Bilder: Lebenshilfe Saarpfalz
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Mit Hermann Scharf, Jutta Schmitt – Lang und Dagmar Heib durfte die Lebenshilfe Saarpfalz Mitte Februar drei hochrangige und im Fachgebiet der Behindertenhilfe profilierte Politiker aus der CDU – Fraktion des saarländischen Landtages in der Saarpfalz – Werkstatt für angepasste Arbeit (SWA) in Blieskastel – Webenheim begrüßen.

Herzlich empfangen wurden die drei Politiker von dem langjährigen Geschäftsführer der Lebenshilfe Saarpfalz, Michael Immig und von seinen Nachfolgern und verantwortlichen Geschäftsführern Carmen Geraci, Frank Fuchs und Torsten Thiel. Michael Immig erklärte, dass mit dem neuen Konzept von drei Geschäftsführern aus verschiedenen Erfahrungsbereichen nicht nur seine Arbeit der letzten 30 Jahren weitergeführt werde und die Verlässlichkeit im Sinne der Lebenshilfe als Eltern- und Selbsthilfeorganisation garantiert werden könne, sondern dass auch durch Synergien und gegenseitige Ergänzung innerhalb der neuen Geschäftsführung frische Ideen und zukunftsweisende Visionen entstünden. Carmen Geraci konkretisierte: „Die Menschen stehen weiter im Mittelpunkt unserer Arbeit. Dabei ist beispielsweise auch die Durchlässigkeit unserer Angebote ein wichtiger Faktor. Von der Tagesförderstätte vor Ort, über die Arbeitsförderbereiche, Arbeitsbereiche bis zu den ausgelagerten Arbeitsplätzen und Übernahmen auf dem ersten Arbeitsmarkt soll es unseren Beschäftigten möglich sein individuell passende Angebote wahrzunehmen und ihrer Situation entsprechend die passende Förderung und Beschäftigung zu erhalten.“

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In der folgenden Werksbesichtigung erläutere Carmen Geraci das breit gefächerte begleitende Angebot der Werkstatt von Fortbildungen und Schulungen über arbeitsbegleitende Maßnahmen bis hin zu personenzentrierte Unterstützung und Therapiemöglichkeiten während der Arbeitszeit in der werkstatteigenen gut aufgestellten Infrastruktur. Dabei konnten die Gäste aus der Politik vor Ort erleben und erfragen, wie Normalität, Selbstbestimmtheit und gleichberechtigtes Arbeiten auf Augenhöhe von allen Beschäftigten in der SWA gemeinschaftlich gelebt wird. Aus dem in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen überall wahrgenommenen Engagement um selbstverständ-liche Inklusion ergab sich in dem Rundgang durch alle Bereiche und anschließend am runden Tisch noch ein spannender Austausch zu den Themenfeldern „Inklusion ausgehend vom Nutzen für Betroffene“, „Inklusion nicht um jeden Preis?“, “die Berechtigung der Förderschulen und Tagesförderstätten“, „Wohnplätze in der Region“, „Schutzkonzepte“, „Schnittstellen zwischen Werkstätten und Wirtschaftsunternehmen/Fir-
men“ u.a..

Die Gäste aus der Politik wurden von den Beschäftigten auf begeisternde und offene Art in der Saarpfalz –Werkstatt für angepasste Arbeit willkommen geheißen. Im Rahmen der Werkstattbesichtigung präsentierten Vertretern der einzelnen Arbeitsbereiche vor Ort Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten, sowie vorhandene und geplante interdisziplinären Strukturen und Projekte. In den daraus resultierenden Gesprächen zeigten sich die Landtagsabgeordneten nicht nur aufmerksam für Vorschläge und Problemschilderungen, sie zeigten auch großes Interesse für die individuellen Lebenswege der einzelnen Personen. So erzählte eine Beschäftigte der Wäscherei: „Ich habe nie bereut, in der SWA zu arbeiten“, sie arbeite nicht nur mit Begeisterung seit 2004 in der SWA, sie habe hier auch die Liebe ihres Lebens gefunden. Andere Werkstattmitarbeiter engagieren sich u.a. auch zum Beispiel in Werkstatträten oder als Frauenbeauftragte. Eine weitere Werkstattmitarbeiterin zum Beispiel äußerte, auch wenn sie in der Werkstatt Abwechslung und viel Gutes erlebe, sei es ihr doch wichtig drauf hinzuweisen, dass behinderte Menschen im Alltag weiter von vielen Problemen betroffen seien. Gerade im Kampf mit Bürokratie und fehlender Gleichberechtigung gäbe es häufig Herausforderungen, die für Menschen mit Behinderung alleine schwer oft zu bewältigen seien.

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Immer wieder offenbarten die Gespräche mit den Werkstattbeschäftigten der SWA ihren Willen zur umfassenden Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. So erklärte ein Mitarbeiter im Bereich Montage, er wünsche sich nicht nur mehr Offenheit von der Gesellschaft, sondern auch umgekehrt mehr Möglichkeiten die Gesellschaft an seinem Leben teilhaben zu lassen. So wünsche er sich einmal am Rednerpult im Landtag zu stehen. Die blieskasteler Abgeordnete Jutta Schmitt-Lang war begeistert von so viel Interesse an der politischen Arbeit und Mitwirkung und lud ihn und seine Kolleginnen und Kollegen zum Gegenbesuch und zum weiteren Austausch in den Landtag ein.

Die Beschäftigten im Bereich der Elektromontage plädierten ebenso im Gespräch mit den Politikern für eine noch stärkere Zusammenarbeit von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und ortsansässigen Unternehmen. Sie erklärten, dass die von ihnen gefertigten Produkte keinen Vergleich scheuen müssten und selbstverständlich allen Produktanforderungen genügen würden. Zum Abschluss der Werksbesichtigung beschrieb Frank Fuchs die besonderen Anstrengungen der letzten Monate, die nötig waren, um unter den Umständen der Corona – Pandemie nicht nur den eigenen Ansprüchen, sondern auch den Ansprüchen der Partner aus Industrie und Wirtschaft gerecht zu werden.
In diesem Zusammenhang betonte Torsten Thiel, wie wichtig die Impfkampagne der SWA in Zusammenarbeit mit den Impfteams des Saarlandes war, und dass mit den niederschwelligen Impfangeboten und dem transparenten Umgang mit Corona in der Saarpfalz – Werkstatt für angepasste Arbeit eine Impfquote von über 90 Prozent erreicht wurde, die sich in der bisher überwiegend glimpflichen Bewältigen der Coronazeit bezahlt mache. Hierbei wurde ebenso die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und en Impfteams hervorgehoben.

Für die Saarpfalz – Werkstatt für angepasste Arbeit und ihren Mitarbeitern war dieser Besuch nicht nur eine Wertschätzung ihres unermüdlichen Engagements für Inklusion, sondern auch eine erfreuliche Möglichkeit Anregungen und Bedürfnisse aus der Region in die Landespolitik zu tragen.

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