Geburtsurkunde, Kindergeld, Kitaplatz: Wer in Deutschland ein Kind bekommt, muss viel Geduld für Dokumente und Anträge aufbringen. Ein Großteil der Menschen in Deutschland hat dafür eher wenig Verständnis und wünscht sich eine komplett digitale Abwicklung solcher Routineleistungen der Verwaltung.
So sind 91 Prozent der Ansicht, es sollte an ihrem Wohnort oder am nächstgelegenen Standort ein zentrales Anmeldeportal für Kitas und Schulen eingerichtet werden. 85 Prozent befürworten automatische Vorschläge für einen Kitaplatz, um den Aufwand der Anmeldung zu minimieren. Und 54 Prozent hätten Kindergeld in der Vergangenheit gern online beantragt bzw. würden dies künftig gern online tun. 56 Prozent sagen dies über die Beantragung einer Geburtsurkunde. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.004 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach sagen auch 86 Prozent: Ämter brauchen prinzipiell zu lange, um meine Anliegen zu bearbeiten.
„Zentrale Portale für die Vergabe von Kita- und Schulplätzen sparen nicht nur Familien viel Zeit und Nerven, sondern sie entlasten auch die Behörden“, sagt Michael Pfefferle, Bitkom-Experte für Smart City und Smart Region. „Wir müssen dafür sorgen, dass das Leben für Familien bürokratieärmer und damit leichter wird. Die wichtigsten Familienleistungen online anzubieten, muss zur Grundausstattung einer jeden Stadt oder Gemeinde gehören.“ Insgesamt wünschen sich 88 Prozent der Deutschen, dass ihre Stadt oder Gemeindeverwaltung das Thema Digitalisierung mit mehr Nachdruck verfolgt. Bis Ende 2022 sollten gemäß Onlinezugangsgesetz (OZG) eigentlich alle knapp 600 Verwaltungsleistungen digital verfügbar sein. Dieses Ziel wurde deutlich verfehlt.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen ab 18 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
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