden. Bei allen Themen wurde auf die Förderung des Umweltbewusstseins geachtet und zu nachhaltigem und ressourcenschonendem Denken und Handeln angeleitet.
„Dieses auf REACT-EU-Basis geförderte Programm ist absolut notwendig und hat schließlich unsere eigenen Erwartungen im Leitungsteam übertroffen. Wir sind begeistert, dass wir bei den Frauen sehr schnell Trainingserfolge sehen konnten und wie sie wieder Vertrauen in ihre schlummernden Kompetenzen fassten. Das Projekt hat nicht nur uns große Freude bereitet, sondern vor allem unseren teilnehmenden Frauen, wie sie uns zum Ende bestätigt haben“, freute sich Birgit Rudolf.
Dass diese Maßnahme den Teilnehmerinnen viel bedeutet und mitgegeben hat, brachten sie auch bei der Präsentation der Ergebnisse im Rahmen der Abschlussveranstaltung zum Ausdruck. Sie stellten ihre Handarbeiten und eigens erstellte Rezepte aus und bilanzierten ihr Arbeit an der Homepage. Bei dieser fröhlichen Zusammenkunft bei Kaffee und Kuchen und zuversichtlichen Gesprächen schwang aber auch Wehmut mit. „Manche der Frauen hätten gerne noch einmal an dem zweiten Durchlauf teilgenommen, aber es sind seit dem 1. Februar schon wieder zehn neue Teilnehmerinnen am Start, die sich ebenfalls für diese Form der gesellschaftlichen und beruflichen Orientierung entschlossen haben“, sagten die beiden Koordinatorinnen des Projektes, Ilka Scherer und Hadeel Alsmadi.
Auch Landrat Dr. Theophil Gallo misst der Maßnahme Signifikanz bei: „Ist der Anfang erst einmal gemacht … Der Spruch dürfte bekannt sein und es ist tatsächlich ja so, dass Input oder Motivation von außen Anreize gibt, zu handeln. So verhält es sich auch hier. Und die Unterstützung der Frauen, die in ihrem Lebensumfeld neu durchstarten möchten, ist besonders wertvoll und zielführend. Vielen Dank an alle, die sich in diesem Projekt engagieren.“