Das diesjährige 39. Ingobertusfest gestaltete sich aus polizeilicher Sicht äußerst zufriedenstellend und überwiegend friedlich. Wie in jedem Jahr war auch dieses Jahr der Freitag der ereignisreichere Veranstaltungstag. Hier wurden insgesamt vier Schlägereien gemeldet, von denen sich eine lediglich als verbale Streitigkeiten und Pöbeleien unter Jugendlichen herausstellte.
Darüber hinaus wurde eine Körperverletzung zum Nachteil eines 16-Jährigen im Bereich des Busbahnhofs gemeldet. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten alle drei Tatverdächtigen (alle im Alter von 18-22 Jahren) fußläufig um den Tatort herum festgestellt und festgenommen werden. Nachdem sie zweifelsfrei identifiziert und durch neutrale Zeugen wiedererkannt wurden, konnten sie nach Abschluss der erforderlichen Sofortmaßnahmen entlassen werden. Der weitere Festbesuch wurde ihnen für den Freitag jedoch untersagt.
Im Rahmen dieser Fahndungsmaßnahmen konnte auch noch ein weiterer 16 Jahre alter jugendlicher Festbesucher auf der Flucht gestellt werden, der ca. 36 Gramm Marihuana mit sich führte. Dieser hatte beim Erblicken der Polizei sofort die Flucht ergriffen und war somit erst in den Fokus der eingesetzten Beamten geraten. Gegen diesen wurde ebenfalls ein entsprechendes Strafverfahren eingeleitet und der junge Saarbrücker in die Obhut seiner Mutter übergeben.
Weiter kam es im Bereich der Poststraße / Ludwigstraße zu einer Schlägerei auf offener Straße. Hier wurde ein 50-Jähriger aus St. Ingbert vermutlich von zwei männlichen Tätern verprügelt. Der Mann musste anschließend mit Verdacht auf Kopfverletzungen mittels RTW in die Uniklinik Homburg verbracht werden.
Eine dritte Körperverletzung, bei der es auch zum Einsatz von Pfefferspray kam, ereignete sich nicht mehr im eigentlichen Festbereich des Ingobertusfestes und steht mit diesem auch nur bedingt im Zusammenhang. Auch hier konnten sowohl der Geschädigte als auch der Beschuldigte angetroffen und zweifelsfrei identifiziert werden.
Überdies kam es vereinzelt zu anlasstypischen Fällen von Vandalismus – insbesondere durch Flaschenwurf und Glasbruch. Ein Festbesucher im Heranwachsenden-Alter hatte derart stark dem Alkohol zugesprochen, dass er in der Folge mit einer Alkoholintoxikation ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Am Samstag fand parallel zum Ingobertusfest auch noch eine Public-Viewing-Veranstaltung statt, bei der die Viertelfinalbegegnung Deutschland – Italien gezeigt wurde. Diese Veranstaltung war sehr gut besucht und die Arena entsprechend gefüllt. Im Anschluss an das Spiel kam es zu einem Autokorso, an dem sich spontan ca. 200 mit Fahnen und teilweise mehreren Personen besetzte Fahrzeuge beteiligten. Unterstützt wurde der Korso von ca. 350-500 Fußgängern, die sich im Bereich der Poststraße – dort insbesondere im Bereich um die Public-Viewing-Arena herum – zur Jubelfeier eingefunden hatten.
Insgesamt wurden am zweiten Veranstaltungstag lediglich zwei Schlägereien mitgeteilt. In einem Fall war einem 17 Jahre alten Jugendlichen im Bereich der Toilettenanlagen in der Kirchengasse unvermittelt ins Gesicht geschlagen worden. In einem zweiten Fall hatten sich ein 29 Jahre alter Festbesucher aus St. Ingbert und ein 28-Jähriger aus Schiffweiler wegen der Reihenfolge beim Anstehen an einem Pizzastand derart heftig gestritten, dass anschließend sogar die Fäuste flogen. Die beiden streitenden Parteien konnten jedoch von dem eingesetzten Sicherheitsunternehmen getrennt werden. Eine weitere gemeldete Schlägerei entpuppte sich jedoch lediglich als verbaler Streit zwischen zwei befreundeten Jugendlichen, die wegen eines Mädchens gestritten hatten.
Erfreulich war auch, dass es weder bei der Einhaltung der Zeiten für das Abspielen von Musik noch der Schankzeiten Probleme mit den Standbetreibern gab. Auch seitens der FFW St. Ingbert, die während des gesamten Festes eine Brandwache stellte, wurde lediglich ein in Brand geratener Mülleimer gemeldet, der jedoch sofort gelöscht werden konnte.