Symbolbild

Schneller fahren als die Polizei erlaubt – aber rechtzeitig vor einer Radarkontrolle runterbremsen. Das wünschen sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer und so versuchen 9 von 10 (89 Prozent) sich unterwegs über Blitzer zu informieren, auch wenn vieles davon in Deutschland verboten ist.

Denn hierzulande ist während der Fahrt nur die allgemeine Information über Radarkontrollen erlaubt, wie durch Radio-Meldungen, die 7 von 10 (70 Prozent) zumindest hin und wieder nutzen. Technische Möglichkeiten, die den Standort des Fahrzeugs nutzen und ortsbezogen vor stationären oder mobilen Blitzern eine Warnung geben, sind dagegen laut Straßenverkehrsordnung verboten – werden aber trotzdem von der Hälfte (49 Prozent) verwendet. So setzt ein Viertel der Autofahrerinnen und Autofahrer (27 Prozent) eine Blitzer-Warn-App auf dem Smartphone ein, 14 Prozent nutzen ein spezielles Radarwarngerät und 13 Prozent eine Blitzer-Warnung auf ihrem Navigationsgerät.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 785 Personen in Deutschland, die Auto- oder Motorrad fahren, im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch erlaubt. Polizei und Ordnungsamt wollen sich nun mal nicht austricksen lassen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

In Deutschland droht ein Bußgeld von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg für die Nutzung verbotener Radarwarnung während der Fahrt, ausschließlich dafür nutzbare Geräte können beschlagnahmt werden. Und wer in den Sommerferien mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich unbedingt über die Rechtslage vor Ort informieren. In den meisten europäischen Ländern dürfen Blitzer-Warner nicht genutzt werden, in vielen ist sogar das Mitführen spezieller Warngeräte verboten – und die Strafen sind teilweise um ein Vielfaches höher als in Deutschland.

Im Übrigen sagt nur ein Viertel (26 Prozent) derjenigen, die Blitzer-Warn-Apps, spezielle Radarwarngeräte oder Blitzer-Warnungen auf dem Navigationsgerät nutzen, dass die Warnung zuverlässig funktioniert. Ein Drittel (36 Prozent) verwendet diese Art der Blitzer-Warnung dennoch bei jeder Fahrt. Und rund die Hälfte (46 Prozent) hat durch die Nutzung der Blitzer-Warnung schon Strafzettel vermieden.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt, darunter 785 Personen, die Auto oder Motorrad fahren. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete „Welche der folgenden Möglichkeiten nutzen Sie zumindest hin und wieder, um sich unterwegs über Radarfallen und Blitzer zu informieren?“ und „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen auf Sie zu bzw. nicht zu?.“

 

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