Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Mittwoch im Rahmen ihrer Besuchsreise durch Konzernzentralen mit saarländischem Bezug den Hauptsitz des Bosch-Konzerns in Stuttgart-Feuerbach besucht. Der Termin war bereits längerfristig geplant. Gegenstand der Gespräche waren einerseits aktuelle und kurzfristige Entwicklungen, aber auch langfristige Perspektiven.
Die Ministerpräsidentin hat im Austausch mit der Konzernleitung nochmals betont, dass Bosch mit all seinen Produktionsstandorten für das Saarland und die Region ein wichtiger Arbeitgeber ist. In den Werken Homburg und Neunkirchen arbeiten nicht nur Saarländerinnen und Saarländer, sondern auch Menschen aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, diese Arbeitsplätze in der Region zu halten“, sagt Kramp-Karrenbauer, „das gilt kurzfristig, aber ebenso auch langfristig.“
Unabhängig der aktuellen Lage in den Werken Neunkirchen und Homburg brachten die Vertreter von Bosch ihre hohe Wertschätzung für die saarländischen Werke und ihre Mitarbeiter zum Ausdruck, die im Bosch-Konzern auch weiterhin eine wichtige Rolle spielten. Im Hinblick auf das Werk in Neunkirchen müsse allerdings festgestellt werden, dass sich der Markt für die produzierten Produkte anders als geplant entwickelt habe. Bosch wiederholte die erklärte Absicht, beim Personalabbau sozialverträglich vorzugehen. Die Ministerpräsidentin begrüßt, dass Bosch in diesem Sinne bereits Gespräche führt.
Mit Blick auf die gegenwärtige Situation in den beiden Werken sei das weitere Vorgehen des Konzerns auch von der Entwicklung der Dieseltechnologie abhängig. Äußere Rahmenbedingungen wie eine stärkere Besteuerung von Diesel setzten den Standort Saarland weiter unter Druck. Deshalb werde sich das Land weiter für einen fairen und an den Fakten orientierten Umgang mit der Dieseltechnologie einsetzen.
Die Ministerpräsidentin hat den Besuch in der Konzernzentrale außerdem dazu genutzt, für die saarländische Wissenschaft und Technologie zu werben. „Insbesondere unter Berücksichtigung der Trends in der Branche ist es unser gemeinsames Ziel, dass das Saarland ein sicherer Standort bleibt“, sagt Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer. Dazu sollen gemeinsam strategische Lösungen entwickelt werden. „Wir wollen die Exzellenz der saarländischen Wissenschaft und Technologie mit den Kompetenzen des Unternehmens zusammenbringen.“
Dazu werden der Konzern und die Landesregierung Vertreter benennen, die sich zu den Zukunftstrends der Branche beraten. Bei diesem Treffen im Oktober soll evaluiert werden, welchen Beitrag die saarländischen Technologie- und Informatikeinrichtungen zur Zukunftsgestaltung leisten können beziehungsweise wie sich dies auch für die saarländischen Bosch-Werke auswirken kann. Am Ende des Tages soll ein Letter of Intent für eine strategische Zusammenarbeit stehen.
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