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Im Wettstreit um die Auszubildenden geraten die Kleinstbetriebe (weniger als 10 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte) weiter ins Hintertreffen: Zum 31. Dezember 2020 waren in diesen Betrieben 3,4 % weniger Auszubildende beschäftigt als Ende 2019. Dagegen stieg im gleichen Zeitraum die Anzahl der Auszubildenden in Großbetrieben (500 und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte) um 2,4 %.

Insgesamt waren in den Kleinstbetrieben zum Jahreswechsel 2020/21 nur noch 15,4 % aller Auszubildenden zu finden, in Großbetrieben hingegen 20,1 %. Zum Vergleich: In 2010 waren noch 21,2 % der Auszubildenden in Kleinstbetrieben beschäftigt – und in Großbetrieben 16,8 %.

“Auch wenn weiterhin die klare Mehrheit der Auszubildenden – fast 80 % – in den kleinen und mittleren Betrieben zu finden ist, nimmt der Anteil der Auszubildenden, der auf Großbetriebe entfällt, langsam, aber stetig zu“, berichtet IfM-Wissenschaftler Dr. André Pahnke. Ein wesentlicher Grund für den kontinuierlichen Rückgang der Auszubildendenzahl in den Kleinstbetrieben liegt seinen Untersuchungen zufolge darin, dass diese Betriebe immer seltener geeignte Bewerberinnen und Bewerber finden. Gleichwohl sei die Ausbildungsbereitschaft der Kleinstbetriebe in den vergangenen Jahren nicht gesunken, sondern eher gestiegen. Meist bieten sie jedoch nur einen Ausbildungsplatz an. Kann dieser nicht besetzt werden, fallen sie als Ausbildungsbetrieb aus den amtlichen Statistiken heraus, so dass der Eindruck entsteht, sie würden weniger ausbilden wollen.

“In der Regel reduzieren Kleinstbetriebe ihr Ausbildungsengagement jedoch nur dann, wenn sie keinen Bedarf an selbst ausgebildeten Fachkräften haben bzw. nur an sofort produktiv einsetzbaren Fachkräften interessiert sind. Angesichts der aktuellen Zahlen sollte jedoch die im jüngsten Bildungsbericht geäußerte Befürchtung ernst genommen werden, dass die grundlegende Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nachhaltig sinken könnte, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit Besetzungsproblemen konfrontiert sind“, so der IfM-Wissenschaftler.

Mehr Auszubildende im Gesundheits- und Sozialwesen

Erwartungsgemäß sank im Pandemiejahr 2020 die Anzahl der Auszubildenden im Gastgewerbe (- 11,6 %) – wie in einer Reihe weiterer Branchen auch, z.B. dem verarbeitenden Gewerbe (- 5,2 %). Dagegen stieg im Gesundheits- und Sozialwesen (+ 4,5 %) nicht nur deutlich ihre Zahl, sondern es waren erstmals in diesem Bereich auch mehr Auszubildenden (294.059 Personen) zu finden als im Wirtschaftszweig “Handel, Instandhaltung und Reparatur von KfZ“ (280.164 Personen).

Die statistischen Zahlen zum Ausbildungsgeschehen sind auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.

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